Der Dreame L10 Prime Test: Wischen und saugen lassen in nur einem Durchgang

von Mandi 07.09.2023

Der Traum, nicht mehr selber saugen und wischen zu müssen, ist – wie erwartet – dank dem Dreame L10 Prime in greifbare Nähe gerückt. Lest hier unser Review!

Mehr zum Dreame L10 Prime

Der L10 Prime ist eine konsequente Weiterentwicklung des W10 (zum Review unseres Pro-Testgeräts) und kombiniert die Leistung eines Premium-Staubsaugers mit der Vielseitigkeit eines Wischmopps in einem automatisierten All-in-One-Haushaltsgerät, das auf Komfort ausgelegt ist. Der Saug- und Wischroboter will mit seiner unübertroffenen Effizienz und seinem Komfort die Haushaltsreinigung neu definieren. Denn er wechselt selbstständig zwischen den verschiedenen Reinigungsmodi und passt sich mit seiner automatischen 7-mm-Anhebefunktion an unterschiedliche Oberflächen an – ein Beweis für seine Vielseitigkeit. Ein rotierender Mopp in Verbindung mit einem Druckschrubber nimmt Flecken, verschüttete Flüssigkeiten und unsichtbare Körner effektiv auf, um Hartholzböden zu polieren und Teppiche makellos zu reinigen – für ein optimales Reinigungsergebnis.

Dank des Selbstauffüllsystems ist der großzügige 2,5-Liter-Tank des Geräts stets aufgefüllt und ermöglicht stundenlanges, ununterbrochenes Reinigen auch größerer Haushalte. Die abnehmbare Noppen-Bodenplatte und die Selbstreinigungsfunktion machen die Wartung unglaublich einfach. Hinter seinem unscheinbaren Äußeren verbirgt sich eine außergewöhnliche Leistung der Haushaltspflege. Der Dreame L10 Prime ist ein unauffälliger Saugroboter mit einer starken 4000-Pa-Saugleistung und einer bürstenlosen Gummiwalzenbürste, die zuverlässig verirrte Tier- und Menschenhaare sowie jeglichen Schmutz aufnimmt. Im Gegensatz zu Premium-Geräten ist diese Maschine um 599,- Euro für all das Gebotene absolut leistbar und hat bereits seinen Weg in unser Testlabor gefunden. Wie sich das Produkt so schlägt, dem widmen wir uns in den folgenden Absätzen – packen wir es doch erst einmal aus!

Der erste Eindruck

Der Dreame L10 Prime kommt in einer ziemlich hohen Schachtel zu euch nach Hause. Das ist auch klar, denn die Basisstation benötigt ein wenig Volumen – immerhin befinden sich zwei Behälter darin. Der weiße, klare Behälter ist für das Frischwasser reserviert, und im dunklen anthrazitfarbenen Behälter wird dann das Schmutzwasser aufbewahrt. Gleich vorweg: Dieses solltet ihr regelmäßig leeren und den Behälter auswaschen, um Geruchsbildung zu vermeiden! Abgesehen davon ist das Produkt mit nur wenig Wartungsaufwand verbunden, denn sowohl Saugen wie auch Wischen lassen sich auch aus der Ferne via App befehligen, und das Gerät reinigt seine Wischmopps zudem selbst. Die Noppen-Bodenplatte in der Basisstation reinigt die rotierenden Wischer sehr gut, und eine bis zu vier Stunden lange Warmluftbehandlung bekämpft Bakterien und Gerüche äußerst effektiv.

Sobald ihr den Wisch- und Saugroboter ausgepackt und bei euch positioniert habt, solltet ihr ihn einfach mal aufladen lassen. Binnen zwei bis drei Stunden ist das Gerät von Null weg voll aufgeladen, und das Produkt kommt mit einer Teilladung zu euch. Sehr unscheinbar steht das Gesamtwerk dann dort, wo ihr es haben wollt, und nach der nur wenige Minuten dauernden Erstkonfiguration über die Dreamehome-App ist der Sauger schon Teil eures Heims! Die erste Runde dreht das Gerät ganz ohne Reinigung, denn dank seiner integrierten Sensoren und Kameras macht sich der Dreame L10 Prime zunächst ein Bild des Haushaltes. In etwas über zehn Minuten habt ihr dann eine Karte eures Hauses, die ihr in der App weiter verfeinern könnt, etwa in Räume unterteilen und mehr. Da ihr die App zur Ersteinrichtung braucht, gehe ich kurz näher darauf ein.

