„Große Ankündigungen werden in Europa die Ausnahme bleiben“

von postbrawler 26.09.2016

Wir haben uns mit Martin Metzler, dem Senior PR Manager für Blizzard D/A/CH über die Game City unterhalten. Im Zuge des Gespräches hat er uns verraten, dass große Ankündigungen wie Legion auf der Gamescom 2015 die Ausnahme bleiben werden. Man wolle sich schließlich nicht die eigene Hausmesse BlizzCon kannibalisieren. Ist diese Absage als genereller Trend für den europäischen Markt zu verstehen? Bleiben große Spiele-Ankündigungen dem amerikanischen Publikum vorbehalten? Wir analysieren das Phänomen Exclusives.

Ankündigungen wie Diablo 4 wird es auf der Game City nicht geben

Der Herr der Finsternis bleibt der Game City auch weiterhin fern

Blizzard zeigte Overwatch

Blizzard war erstmals als Aussteller auf der Game City zugegen. Mit Overwatch-Stationen wollte man den SpielerInnen zeigen, dass kompetitive Multiplayer-Shooter eines der neuen Steckenpferde der Erfolgs-Schmiede aus Anaheim sind. Kein HOTS, kein Hearthstone… Klar, diese Spiele setzen Battle.NET-Accounts voraus, was es schwer macht sie einer breiten Masse zu präsentieren. Und zur Marke Diablo gibt es ja leider (noch) nichts Neues. Die lange Schlange vor den Stations zeigte, dass das Konzept trotzdem aufging. Overwatch bewegt weiterhin die Massen. Das ist gut für Blizzard, ob es gut für die Game City ist, darf hinterfragt werden.

Bei den anderen Ausstellern das gleiche Bild. Nintendo rückte vor allem Splatoon ins Rampenlicht. Paper Mario: Color Splash und Super Mario Maker (3DS) waren da, aber nur auf jeweils einem Bildschirm vertreten. Bei Ubisoft gab es immerhin For Honor und Horizon – Zero Dawn. Auch keine wirklichen Exclusives mehr, aber immerhin Neuheiten.

Quo vadis, Gamecity?

Wie Stefan schon in seinem Bericht Quo vadis, Game City? Beschreibt, müssen sich die Publisher und VeranstalterInnen entscheiden: Soll die Game City ein nettes „schau ma halt hin“-Event bleiben, oder eine weltweit ernstzunehmende Spielemesse werden? In letzterem Falle muss man sich um mehr Exclusives bemühen. Neuankündigungen nehme ich mal vorweg. Dazu ist der Sandwich-Termin zwischen Gamescom und Paris Games Week einfach zu unattraktiv. Es würde aber auch schon neues Gameplay-Material zu Mass-Effect Andromeda reichen. Oder ein neuer Trailer zu Mafia III. Ein exklusiver Game City-Level in South-Park oder die Ankündigung eines DLC-Charakters für Overwatch.

Exklusive Ankündigungen sind der Schlüssel

All das wäre Medien-wirksamer als die Game City in ihrem derzeitigen Zustand. Klar, die Publisher können mit Besucherzahlen kokettieren, und die BesucherInnen können Preise und Goodies abstauben. Für uns Medien bleiben aber nur die harten Fleischreste am Knochen. Die großen Ankündigungen wie Diablo 4 werden nämlich nicht auf der Game City gemacht.