X-Men Dark Phoenix Test: Überzeugt die Blu-ray?

von Stefan Hohenwarter 16.10.2019

Die X-Men begleiten mich nun schon seit über zwei Jahrzehnten und ich muss gestehen, dass mich bislang keiner wirklich überzeugt hat – am ehesten noch der Reboot-Versuch mit X-Men First Class. Wird sich das X-Men Dark Phoenix Blu-ray-Release ebenfalls in dieser Kategorie einreihen? Die Antwort findet ihr in meinem Test.

Dark Phoneix Test

Facts:

  • Genre: Action
  • Regisseur: Simon Kinberg
  • Studio: Twentieth Century Fox
  • Veröffentlichung: 17.10.2019

Offizieller Kurzinhalt

Während einer Rettungsmission im Weltall wird Jean (Sophie Turner) von einer kosmischen Kraft getroffen, die eine mysteriöse, unkontrollierbare Macht in ihr erweckt und sie in den stärksten aller Mutanten verwandelt – DARK PHOENIX. Als Jean immer mehr außer Kontrolle gerät, müssen sich die X-Men vereinen, um sich dem übermächtigen Feind aus den eigenen Reihen zu stellen. (Quelle: Twentieth Century Fox)

Das schwarze Schaf der Marvel-Filme

“Bekanntermaßen werden die X-Men Filme seit jeher von Twentieth Century Fox produziert und gehören (auch nach der Übernahme von Disney) daher (noch) nicht zum beliebten Marvel Connected Universe. Leider können Xavier und Co. auch weiterhin nicht mit der guten Qualität der 11 Jahre umspannenden Story der Avengers mithalten. Bereits X-Men Days of Future Past und X-Men Apocalypse waren voller Plot-Löchern, fragwürdiger Charakter-Entwicklungen und vor allem verworrenen Zeitlinien ohne jeden Sinn und Ziel.

X-Men Dark Phoenix

© 2019 Twentieth Century Fox Sophie Turner (Jean/Phoenix)

Auch X-Men Dark Phoenix ändert an diesen Aspekten leider nichts. Soweit wir es uns zusammenreimen können, dreht sich die Handlung in Dark Phoenix zum größten Teil um die selben Charaktere, die zum Teil bereits in X-Men First Class (2011) in den 1960er Jahren vorkommen. Charaktere wie Eric (Magneto), Charles Xavier (Professor X) und Raven (Mystique) müssten demnach (in den 90er Jahren) an die 60 Jahre alt sein, erscheinen allerdings, als wären sie maximal 8 Jahre gealtert. Ganz abgesehen davon, dass die 90er in Dark Phoenix eher wie das Jahr 2010 aussehen, ist die Timeline der X-Men Filme also weiterhin ein einziges Chaos.” (Quelle: Dark Phoenix Kinokritik von Matthias Tüchler)

Der Plot zwischen den Löchern

“Gemäß der Comic-Vorlage ist der Phönix ein uraltes Wesen galaktischer Macht, das für die Entstehung des Lebens, wie auch dessen Auslöschung im Universum verantwortlich ist. Ebenfalls mit den Comics konform, wird dieses Wesen durch Jean Greys große Macht angezogen und fährt bei einer Rettungsmission im All in diese ein.

X-Men Dark Phoenix

© 2017 Twentieth Century Fox Jessica Chastain

Während Jean nach 17 Jahren Training noch mit der Kontrolle über ihre üblichen Kräfte zu ringen scheint, kämpft sie nun damit, das galaktische Wesen unter Kontrolle zu halten. Inzwischen rotten sich Vertreter der Alienrasse… einer Alienrasse (der Name wird lediglich einmal kurz erwähnt und die Kontrahenten sind leider nicht mehr als generische Bösewichte) auf der Erde zusammen. Ihre Anführerin: Jessica Chastain. Ihr Plan? Den Phönix aus Jean zu übernehmen und die Erde damit zu ihrem neuen Zuhause zu machen, nachdem der Phönix ihren Planeten (wir nehmen an vor langer Zeit) zerstört hat.

Nach einigen Kontrollverlusten von Seiten Jean, lässt diese ihrem offenbar gesteigerten Temperament zunehmend freien Lauf. Unterdessen werfen die X-Men sich gegenseitig (meist relativ sinnlose) Anschuldigungen an den Kopf. Auch Magneto wird in die Handlung involviert, als Jean von ihm lernen möchte, keine Menschen mehr zu verletzen. Dennoch tut sie laufend genau das – zumeist ohne guten Grund.

X-Men Dark Phoenix

© 2019 Twentieth Century Fox

Nachdem es mehrmals zu Auseinandersetzungen kommt, die stets durch völlig untypisches Verhalten der X-Men provoziert werden, ist ein großes Finale unausweichlich. Die Action sieht dabei gut aus, ist allerdings eher langweilig, da sie herbei gezwungen und vorhersehbar wirkt.” (Quelle: Dark Phoenix Kinokritik von Matthias Tüchler)

Extras:

  • Audiokommentar von Simon Kinberg und Hutch Parker
  • Aufstieg des Phönix: Making-of Dark Phoenix
  • Entfallene Szenen
  • Beast erklärt, wie man einen Jet in den Weltraum fliegt
  • Original Kinotrailer

X-Men Dark Phoenix Test: Verschwendetes Potential

Ich sehe es nicht ganz so dramatisch wie mein Kollege Matthias Tüchler, wenngleich ich auch sagen muss, dass der Plot – ohne die Comic-Vorgeschichte zu kennen – total vorhersehbar und teils sehr abstrus finde. Zudem fällt es mir wie auch meinem Kollegen sehr schwer den Film in einer Zeitlinie einzuordnen. Hier kann man sich wirklich einiges vom MCU abschauen – penibel wurde ein ganzes Universum aufgebaut, in dem jeder Film seinen Sinn für die Gesamtstory hat. Bei X-Men vermisse ich das seit dem ersten Film.

Zwar sind die Bild- und Tonstandards der X-Men Dark Phoenix Blu-ray erstklassig und die Extrarubik opulent gefüllt, aber leider ist der Plot in meinen Augen nur durchschnittlich. Popcorn-Kinofans können gerne zugreifen, werden aber auch viele Zusammenhänge nicht verstehen. X-Men-Fans hingegen werden sich wohl ein weiteres Mal nur auf den Kopf greifen. Schade.

Wertung: 6.0 Pixel

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