Die Dreamehome-App

Die zugehörige App ist natürlich für iOS- und Android-Geräte erhältlich und heißt ganz einfach Dreamehome. Sie lässt euch unkompliziert mehrere smarte Dreame-Geräte gemeinsam verwalten, und das Hinzufügen neuer Produkte funktioniert entweder über den Scan eines QR-Codes oder über das verbundene WLAN-Netzwerk. Wie es sich für ein smartes Produkt im Jahre 2023 gehört, ist der DreameBot L10 Prime schnell eingerichtet und mit den aktuellsten Betriebssystem versorgt. Danach geht es schon ans Eingemachte: Neben der Karte dürft ihr in eigenen Zonen die Saugstärke anpassen, entscheiden, ob nur gesaugt oder auch gewischt werden soll und sogar einen Reinigungsplan erstellen, wenn ihr Regelmäßigkeit haben wollt. Auch die Selbstreinigung könnt ihr konfigurieren – soll das Produkt alle paar Quadratmeter zum Mopp-Säubern zurückkommen, oder nach jedem Raum?

Im Einstellungsbereich könnt ihr definieren, ob nur gesaugt, nur gewischt oder beides zugleich erledigt werden soll. Die Saugeinstellungen lassen euch in vier vordefinierten Stufen auswählen, wie stark (und laut) der Sauger zu Werke gehen wird, und genauso dürft ihr euch zwischen drei Feuchtigkeitsstufen des Wischers entscheiden. Gilt es nach einer besonders fordernden Reinigung einmal, die Basisstation selbst zu säubern, gibt es auch Optionen dafür. Ihr dürft jederzeit die Wischer automatisch säubern lassen, den Trockenvorgang entweder automatisiert oder manuell anstoßen, und sogar einen Menüpunkt zur Reinigung der Basisstation selbst gibt es. Dazu solltet ihr den DreameBot L10 Prime jedoch zuvor aus der Station heben, damit seine Wischmopps nicht unnötig nass werden. Die App ermöglicht es sowohl erfahrenen wie auch neuen Nutzer:innen, das Gerät in allen Facetten zu verwenden!

Die Basisstation sammelt gern ein wenig Staub an.

Die erste Fahrt des DreameBot L10 Prime

Nach seiner ersten Erkundungsfahrt (das machen auch andere Hersteller so) ist es an der Zeit, das Gerät selbständig auf die Reise zu schicken. Natürlich möchte ich gleich saugen und wischen zugleich lassen, und das Produkt holt sich von der Basisstation vor dem Losfahren Wasser. Das Geräusch, mit dem die Wischmopps befeuchtet werden, klingt in etwa so, als würdet ihr mit einem Strohhalm aus einer fast leeren Tasse die letzten Tropfen raussaugen wollen – nicht laut, nicht störend, aber dennoch hörbar und markant. Sind die Mopps gut befeuchtet, fährt der Dreame L10 Prime los und befolgt seine Befehle. Zuerst werden die Ränder des gewünschten Raums gereinigt, und danach fährt der Wisch- und Saugroboter nach einem gewissen System den restlichen Bereich ab. Hier gibt es kaum chaotische Bewegungen zu beobachten: Hier hat die Navigation Hand und Fuß.

Damit geht auch die Hinderniserkennung einher. Egal, ob es Spielzeug, Tische oder Stuhlbeine sind, der Dreame L10 Prime kommt bestens damit zu recht und vermeidet alles, was im Alltag vorkommt. Nur ganz niedrige Hindernisse, wie etwa Wäscheständer mit schmalen Beinen, Kabel und herumliegende Decken sind – wie für alle Saugroboter seiner Art – ein Problem. Manchmal bleibt das Gerät hängen, manchmal schafft es die Hürde: Nach einigen Fahrten wird dieser Umstand zwar besser, aber ein Selbstläufer sind diese Fallen niemals. Auch im Falle dieses Produkts gilt also: Vorher zusammenräumen, dann kann der Wisch- und Saugroboter seine ganze Qualität entfalten! Im Standard-Modus passt der Reiniger seine Leistung dem Untergrund an, Teppiche werden also stärker gesaugt als Hartböden – im Leise-Modus bleibt das Gerät jederzeit auf dem leisesten Modus. Sehr cool!

Nach dem Putzen = vor dem Putzen

So ein Helfer wie der DreameBot L10 Prime ist natürlich für den regelmäßigen Einsatz gedacht, das heißt, er sollte fast täglich seine Arbeit verrichten. Denn dann fällt nicht allzu viel Staub an, und die Schmutzbehälter in der Basisstation sowie im Sauger selbst bekommen nicht recht viel Füllmaterial pro Reinigung. Doch die Basisstation an sich sammelt schnell Dreck an, da die Mopps darin gereinigt werden. Nach zwei bis drei Durchgängen empfiehlt euch das Produkt via Dreamehome-App, dass ihr auch die Station selbst reinigt – das lässt sich zwar via Handy anstoßen, aber vollautomatisch passiert hier nichts. Löst ihr diese Stationsreinigung aus, so wird die Station mit Wasser „geflutet“. Es bleibt an euch hängen, dass ihr mit einem Tuch nachwischt und für Sauberkeit sorgt.

