Top oder Flop: Rogue One vs. Assassin’s Creed im Faktencheck

von Stefan Hohenwarter 29.12.2016

Manche Dinge kann man nicht vorhersagen, andere hingegen sind keine Überraschungen. So verhält es sich für mich auch bei den beiden Dezember-Kinostarts von Rogue One – A Star Wars Story sowie der Filmumsetzung von Assassin’s Creed.

Rogue One vs Assassin's Creed

Star Wars hat aktuell ähnlich wie Marvel eine Lizenz zum Gelddrucken. Zwar sind die Machart sowie die Geschichte zum Star Wars-Spin-off gelungen, doch hilft hier garantiert auch der Umstand, dass Star Wars im Filmnamen steht. Ähnliches hätte man sich wohl auch von Ubisofts Gameverfilmung erwartet. Im fast jährlichen Releasezyklus erscheinen Assassin’s Creed-Spielableger. Auch wenn die Verkaufszahlen trotz so mancher Releasedebakel (z. B. Unity) stets gut sind, verwundert es, dass der Film mit Hollywood-Superstar Michael Fassbender (u. a. X-Men: Apocalypse) nicht in Fahrt kommen will.

Faktenvergleich: Rogue One vs Assassin’s Creed

imdb-Bewertung

Rogue One: 8,2/10

Assassin’s Creed: 6,7/10

Auf der Filmplattform imdb.com erfreut sich Rogue One mit 8,2 von zehn möglichen Punkten im oberen Feld der Wertungsskala, während sich der Meuchelmörder mit rund 1,5 Punkte weniger begnügen muss.

Rotten Tomato-Bewertung

Rogue One: 89%

Assassin’s Creed: 64%

Auf Rotten Tomato zeigt sich ein ähnliches Bild: Rogue One kommt auf einen Like-It-Audience-Score von 89%, während Assassin’s Creed gerade einmal auf 64% kommt.

Metacritic-Bewertung

Rogue One: 65/100

Assassin’s Creed: 36/100

Auf Metacritic sind die Bewertungen erfahrungsgemäß etwas niedriger, doch die Unterschiede zwischen den beiden Dezemberstarts zeigen sich hier noch deutlicher: Rogue One hat fast doppelt so viele Punkte im Schnitt erhalten als Assassin’s Creed.

Geschätztes Budget

Rogue One: ~200.000.000 US-Dollar

Assassin’s Creed: ~125.000.000 US-Dollar

Beim Budget hat Disney bei Rogue One geschätzte 75 Millionen US-Dollar mehr ausgegeben. Bleibt die Frage, ob sich das auch beim Einspielergebnis niederschlägt …

Box Office am Startwochenende (USA)

Rogue One: 155.091.681 US-Dollar (USA) (16. Dezember 2016)

Assassin’s Creed: 10.280.000 US-Dollar (USA) (23. Dezember 2016)

Am Startwochenende konnte Rogue One allein in den USA schon rund 75 Prozent des Produktionsbudgets wieder einspielen, während Assassin’s Creed nicht einmal auf zehn Prozent kam. Um den Bogen weiterzuspannen: Nach rund zehn Tagen spielte das Star Wars-Spin-off mit 340 Millionen US-Dollar nicht nur das Produktionsbudget wieder ein, sondern legte fast 75 Prozent nochmals drauf. Das entspricht auf die bisherige Filmspieldauer gerechnet rund 30 Millionen/Tag (15 Prozent des Produktionsbudgets/Tag). Blicken wir nun zur Filmumsetzung von Ubisofts Millionenfranchise, das nach vier Tagen im Kino rund 25 Millionen US-Dollar in den USA einspielte. Das entspricht rund 20 Prozent des Produktionsbudgets. Rechnet man hier auch den Umsatz/Tag aus, so kommen wir auf 6,25 Millionen/Tag (fünf Prozent des Produktionsbudgets/Tag).

Klarer Sieg für Rogue One

Der Faktencheck zeigt, dass Rogue One – A Star Wars Story wohl dank des beim Kinopublikum bereits bekannten Namens Star Wars sowie Disneys Gespür fürs Erzählen von Sci-Fi-Storys (John Carter mal ausgenommen) in diesem Vergleich die Nase vorn hat. Sowohl bei der Bewertung des Films als auch beim Einspielergebnis überflügelt das Star Wars-Spin-off das Assassin’s Creed-Filmdebüt. Es wird spannend, ob bei diesem Ergebnis 20th Century Fox und Ubisoft dem Franchise auf der Kinoleinwand eine zweite Chance geben werden. Denkt man an das Spieldebüt, wäre es dem Franchise zu wünschen, denn mit dem Auftauchen von Ezio in Assassin’s Creed 2 kam das Franchise richtig in Schwung.