XGIMI MoGo 2 Pro Test: Mini-Beamer zum Mitnehmen gefällig?

von Stefan Hohenwarter 08.12.2023

Im Frühjahr brachte XGIMI mit der XGIMI MoGo 2 Serie ein neues Gerät in der Kategorie der Mini-Beamer auf den Markt – das Pro-Modell landete vor kurzem in unserem Testlabor und ich verrate euch, wie sich das Gerät in meinem XGIMI MoGo 2 Pro Test schlägt. Weitere Informationen zum Gerät findet ihr auf der offiziellen Webseite.

Als kleinen Vorgeschmack habe ich ein Zitat von Tex Yang, Vice XGIMI Global Business bei XGIMI:

„Die MoGo 2-Serie richtet sich an alle, die Projektoren von höchster Qualität kennenlernen möchten. Deshalb haben wir den bisher nutzerfreundlichsten Projektor entwickelt, der unsere Technologie für alle zugänglich macht” […] „Die MoGo 2-Serie soll den Menschen eine einfache Nutzung in jeder Heimumgebung bieten. Ganz gleich, ob sie den großen Bildschirm im Haus mit der Familie genießen oder ihn zum Spaß draußen einsetzen, die MoGo 2-Serie steht für ein grenzenloses und bequemes Streaming-Erlebnis”, fügt er hinzu.

Lieferumfang

Bevor wir tiefer eintauchen, hier eine Übersicht, was alles im Lieferumfang enthalten ist:

  • XGIMI MoGo 2 Pro Beamer
  • Fernbedienung
  • Ladegerät
  • Bedienungsanleitung und eine Netflix-Aktivierungsanleitung

Unboxing: Erster Eindruck

Die Plastikfolie wird entfernt und der Karton vorsichtig geöffnet. Nach dem Entfernen des Schutzschaumstoffdeckels kommt der MoGo 2 Pro zum Vorschein. Kein unnötiger Schnick-schnack – so gefällt mir das. Neben dem Beamer sind in einem Extra-Inlay-Karton dann noch das Ladegerät, die Beschreibung und die Fernbedienung verstaut.

Auf der oberen Seite des Beamers entdeckt ihr das XGIMI-Logo, eine kleine LED sowie ein Ein-/Ausschaltknopf. An der Unterseite des Geräts versteckt eine klassische Stativhalterung. Mittels Stativ könnt ihr dann auch den Winkel des Beamers justieren, denn im Gegensatz zum Halo bzw. Halo+ (hier geht’s zu meinem Test) gibt es hier keinen ausklappbaren Standfuß mehr.

Unterseite (links MoGo 2 Pro / rechts Halo)

Möglich sind 40 bis 200″, wobei ich einen Betrieb von rund 120″ empfehle. Kommen wir zu den spannenden Bereichen: vorne ist klarerweise die Hauptlinse aber auch eine kleinere Linse für den Auto-Focus sowie die Auto-Keystone-Korrektur zu sehen. An der Rückseite sind die Anschlüsse (HDMI, USB 2.0, eine Klinkenbuchse) sowie ein USB-C-Ladeanschluss. Die Seitenflächen, auf denen bei anderen XGIMI-Modellen immer das Harman/Kardon-Logo zierten, sind hier unauffällig. Verbaut sind hier allerdings zwei 8-Watt XGIMI Sound Treiber (Dolby Audio kompatibel), die einen tollen Sound in dieser Preisklasse erzeugen.

Hier ein unkommentiertes Unboxing-Video:

Die Inbetriebnahme

Neben einem schicken Design sind für mich zwei Dinge maßgebend: Die Inbetriebnahme und die Ton-/Bildqualität. Dem ersten meiner zwei Punkte möchte ich mich gleich hier widmen. Sind wir uns mal ehrlich, niemand will zu einer Bedienungsanleitung greifen, wenn man ein Gerät das erste Mal einschaltet. Zumindest geht es mir so. Ich habe den Anspruch, dass alles intuitiv von Statten geht und das Ding einfach rennt. Und hier kommt auch gleich ein großer Vorteil im Gegensatz zu älteren XGIMI Modellen zum Vorschein. Dank androidTV 11 könnt ihr das Onboarding nun via Smartphone machen. Damit fällt das WLAN-Einrichten – vorausgesetzt euer Smartphone ist auch mit dem WLAN eurer Wahl verbunden – super leicht. Zwei drei wenige Klicks und schon könnt ihr die Apps eurer Wahl installieren bzw. als Favoriten auf die Startseite packen. Bevor ihr allerdings überhaupt starten könnt, müsst ihr das Ladegerät anschließen, denn der Beamer hat keinen eingebauten Akku. Ihr könnt das gut rund 1,1kg schwer Teil zwar leicht mitnehmen, aber wenn ihr den Beamer dann verwenden wollt, braucht ihr entweder eine Steckdose (wie z.b. der Elfin) oder ihr habt eine starke Powerbank (zb. Anker 737) mit. Ansonsten bleibt das Licht leider aus.

