Huawei MateBook X Pro – Schlank, leicht und sehr schnell

von David Kolb-Zgaga 18.08.2021

Das Huawei MateBook X Pro (2020) ist in Sachen Ultrabooks Huaweis vorjähriges Flagschiff, ist ultradünn und hat ordentlich Power unter der Haube.

Technische Details

Für alle Ungeduldigen hier vorneweg die Highlights des Huawei MateBook X Pro (2020), das sich in der Kategorie der Ultrabooks bewegt.

  • 13,9 Zoll LTPS-Bildschirm
    • 3:2 Verhältnis
    • 3000×2000 Pixel
    • 260 PPI
    • Betrachtungswinkel: 178 Grad
    • 10-Punkt-Multitouch-Screen
  • 1,33 kg Gewicht und nur 14,6 mm dünn
  • CPU: Core i7-10510U
    • 4 Kerne
    • 1,8 GHz – Turbo bis zu 4,3 GHz
  • GeForce MX250: 2048 MB Videospeicher
  • RAM: 16 GB LPDDR3 2.133 MHz
  • Festplatte: 1 TB NVMe PCIe SSD (Hersteller kann variieren: in meinem Fall Samsung)
  • Anschlüsse:
    • 2 x USB-C
    • 1 x UBS-A
    • 3,5-mm-Klinkenstecker
  • Akku: Lithium-Polymer, 56 Wh (13 Stunden Surfen, 11 Videoausgabe)

Look and Feel

Das Gehäuse des diesjährigen Modells ist sehr ähnlich zu meiner 2020-Version und auch die Vorgänger davon, sind allesamt mehr oder weniger gleich. Ich hatte allerdings nie das Vergnügen mit den verschiedenen Matebook X Pros, weshalb mein Ersteindruck äußerst positiv ausfällt. Hier trifft das „Ultra“ in Ultrabook den Nagel auf den Kopf, denn das Huawei MateBook X Pro ist mit 14,6 mm ultradünn. Dazu ist es mit 1,33 kg auch sehr leicht und ideal fürs Reisen gemacht. Trotz des geringen Gewichts ist die Gehäusestabilität sehr hoch – nichts wackelt, alles wurde hochwertig verbaut. Die matten Aluminium-Oberflächen mit ihren abgerundeten Ecken sehen noch dazu sehr stylisch aus. Da alle Flächen matt sind, halten sich auch Fingerabdrücke fern. Schön, dass das im Design mitbedacht wurde. Die Leichtigkeit des Geräts gepaart mit seiner hohen Rechenpower sind eines der absoluten Highlights. So macht Arbeiten von Zuhause, aber auch unterwegs viel Freude.

Heller, kontrastreicher Bildschirm

So viel vorerst zum ausgeschalteten Gerät, denn der Laptop wird noch eindrucksvoller, wenn man ihn einschaltet. Dann springt einem das hervorragende Display sofort ins Auge, das mit 3000 x 2000 Pixeln gestochen scharf ist. Huawei verwendet ein LTPS-Panel (Low Temperature Poly Silicon), das keine Hintergrundbeleuchtung braucht. Deshalb ist es sehr kompakt und lässt hohe Auflösungen zu. Der Bildschirm überzeugt mit starken, kräftige Farben, einem super Kontrast und guter Helligkeit, die auch bei Sonnenschein das Arbeiten gut ermöglichen. Die schmalen Ränder (fünf Millimeter) auf allen vier Displayseiten runden den tollen Gesamteindruck des Bildschirms noch ab. Einziger kleiner Wermutstropfen ist die Bildschirmrate, die selten aber doch beim Gaming zu Ghosting führt. Die gemessene Reaktionszeit bei Schwarz zu Weiß liegt bei 31 ms und bei 50% Grau zu 80% Grau bei 50 ms. Das ist nicht schlecht, geht aber in dieser Preisspanne auch deutlich besser. Im normalen Gebrauch fällt das aber  überhaupt nicht ins Gewicht.

