Microsoft angelt sich Bethesda: Fallout bald exklusiv für die XBox?

von Mathias Rainer 21.09.2020

Ja ist denn heute schon Weihnachten Kinder?! Microsoft hat sich heute den Bethesda-Mutterkonzern Zenimax für 7,5 Milliarden US Dollar einverleibt. Damit ist einer der bis dato bedeutendsten Deals der Videospiel-Geschichte ratz fatz und ohne die leiseste Vorahnung der gesamten Spielerschaft über die Bühne gegangen. Bedeutend ist der Kauf deshalb, weil somit alle Zenimax-Entwicklerstudios wie MachineGames, Obsidian Entertainment, 343 Industries, id Software und natürlich auch Bethesdas-Entwicklerriege selbst, auf einen Schlag zu Microsoft gehören.

Ebenso ist der Deal einmalig. Zwar gehörte es in den vergangenen Jahren schon fast zum guten Ton unter den Branchenriesen die kleineren Entwickerstudios aufzukaufen. Einen derart dicken Fisch konnte oder wollte aber bisher noch keiner verspeisen. Bis heute! Durch die Integration von Bethesda werden Franchise-Schwergewichte wie Fallout, Elder Scrolls, Doom oder auch Wolfenstein zur Gänze in den Microsoft-Gamepass integriert. Viel wichtiger scheint dabei jedoch eine weitere Information.

Bethesda-Marketing-Chef Pete Hines droppt im Zuge eines Blog-Eintrags die verheißungsvolle Message, dass man – mit dem neuen Big Spender im Rücken – nun die finanziellen Mittel hätte, wieder die ganz großen Titel aus der Taufe zu heben. Na bumm! Das ist mal eben eine Ansage. Allerdings steigt dadurch auf das neue formierte Traumpaar natürlich auch der Druck. Gerade Bethesda fiel durch vergangenene spielerische Totalausfälle wie Fallout 76 bei vielen Fans sowie Kritikern durch. Ob man dieser Spielereihe durch reine Hardwarepower und schier unerschöpfliche finanzielle Mittel wieder zu altem Glanz verhelfen kann bleibt vorerst abzuwarten.

Schafft man dieses Meisterstück allerdings wird man Microsoft nachträglich für den Deal des Jahrhunderst adeln. Die angesprochenen Franchises werden nämlich zu einer hohen Wahrscheinlichkeit in Zukunft ausschließlich auf der XBox spielbar sein. Damit würde man auch eine klaffende Schwachstelle der XBox – nämlich die im direkten Vergleich mit Sony mangelnde Qualität der etablierten Exklusivtitel – schließen. Welcher hartgesottene Elder Scrolls-Fanboy wird sich dann noch von den mikrigen 499 Euro der Series X abschrecken lassen, wenn der nächste Teil der Reihe unter Pauken, Trompeten und Engelsgesang angekündigt wird?

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