Habt ihr das Innere der Station sowie die Auffahrrampe gereinigt, saugt die Basisstation das Wasser selbständig wieder ab. Anschließend wird die Trocknungsfunktion aktiviert, damit auch keine Reste übrig bleiben. Ich habe in der App aus Gründen der Sicherheit eine Dauer von vier Stunden bei der Trocknung eingestellt, das Maximum – ihr dürft zwischen zwei, drei und vier Stunden wählen. Die Basisstation erwärmt dann die Luft und bläst sie wie ein ganz leiser Fön dorthin, es ist nicht laut, aber dennoch merkbar. Diese Basisstation sollte daher eher nicht dort aufgestellt werden, wo der Schlafbereich in eurem Haushalt liegt. Ich selbst habe den Dreame L10 Prime im Wohnzimmer positioniert, denn jede Art von Gespräch oder Entertainment übertönt dieses Geräusch mühelos – nur in einem komplett ruhigen Raum könnte man diese Trocknung als störend empfinden. 

Geschwindigkeit und Weiteres

Je nachdem, ob ihr wischt, saugt oder beides zugleich, ändert sich die Geschwindigkeit des Roboters ein wenig. Denn die Wischfunktion ist so konzipiert, dass der Dreame L10 Prime regelmäßig zu seiner Basisstation zurückkehrt, die Mopps an seinem Noppenboden abreibt und sich frische Flüssigkeit holt. Dennoch lässt sich in etwa sagen, dass ihr pro Quadratmeter eine Minute braucht. Im Testzeitraum schaffte der Roboter 23 Quadratmeter in 26 Minuten – da hat er gewischt und gesaugt und kehrte zum Nachfüllen ein oder zwei Mal zurück. Die Akkulaufzeit beim Gerät ist meines Erachtens ausreichend: Bis zu 210 Minuten werden im Leise-Modus versprochen, bis zu 150 Minuten im Standardmodus und an die 100 Minuten im Turbo-Modus sollten auch für größere Haushalte ausreichen. Wird der Akkustand knapp, lädt das Produkt selbständig auf, bevor es weitermacht.

Ich persönlich habe den DreameBot L10 Prime immer dann mit seiner Wischfunktion benutzt, wenn wir alle außer Haus waren – etwa zu Besuch, zum Einkaufen oder Ähnliches. Denn nur so stellt ihr sicher, dass beim Wischen niemand Unvorsichtiges auf einen nassen Boden tapst. Ihr kehrt dann in ein frisch gesaugtes und gewischtes Zuhause zurück, während der Sauger leise in seiner Basisstation gefönt wird und sich wieder auflädt. Das Sauggeräusch an sich ist ein sehr angenehmes, was sowohl die Lautstärke wie auch die Frequenz betrifft. Dies führt dazu, dass Kleinkinder, Babys und Katzen den Sauger rasch akzeptiert haben – nach der zweiten Fahrt war der Reiz des Neuen verflogen und es schliefen alle ungestört, während das Produkt seine Aufgabe im Leise-Modus erfüllt hat. Apropos Katze: Tierhaare werden ebenso gut eingesaugt wie sonstiger Staub und Krümel.

Weiteres zum Dreame L10 Prime

Die Performance passt also, und das ist schon mal ein sehr gutes Zeichen für das Produkt. Dank seiner niedrigen Bauart – der Kamera-Turm ragt nur geringfügig aus dem Gehäuse – passt der Dreame L10 Prime auch gut unter Kästchen und Sofas. Dass man selbst dort sehr selten oder niemals saugen würde, macht die Anschaffung eines solchen Geräts dann umso spannender: Was da alles zutage gefördert wird, beeindruckt selbst die Putzfetischisten unter uns. Ein kleines Manko, wenn man so möchte, ist vielleicht bei Ecken und Kanten zu beobachten: Die Putzbürste des Geräts versucht zwar ihr Möglichstes, in jede Ritze zu kommen, doch ein bisschen Abstand zu Sesselleisten und Wänden bleibt dann und wann in Form von Schmutz sichtbar. Eine Absaugstation ist bei diesem Gerät nicht vorhanden, das vermindert zwar die Lautstärke, dafür müsst ihr den Staubbehälter selbst leeren.