Touch ist mit an Board

Das Display lässt euch auch per Touchsteuerung arbeiten. Ich bin zwar bei Laptops kein sonderlich großer Fan davon, aber Touch funktioniert beim Huawei MateBook X Pro sehr gut. Sogar leichte Berührungen per Fingerkuppe werden erkannt und exakt umgesetzt. Bis zu zehn Punkte können am Bildschirm gleichzeitig erkannt werden. Theoretisch könnt ihr also all eure zehn Finger gleichzeitig benutzen (Bildschirmtastatur) oder mit eurer Katze kämpfen und trotzdem werden immer noch alle Bildschirmeingaben erkannt.

Blick unter die Haube

Prinzipiell gibt es beim Huawei MateBook X Pro die Option bei der CPU einen etwas kostengünstigeren Core i5 mit 512 GB SSD. Mein Testgerät hat die zweite Konfiguration mit einem Core i7-10510U und der größeren 1TB SSD. Bei der CPU handelt es sich um einen Comet-Lake-Prozessor der gemeinsam mit der dedizierten Grafikkarte GeForce MX250 (dazu später mehr) zusammen arbeitet. Die Prozessorkerne takten mit 1,8 bis 4,9 GHz (4 Kerne maximal 4,3 GHz) und können dank HyperThreading acht Threads gleichzeitig bearbeiten. Die 1,8 GHz auf acht Threads verteilt sind per Auslieferung so voreingestellt. Durch den 14nm Prozess kann ordentlich auf die 4,9 GHz hochgetaktet werden. Schon mit der Basistaktung samt sehr flinker PCIe-SSD von Samsung und 16 GB RAM (LPDDR3 2.133 MHz) flutscht Windows wirklich sehr schön. Alles ist sofort geöffnet, es gibt quasi keine Ladezeiten im normalen Arbeitsalltag.

Ultrabooks sind keine Gaming-Laptops aber…

Aber weg vom schnöden Alltag und hin zum Gaming. Auch wenn dieses Notebook nicht aufs Zocken ausgelegt und die Zielgruppe eine andere ist, wir sind schließlich in erster Linie eine Gaming-Seite. Sobald über Spiele gesprochen wird, ist auch die Grafikkarte ein Thema. Verbaut ist die GeForce MX250, die mit ihren 2048 MB Videospeicher zu den Einsteiger- bis Mittelklassekarten zählt. Bei eher anspruchslosen grafischen Arbeiten, übernimmt die CPU die Arbeit, z.B. beim Spielen wird dann aber die  GeForce MX250 aktiv.

Genug der Theorie, ich habe mich für euch abermals in die Welt von Witcher 3 begeben, die mit einer HD-Auflösung (1920×1080), hohen grafischen Einstellungen und deaktiviertem Nvidia HairWorks (Off) auf im Schnitt 18 Bilder pro Sekunde kommt. Für flüssiges Spielen ist das leider zu wenig, aber wie gesagt sind alle existierenden Ultrabooks keine dezidierten Gaming-Notebooks und setzen den Fokus anders. Immerhin schafft es der Laptop bei einer Auflösung von 1366×768 und hohen grafischen Details auf ca. 30 Bilder pro Sekunde. Gaming ist also absolut möglich, ihr müsst euch bei absoluten AAA-Spielen entweder für Auflösung oder die Effekte entscheiden und dort ein wenig runterstellen, beides geht nicht. Bei weniger fordernden Games wie das zuletzt so gefeierte Wildermyth oder Owlboy könnt ihr euch natürlich über eine HD-Auflösung und 60 FPS freuen. Mobiles Gaming ist also mit dem schlanken, sehr leichten Huawei MateBook X Pro allemal möglich. Auch hier profitiert man wieder vom hervorragenden Display, mit seinen kräftigen Farben und dem hellen Screen.

