Detroit: Become Human im (Selbst)-Test – Wie entscheidet ihr euch?

von David Kolb-Zgaga 06.07.2016

Sehr gut! In Detroit: Become Human erwartet Sie zwar kein Gameplay-Feuerwerk, doch immer wieder müssen Sie in Detroit Gegenstände aufheben, untersuchen oder Türschnallen runterdrücken. Das interessante dabei ist aber nicht die Interaktion, sondern, dass Sie so z.B. an einem Tatort Indizien finden und so neue Schlüsse ziehen können. Die Spielfigur erhält dadurch neue Dialogoptionen. Neben dem absuchen von Tatorten, Haushalten oder ähnlichem, gibt es allerdings auch einige sehr schön choreografierte Kämpfe und Verfolgungsjagden, die die drei Androiden zu bestreiten haben. Diese Szene könnten auch aus dem letzten Hollywood-Blockbuster stammen. Diese sind packend und dynamische inszeniert und werden durch den Einsatz von Quick Time Events ein wenig interaktiver gestaltet. Vermasselt man mehrmals Quick Time Events hintereinander wird dies Einfluss auf die Story nehmen, denn nicht nur die Entscheidungen in Dialogen, auch die Aktionen in den Actionpassagen haben mögliche positive, wie auch negative Konsequenzen. Das hält auch die Quick Time Events spannend, da man sie unbedingt meistern möchte. Keine Sorge, das Spiel ist aber sehr verzeihlich und es gibt sogar einen eigenen Modus, wo das Scheitern in diesen Situationen gar nicht möglich ist.

Detroit: Become Human Fazit

Das Spiel sollte also wie geschaffen für Sie sein, denn Stand 2018 ist Detroit: Become Human das Spiel mit der am stärksten beeinflussbaren Geschichte überhaupt und dafür kann man es durchaus loben. Viele SpielerInnen und Spieler werden zahllose Szenen gar nie zu Gesicht bekommen und trotzdem hat Quantic Dreams diese vielen Aufsplittungen implementiert und gut umgesetzt. Die Enden reichen erreichen dabei ein Spektrum von unfassbar furchtbar, bis hin zu einem perfekten Happy End – je nach Spielweise.

Das Setting bietet viele interessanten Ansätze und Konflikte. Die Themen wie Rassentrennung, Flüchtlingskrise oder Arbeitslosigkeit haben es ins Spiel geschafft und werden auch sinnvoll aufgegriffen. Es gibt zwar immer wieder Situationen, wo David Cage den Holzhammer hervorholt, aber die prinzipielle Thematik, um die Integration von Androiden in unsere Gesellschaft ist sehr spannend und vor allem auch in unserer Realität zukunftsnah.

Einige Charaktere scheinen zwar zu Beginn noch etwas eindimensional, aber im Laufe der Geschichte erhalten sie durch aus Ecken und Kanten. Das liegt vor allem auch am hervorragenden Schauspiel-Caste, die den Figuren Leben einhauchen. Quantic Dreams hat außerdem ein gutes Händchen bei der Dialogregie bewiesen, wo sich Personen auch mal gegenseitig ins Wort fallen und die Gespräche auch wie „echte Unterhaltungen“ klingen. Wie bereits erwähnt ist auch mittlerweile der Stand der Technik so weit, dass man nicht mehr das Gefühl hat, das Holzpuppen mit einem reden. Überhaupt ist Detroit: Become Human ein grafisch sehr ansprechendes Spiel geworden. Das Spiel ist auf der PS4 mit das beeindruckendste was die Konsole momentan zu bieten hat.

Detroit: Become Human hält das Gameplay bewusst zurück und ersetzt es durch inszenatorische Wucht und Entscheidungsfreiheit bei Ihren Handlungen. Dadurch können auch die Quick Time Events interessant werden, da man bei einem Scheitern auch einen negativen Ausgang der Situation erzielen wird. Kämpfe und Verfolgungsjagden sind zwar gameplaytechnisch nicht das höchste der Gefühle, sie bleiben durch die eigene Verlustangst aber durchaus interessant.

Detroit: Become Human ist wie gemacht für Sie! Mit großartiger Technik, hoher Entscheidungsvielfalt und damit einhergehenden, variablen Geschichte werden Sie sehr viel Spaß haben. Darf ich Ihnen einen Tipp geben? Laufen Sie los und holen Sie sich das Spiel!

Ich bedanke mich, dass Sie an diesem Test teilgenommen haben und wünsche Ihnen noch einen schönen Tag.

Ihr RK800 oder einfach nur “David”

 

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