Wichtig ist beim Onboarding noch zu erwähnen, dass ihr für die Inbetriebnahme ein Google-Konto benötigt, ansonsten könnt ihr nicht weitermachen und eure Wunsch-Apps (z.b. ZDF Mediathek, ORF TV-Thek und Amazon Prime) installieren. In meinem Test gab es einzig mit Netflix Probleme (ebenfalls wie auch beim Eflin oder der Halo auch schon). Mit der mitgelieferten Anleitung ist das aber auch kein Problem – so könnt ihr Netflix über einen Umweg installieren. Einmal installiert, funktioniert alles wunderbar. Der Beamer serviert euch 400ISO-LUMEN (entspricht 500 ANSI-LUMEN) und ist damit gut in dieser Preisklasse mit dabei.

Bild in einem abgedunkelten Raum

Kommen wir noch kurz zur Fernbedienung, die zumindest für mich ein absolutes Muss ist. Vor allem im Schlafzimmer möchte ich den Beamer einfach und bequem bedienen. Und da nun – im Gegensatz zum Halo beispielsweise auch die Bedientasten auf der Oberseite des Beamers eingespart wurden – ist das auch die einige Möglichkeit den Beamer zu bedienen. Die Handhabung fällt gewohnt einfach und intuitiv auf, doch fälle Fans der XGIMI Beamer gleich auf, dass sie nun anders aussieht und ich meine damit nicht nur die Farbe (vorher weiß mit scharzen Tasten – nun nur noch schwarz). Der Kippschalter für die Aktivierung des Auto-Fokus wurde nun auf einen Button gelegt. Das ist nun noch ein Stück leichter zu bedienen. Ihr müsst auch nicht – wie beispielsweise beim tennisballgroßen Nebula Astro (hier geht’s zu meinem Test) auf die Rückseite des Geräts zielen, sondern könnt die Fernbedienung zum Bild richten und navigieren, Videos abspielen usw.

XGIMI MoGo 2 Pro Test

Vergleich Fernbedienung (links MoGo 2 Pro / rechts Halo)

Hinweis: Die Fernbedienung muss vor dem ersten Gebrauch mit dem Abspielgerät gekoppelt werden. Wie das geht, wird euch im Onboarding-Prozess erklärt.

Die Bedienoberfläche ist – wie bei anderen AndroidTV-Systemen – sehr übersichtlich und leicht zu verstehen. Mit der Fernbedienung könnt ihr durch das Menü navigieren, auf den Google-Assistent zurückgreifen oder den Focus manuell justieren, falls ihr mit den Auto-Focus-Einstellungen nicht zufrieden seid.

Der Soundcheck und Bildcheck

Bevor ich näher darauf eingehe, möchte ich kurz nochmals in Erinnerung rufen, dass es sich hier um einen portablen All-in-One-Beamer (Sound und Bild kommen aus einem Gerät) handelt. Wie bereits zuvor schon erwähnt, könnt ihr eine Bildfläche von 40-200 Zoll erzeugen, wobei ich die besten Erfahrungen im Bereich 100-120 Zoll gemacht habe. Darüber hinaus erkennt man dann schon einige Pixel im Bild wenn man näher rangeht, aber aus der Ferne ist das Bild immer noch top. Die Schwarzwerte, der Kontrast etc. sind für mich standardmäßig gut justiert, aber hier könnt ihr dank androidTV auch nachjustieren, wenn es euch beliebt. Die Leuchtkraft kann zwar nicht mit den Halos oder dem Elfin mithalten, aber in der Preisklasse von unter 600 Euro ist das durchaus ordentlich.

Wie ihr sehen könnt, bleibt es weiterhin so, dass ein Beamer in einem hellen Raum trotz guter Leuchtkraft in dem Preissegment nicht mit einem Fernseher mithalten kann. Man muss hier aber auch klar sagen, dass ein portabler Beamer auch keine Ambitionen hat, mit einem Fernseher, der vielleicht mehrere Stunden am Tag im Einsatz ist, zu konkurrieren. In einem dunklen Setting spielt der Beamer dann seine volle Stärke aus – gestochen scharf und aufgrund der Helligkeit ein gefundenes Fressen für jegliche Insekten in der Nähe.

