Monster Energy Supercross (PC) im Test

von postbrawler 14.02.2018

Wie hieß es schon so schön bei Spider Man? Aus großer Macht erwächst große Verantwortung! Bedeutet in meinem Fall, dass ein neuer Gaming-PC auch mal Spiele zum Testen mit sich bringt, die ich mir persönlich nicht auf die Steam-Whishlist gesetzt hätte. Und so kommt es, dass ein erwiesener Sportspiel-Muffel wie ich ein Spiel wie Monster Energy Supercross, das seit kurzem erhältlich ist, reviewt. Ich habe mich natürlich redlich bemüht das Motorrad-Rennspiel von Milestone möglichst objektiv zu bewerten. Trotzdem seien Fanboys und -girls gewarnt: Es handelt sich hierbei um kein ExpertInnen-Review, sondern um den Erfahrungsbericht eines Laien.

  • Developer: Milestone S.r.l
  • Genre: Sport-Simulation, Racer
  • Systeme: PC, PS4, Xbox One, Nintendo Switch
  • Unreal Engine 4

Der Ursprung

Wenn die italienischen EntwicklerInnen von Milestone ein Rennspiel abliefern, sollten sie wissen, was sie da tun. Das Studio kann auf eine beeindruckende Liste lizenzgestützter Rennsimulationen zurückblicken. Darauf finden sich offizielle Spieleableger internationaler Motorrad-Ligen wie MotoGP, MXGP und Superbike World Championship, sowie namhafter Persönlichkeiten wie Valentino Rossi. Das erste Motorrad-Rennspiel von Milestone datiert auf das Jahr 1999 zurück, inzwischen sind mehr als zwei Dutzend weitere Titel zu dieser Sportart erschienen. Bei der Frequenz, in der die ItalienerInnen Spiele auf den Markt ballern, drängt sich der Verdacht des geschickten Recyclings auf. Kennt man ja von diversen EA Sports-Titeln wie FIFA. Monster Energy Supercross, kurz MES, setzt aber auf die taufrische Unreal-Engine, und sieht dementsprechend sehr zeitgemäß aus!

Lizenz

Offizielle Ligen, Stadien, FahrerInnen und Sportgeräte der Klassen 250SX und 450SX! Das klingt doch mal nach einer Ansage, die Fans des staubigen Spektakels gefallen dürfte. Wer sich nicht an der visuellen Omnipräsenz des eines gewisser Energy Drink-Herstellers stört, darf sich an der detaillierten Gestaltung der Arenen und SportlerInnen ergötzen. Ich nehme aber an, dass der Hauptsponsor der Supercross-Bewerbe auch im echten Leben nicht gerade für schlichte Eleganz steht, und Fans sich damit längst abgefunden haben.

Spielmodi

Im Karriere-Modus erstellt ihr eine RennfahrerIn anhand weniger Parameter, und absolviert mit ihm eine Vielzahl an Rennen und Bewerben. Mit gewonnenen Preisgeldern könnt ihr neue Rennmaschinen erwerben, und euch in der Weltrangliste hochdienen.

Im Multiplayer-Modus könnt ihr in einer Lobby nach ebenbürtigen menschlichen KontrahentInnen suchen, oder euch mit Freunden eurer zugrundeliegenden Spieleplattform zu Rennen zusammenschließen. Mit menschlichen GegnerInnen macht das Spiel gleich noch mal so viel Spaß, allerdings kann ich mir den Sieg dann gleich doppelt abschreiben.

Ein äußerst interessantes Feature stellt der Streckeneditor dar. Hier kann man in bester Baukasten-Manier unterschiedliche Bauformen wie Hügel, Kurven, Geraden, Brücken und Rampen aneinander ordnen, um so individuelle Rennstrecken zu kreieren.

Gameplay

MES ist keine hochsensible und unbarmherzige Rennsimulation, sondern spielt sich recht arcade-lastig. Ausflüge in den Dreck quittiert das Spiel recht trocken mit einem Schnitt zurück auf die Rennpiste. Dabei büßt man einige Meter ein, damit man sich nicht durch gezielte Sprünge an den Pistenrand nach vorne schwindeln kann. Die Physik-Simulation weiß meterhohe Sprünge und elegante Drifts auf unterschiedlichen Untergründen elegant in Szene zu setzen. SportlerIn und Gerät vermitteln eine angenehme Masseträgheit und reagieren glaubhaft auf Bodenunebenheiten und Hindernisse. Hie und da löst der Rag-Doll-Effekt bei einem Sturz viel zu stark aus, und katapultiert die Spielfigur unnachvollziehbar abrupt und vehement aus dem Sattel. Auch die recht rücksichtslose computergesteuerte Konkurrenz sorgt für den ein oder anderen unfreiwillig komischen Abflug.

Steuern kann man MES auf dem PC mittels Tastatur oder Controller. Ersteres empfiehlt sich aufgrund binärer Tasten nur bedingt. Der Controller liefert mit Analogtriggern und -Sticks deutlich bessere Eingabemethoden. Der Support von textuellen Ingame-Tutorials passt sich an die jeweilige Eingabemethode an, lediglich die vorgerenderten Tutorial-Videos gehen fix davon aus, dass ihr mit einem Xbox-Controller zu Werke geht.

Mein Testgerät von Techbold:

  • ASUS STRIX-GTX1080-A8G-GAMING, 8GB GDDR5X
  • INTEL Core i5 7600K, LGA1151, 4x 3.80GHz
  • KINGSTON HyperX Fury black, 16GB Kit (2x8GB), 2400MHz, DDR4 2
  • SAMSUNG 950 PRO Solid-State-Disk, 512GB, intern, M.2

Fazit zu Monster Energy Supercross

MES spiegelt die Expertise und Leidenschaft der EntwicklerInnen für den Motorrad-Sport wieder. Die detailverliebte Umsetzung im moderner Unreal-Gewand wird Fans gefallen. In mir konnte auch dieser Titel das Feuer für Renn- und Sportspiele nicht entfachen. Das ist aber sicher kein Kriterium, das die Qualität des Dargebotenen schmälert. Wer gerne Männer beobachtet, die auf bockigen Maschinen durch matschige Stadien knattern, wird sich am Steuer eines MES-Boliden sicher wohl fühlen, und mit den abwechslungsreichen Modi lange Spaß haben.

Wertung: 7.7 Pixel

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Bernd

Du hast dich wirklich bemüht objektiv zu bleiben, nur wer weder Straßenmotorräder noch Motoocross Bikes gefahren Ist, kann das Wichtigste, die Fahrphysik, nicht beurteilen. Leider