Metroid Dread Test: Ein würdiger Abschied für Samus Aran?

von Matthias Tüchler 10.10.2021

Von Remakes abgesehen, ist der letzte Eintrag in die 2D Abenteuer der intergalaktischen Kopfgeldjägerin Samus Aran beinahe 19 Jahre her. Laut Producer Yoshio Sakamoto basiert Metroid Dread nun auf einer 15 Jahre alten Idee, die damals aus technischen Gründen nicht umsetzbar war. Dread wirft Samus in ein noch düstereres Setting und zwingt Spielerinnen und Spieler in die Flucht. Doch wovor fliehen wir? Was geht auf dem Planeten ZDR vor? Und schafft das Metroid Franchise auch zwei Jahrzehnte später ein zeitgemäßes Abenteuer abzuliefern?

Metroid Dread ist ab sofort exklusiv für Nintendo Switch erhältlich.

Ein Job für Samus Aran!

In früheren Spielen wagte Samus das ein oder andere Tänzchen mit den biologischen Waffen namens Metroids und den gestaltwandelnden X, die die Menschheit auszulöschen drohten. Nach den Ereignissen in Metroid Fusion (2002) galten beide als ausgelöscht. Nun erhält die galaktische Föderation ein Video eines lebendigen X und schickt eine Einheit E.M.M.I. Roboter auf Erkundungsmission. Als diese keine Rückmeldung geben, ist es als einziger gegen die parasitären X immuner Mensch, an Samus Aran, die Vorkommnisse auf dem Planeten ZDR aufzuklären.

Metroid Dread(c) Nintendo

Wie nimmt man einem voll ausgerüsteten Hauptcharakter sämtliche Fähigkeiten und Equipment, um ein Spiel wieder spannend zu machen? Richtig – Samus stürzt auf dem Planeten ab und wacht mit Gedächtnisverlust weit entfernt von ihrem Schiff auf. Von hier an machen sich Spielerinnen und Spieler auf die Erkundungstour durch die neun Gebiete des Planeten.

Ein SciFi Katz- & Maus-Spiel

Erwartungsgemäß – und wie in den Trailern ersichtlich – stellen sich die E.M.M.I.s nicht als Freunde heraus. Sie sind es, wovor Samus laufend (no pun intended) fliehen muss. Um die robuste Rüstung der Roboter zu zerstören, muss ihr Blaster erst mit spezieller Energie aufgeladen werden. Solange wir diese temporäre Energie nicht haben, sind wir gezwungen die E.M.M.I.s zu meiden. Während uns zu Beginn des Spiels nur die Flucht bleibt, erhalten wir bald auch Stealth-Upgrades, die uns mehr Möglichkeiten geben.

Metroid Dread(c) Nintendo

Neben den Stealth-Fähigkeiten spielt Metroid Dread sich ähnlich wie die letzten Einträge der Serie. Freies Zielen, Powerbeams, Morph-Ball – alle bekannten Metroid Skills sind vorhanden. Bemerkenswert ist in jedem Fall wie makellos flüssig Nintendo’s neues Game auf der Switch sowohl in Handheld als auch im Docked Modus läuft. Auch ohne Framerate-Anzeige sind die stabilen 60 FPS problemlos ersichtlich und Samus steuert sich zudem rasch und unermüdlich durch die verschachtelten Gänge. Ein Genuss!

Metroid Dread(c) Nintendo

Ein Comeback mit Stil

Von der großartigen Performance, den spannenden neuen Verfolgungs- und Stealth-Fähigkeiten und den klassischen Skills und komplexen Metroidvania Level-Designs, die die Serie zum Fan-Favoriten gemacht haben, hat Metroid Dread eine weitere Stärke: Stil. Während wir vom Look der ersten Trailer nicht ganz überzeugt waren, wurde seitdem eindeutig noch an Lichtstimmung und Animationen gefeilt. Die Gebiete von ZDR bieten abwechslungsreiche Atmosphäre und der Mix aus Monstern und Robotern bildet einen gelungenen Mix an Gegnern.

Metroid Dread(c) Nintendo

Allem voran aber stellt Samus Aran sich einmal mehr als die Coolness in Person und kompetente toughe Kopfgeldjägerin heraus, die es – mit etwas Spieler:innen-Skill – mit allem aufnehmen kann. Cutscenes sehen hervorragend aus, machen Lust auf mehr und vor allem in Bosskämpfen springt Nintendo teilweise übergangslos zwischen Gameplay und Quicktime-Events (ohne Button-Prompts, also seid darauf gefasst) hin und her. Einziger Abstrich sind die teilweise etwas zähen, sehr baller-lastigen Boss-Fights, die aber immerhin fordernd genug sind, um spannend zu bleiben.

Ein Ende, das Lust auf mehr macht

Metroid Dread trifft beinahe alle Töne, die man sich von einem modernen Metroidvania erwartet und bringt dazu spannende Verfolgungs- und Stealth-Mechaniken in den Mix. Samus ist mehr Badass als je zuvor, der Planet ZDR bietet abwechslungsreiche Atmosphäre und Gegner wie Bosse sehen großartig aus – wenngleich Bossfights teils etwas baller-lastig sind. Das Spiel läuft zudem traumhaft und dank hoher Bewegungsgeschwindigkeit und gutem Level-Design bleibt das Genre-typische Backtracking dennoch kurzweilig.

Metroid Dread(c) Nintendo

Der größte Schrecken rund um Metroid Dread ist jedoch, dass dieses hervorragende Sequel den Abschluss von Samus Aran’s Story bildet. Wir sind durch das Spiel geflogen und haben Lust auf mehr! Vorläufig wird uns nichts anderes übrig bleiben, als die alt bewährten Game Boy Advance Titel erneut zu spielen.

Wertung: 9 Pixel

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Anonym

Mich würde durchaus interessieren woher die Idee kommt das es sich dabei um das Ende von Samus handelt? Es wurde bestätigt das es das Ende der Story-Arc bezüglich Samus’ Beziehung zu den Metroids ist und das sich Sequels auf neue Storylines konzentrieren wollen.