Neben dem Bild- ist auch ein Toncheck essentiell: auch in dieser Kategorie überzeugt mich der XGIMI Beamer – die verbauten zwei 8-Watt-Speaker machen einen guten Job. Während bei anderen portablen Beamer der Lüfter oft dermaßen laut ist, dass man sich kaum auf den Film oder die Serie konzentrieren kann, hört man hier überhaupt nichts.

Eindrücke aus der Praxis

Der Beamer verspricht so einiges, dass uns das Leben erleichtern soll und vieles davon kann ich auch bestätigen. Was bei mir im Test allerdings nicht so gut funktioniert hat, ist wider erwarten die Auto-Keystone und Auto-Focus-Funktion. Diese soll beim Bewegen des Beamers auslösen und auch Hindernissen ausweichen, doch beides hat nicht zuverlässig funktioniert. Auch der Augenschutz wollte sich nicht aktivieren und das obwohl ich es in einem dunklen als auch beleuchteten Raum versucht habe. Dies haben auch schon andere User:innen berichtet. Vielleicht wird hier aber mit einem Software-Update aber noch nachgebessert. Genial finde ich aber dafür die Chromecast-Integration, die es euch ermöglicht, Videos vom Handy direkt über den Beamer abzuspielen (z.b. Kindervideos oder Inhalte einer Mediathek, die ihr jetzt nicht extra am Beamer installieren wollt).

So stellt sich XGIMI den Einsatz des Beamers vor und zeigt dabei nochmals alle Features des Geräts:

Auch für Gamer:innen bietet der Halo/Halo+ einiges: wer von uns kennt das nicht? Man trifft sich mit Freund:innen und spielt mit einem Beamer, der auf eine Hauswand projiziert, eine Runde Mario Kart 8 Deluxe (hier geht’s zu unserem Test) oder ähnliches? Beispielsweise mit HDMI könnt ihr das Spielgeschehen von der Nintendo Switch in Windeseile auf die große Leinwand bringen. Wer noch mehr Spaß haben will, verwendet auch ein eigenes Audio-Ausgabegerät, um noch mehr Lautstärke genießen zu können.

XGIMI MoGo 2 Pro Fazit: Mini-Beamer zum Mitnehmen gefällig?

XGIMI macht mit dem XGIMI MoGo 2 Pro sehr vieles richtig und geht Kompromisse ein, um einen guten und zugleich preiswerten Mini-Beamer anbieten zu können. Der Beamer wiegt gerade mal rund 1,1kg und beschert euch ein Bild bis zu 200 Zoll und einen guten Sound ohne weitere Boxen oder Audioausgabegeräte. Um den Preispunkt unter 600 Euro halten zu können wurde aber im Vergleich zur Halo-Reihe beispielsweise am kippbaren Standfuß auf der Unterseite des Beamers oder einem eingebauten Akku gespart. Ihr könnt den Beamer zwar neben Strom aus der Steckdose auch über eine starke Powerbank mit der nötigen Energie versorgen, aber wenn das der Standardanwendungsfall ist, würde ich euch doch beispielsweise zum Halo+ raten, der zumindest einen Wiedergabezeit von rund 2-2,5 Stunden schafft. Softwareseitig würde der Beamer so einiges bieten, was man sich wünscht, doch funktionierten bei meinem Test die Auto-Keystone- und Auto-Focus- sowie das Augenschutzfeature nicht zuverlässig. Ich hoffe, das wird mit einem Softwareupdate noch verbessert, da die Features wirklich hilfreich sind.

Abseits davon hat mich der MoGo 2 Pro  vom Auspacken über das Setup bis zum betrieb überzeugt. Sei es die einfache Inbetriebnahme, die tolle Bild- und Tonqualität oder die Bedienbarkeit des Geräts als Ganzes. Für meine Anwendungsfälle (gelegentlich mit Freund:innen im Freien zocken, mal einen Film im Schlafzimmer mit Kinofeeling schauen, ohne dafür einen gigantischen TV installieren zu müssen, oder die einfache Mitnahme einer Film-/Serien-Sammlung in den Urlaub) eignet sich der portable Beamer von XGIMI perfekt.

Wertung: 8.7 Pixel

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