Akku hält was er verspricht

Und Apropos erhöhte Last, durch das neue Kühlerdesign sind die Lüfter beim Gaming (oder unter anderen hohen Lasten) bei 38 dB. Das ist zwar leicht hörbar, doch das leise Rauschen ist ohne störende Frequenzen sehr angenehm. Im Normalbetrieb ist das Gerät quasi lautlos. Kein Spulenfiepen, keine Lüftergeräusche nur wunderbare Stille.
Das 65-Watt-Netzteil ist absolut ausreichend, denn im normalen Zustand benötigt der PC gerade einmal zwischen acht und zwölf Watt. Unter Last ist der maximale Verbrauch bei 61,5. Allerdings pendelt sich der Stromverbrauch bei ca. 40 Watt ein. Damit und trotz des sehr hellen LTPS-Bildschirms sind die Herstellerangaben mit elf Stunden Surfen und dreizehn Stunden Video korrekt. Bei eingeschaltetem Gerät hat bei mir die Akkuladung auf 100% etwas zwei Stunden gedauert. Das Gerät ist daher wirklich sehr mobil und ihr braucht auch keine Angst zu haben, ständig die Helligkeit runter drehen zu müssen.

Anschlüsse und Eingabegeräte

Wie für ein Ultrabook üblich gibt es nur wenige Anschlüsse, um alles möglichst simpel, aber auch schmal und schlank zu halten. Das Huawei MateBook X Pro verfügt über zwei USB-C- (Thunderbolt 3) einen USB-A- und einen 3,5-mm-Klinkenstecker-Eingang. Alles andere, z.B. HDMI muss mit einem Adapter gelöst werden, z.B. mit dem Portreplikator MateDock 2 (1x USB-A, 1x USB-C, HDMI sowie VGA).

Der Fokus liegt auf der angenehmen Tastatur, aber vor allem dem Clickpad. Das ist komfortabel groß (12 x 7,7 cm) und verfügt über eine sehr präzise Maussteuerung. Durch die extrem glatte Oberfläche kann man sogar mit langsamem Streichen über die Oberfläche wischen, ohne dabei zu stocken. Auch Multi-Touch-Eingaben (z. sind problemlos möglich, weshalb das Touchpad einen sehr hochwertigen Eindruck macht.

 

Das Nasenloch im Fokus

Die Tastatur hat einen sehr kurzen Weg bis eine Taste angeschlagen ist, allerdings ist der Druck auch sehr gering. Nach kurzer Eingewöhnungsphase klappt das Schreiben dann optimal und ist sehr leise. Auch hier macht das top verarbeitete Alugehäuse einen richtig guten Job. Interessant ist, dass die Webcam als Taste in der Tastatur verbaut wurde (es handelt sich um eine sogenannte Pop-Up-Webcam). An sich ist das eine coole Idee, denn auf Knopfdruck erhebt sich die kleine Cam aus der Tastatur – hier kommt ein bisschen Geheimagentenfeeling auf. Leider muss ich hier aber Abzüge vergeben, denn der Winkel der Kamera ist gefährlich auf Nasenlochebene eingestellt. Durch die gut 20 cm tiefere Platzierung ist dieser Winkel leider unausweichlich und wirkt merkwürdig. Aber immerhin funktioniert der Fingerabdrucksensor normal und ist schnell und einfach eingerichtet.

Huawei MateBook X Pro Fazit

Das Huawei MateBook X Pro (2020) in der Ausstattung mit der 1 TB-SSD und dem Core i7-10510U kann sich auch nach einem Jahr immer noch sehr gut in der Ultrabook-Riege sehen lassen. Das schlanke, stylische Design, der tolle Screen und die große Rechenpower, so macht Arbeiten am PC richtig Spaß. Windows ist dank SSD und schneller CPU super flüssig und jede Eingabe wird ohne große Verzögerung sofort verarbeitet und angezeigt. Man kann es gar nicht oft genug betonen, und das obwohl das Gerät nur 14,6 mm und 1,33 kg schwer ist. Es ist eine Freude das Gerät mitzunehmen und im Rucksack quasi nicht zu spüren. Für mich ist das Ultrabook dadurch das perfekte Arbeitsgerät, da ich zwischen Home Office, Büro und Geschäftsreise problemlos hin- und herswitchen kann. Als Bonus kann ich Indie-Titel in vollen Zügen genießen und sogar AAA-Games in etwas schwächerer Auflösung auf dem Gerät spielen.

Wertung: 9 Pixel

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