Recht groß ist der beim DreameBot L10 Prime nicht geraten, das heißt, ihr solltet zumindest alle zwei bis drei Durchgänge einmal den Deckel an der Oberseite öffnen. Der transparente Behälter im Inneren des Saugers lässt euch schnell erkennen, wie viel Staub sich bereits angesammelt hat, und der Filter möchte auch dann und wann einmal grundgereinigt werden. Die meisten Vorteile bei der Verwendung dieses Geräts habt ihr ohne Zweifel in Verbindung mit der Dreamehome-App, dank der ihr auch Sperrzonen, einen Nicht-Stören-Modus oder sogar 3D-Karten einrichten dürft. Ob ihr all dies benötigt, ist natürlich euch und euren Anforderungen überlassen. Aber es sei zweifelsfrei gesagt, dass das Produkt seine Kernkompetenz, namentlich Wischen und Saugen (genau in dieser Reihenfolge) äußerst gewissenhaft und nach seinem System erledigt.

Wartung und Technik

Der Traum von einer kompletten Hands-off-Reinigung wird wohl erst demnächst erfüllt, und zwar in Form eines absoluten High-End-Geräts. Das bedeutet, dass ihr beim aktuellen Dreame L10 Prime nach wie vor immer wieder Hand anlegen müsst, und zwar beim Schmutzwasserbehälter, bei der Frischwasserzufuhr sowie bei der Reinigung der Basisstation und des Staubbehälters im Sauger selbst. Dafür habt ihr aber in Summe ein äußerst leises Gerät im Haus, das niemals durch eine laute Absaugung des Staubs oder sonstigen Aufruhr auffällig wird. Die offizielle Website des Produktes gibt euch einen guten Überblick darüber, was euch mit diesem Gerät der oberen Mittelklasse so alles erwartet. Denn sowohl die Selbstreinigung der Mopps, die Saugkraft mit bis zu 4000 Pa, anhebbaren Mop-Pads und LIDAR-Navigation sind alles gute Gründe bezüglich einer Entscheidung für dieses Produkt.

Bis zu drei Stockwerke können vom DreameBot L10 Prime als Karte abgespeichert werden, was das Gerät für mehrstöckige Häuser ideal macht. Dazu kommt die Ausdauer, die den Sauger zwei Stunden oder länger am Stück arbeiten lassen kann – das sollte auch für die größten Haushalte ausreichen. Sollte es dies nicht tun, kann der Helfer ganz einfach zur Basisstation zurückkehren, sich dort aufladen und anschließend dort weitermachen, wo er aufgehört hat! Sowohl Frischwasser- wie auch Schmutzwassertank fassen in etwa 2,5 Liter, bei Letzterem empfiehlt sich aber aus Gründen der Geruchsbildung ohnehin ein regelmäßiges Entleeren, wenn ihr öfters wischen lasst. Zu guter Letzt: Das Produkt ist ausschließlich in Weiß erhältlich, was gerade beim Einsatz unter einem Sofa und Ähnlichem unvorteilhaft ist. Aber dafür lässt sich der Sauger problemlos mit einem Tuch sauber wischen!

Das Fazit: Klasser Helfer zum guten Preis

Ich selbst bezeichne den DreameBot L10 Prime als Wisch- und Saugroboter, genau in dieser Reihenfolge. Man merkt einfach, dass sich der Hersteller Dreame hauptsächlich auf die Wischfunktion konzentriert hat, angefangen bei der Basisstation über die klugen Mopps samt Hebefunktion für Teppiche bis hin zur Selbstreinigung. Das soll aber nicht heißen, dass die solide Saugleistung darunter gelitten hat: Die Saugstärke ist beeindruckend und macht vieles richtig. Dafür, dass ihr euch selbst auf lange Zeit sehr viel Arbeit erspart, kann das kleine Helferlein seine Arbeit sehr lange sehr gut machen. Gänzlich wartungsfrei ist das Gerät nicht, das wird hier aber auch gar nicht versprochen. Der Preis von 599,- Euro (UVP) lässt vermuten, dass dieses Produkt sich in der Mittelklasse bewegt, doch seine Features lassen ihn teilweise auch ganz oben mitspielen.

Sowohl bei der Navigation, beim Wischen und auch bei der Integration ins eigene Heim gibt es für den Sauger nur Bestnoten. Kleinere Schwächen wie der etwas zu kleine Staubbehälter im Roboter oder die Saugroboter-üblichen Fallen wie Kabel, Decken und Wäscheständer sind auch bei diesem Gerät vorhanden. Doch wenn ihr euch an das Handbuch haltet, vor jeder Reinigung aufräumt und regelmäßig die Behälter checkt, werdet ihr viel Freude an diesem Gerät haben. Denn sowohl Tierhaare wie auch allfälliger Staub am Boden werden so effektiv in Schach gehalten, und auch schwer zugängliche Stellen wie unter TV-Regalen oder Sofas erledigt der Dreame L10 Prime wie im Schlaf. Man sieht also: Der Hersteller Dreame kann nicht nur Stielsauger, sondern auch (fast) völlig autonome Produkte herstellen. Daher freut es mich, für diesen Wisch- und Saugroboter eine Empfehlung auszusprechen!

Wertung: 9.0 Pixel

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