PONG Quest Test (PC): Nachschub für PONG-Fans

von Mandi 21.04.2020

PONG-Fans aufgepasst: Ein Mix aus einigen Spiele-Genres erwartet euch hier in PONG Quest. Ob sich das Game lohnt, lest ihr hier in diesem Review!

Über PONG Quest

Die EntwicklerInnen von Atari haben das Folgende über das Spiel zu sagen: „Durchquert das Land als ein aufgewecktes und total liebenswertes PONG-Paddel. Brecht zu einer Reise auf, die das Schicksal der PONG-Welt verändern wird! Begebt euch in unerforschte Gewölbe, die auf anderen klassischen Atari-Games basieren, und besiegt das Böse in intensiven PONG-Kämpfen. PONG Quest beinhaltet ein bezauberndes Einzelspielerabenteuer, Mehrspieler-Kampfmodi und interessante Gameplay-Twists zu den klassischen PONG-Mechaniken.“

Nun, das Spiel selbst macht keinen Hehl aus seiner klassischen Herkunft. Schon vor dem Hauptmenü ist ein cooler 8-Bit-Chiptune zu hören, und ihr werdet mit den Spielmodi bombardiert. Wollt ihr die Story spielen, oder lieber lokal gegeneinander antreten? Hier habt ihr die Möglichkeit, ein klassisches Pong-Spiel oder die neue Variante zu spielen. Auch ein Online-Modus ist mit von der Partie, genauso wie ein Quest-Tagebuch, das euch euren Fortschritt genau anzeigt. Übrigens kann PONG Quest mit der Tastatur, aber auch mit einem Controller gespielt werden. Trailer gefällig?

Der Unterschied zu damals

Im Gegensatz zur Atari-Version des vorigen Jahrtausends gibt es bei PONG Quest definitiv mehr Abwechslung. Natürlich, noch immer besteht ein Pong-Kampf aus zwei Paddeln und einem Ball, der hin und her gespielt wird. Diese vereinfachte Version von Tennis macht auch heute noch Spaß – die Jungs und Mädels von Atari setzen dem Geplänkel allerdings noch die Krone auf. Denn im Jahr 2020 besitzen die Pong-Paddel Leben, und jeder Abpraller kostet einen (oder mehrere) Trefferpunkte. Macht ihr einen Fehler und verfehlt den Ball, ist der Schaden weiter erhöht! Wer als erster keine Lebenspunkte mehr besitzt, hat den Kampf verloren.

Doch das ist erst der Anfang. Ihr könnt nämlich mit verschiedenen Bällen, die ihr ganz nach euren Wünschen einsetzen dürft, das Geschehen ein wenig auflockern. Ganze 58 verschiedene Bälle gibt es in PONG Quest, und sie geben ganz schön viel Stoff. Beispielsweise gibt es einen Curveball, der eine scharfe Kurve in seine Flugbahn einbaut. Zip-Bälle hingegen beschleunigen so lange, bis sie ein Paddel erwischen. Trankbälle stellen beim Abprallen Leben wieder her, und Abrissbälle erhöhen den Schaden beim Abprallen. Da wird das klassische Pong plötzlich wieder interessant!

Die Story von PONG Quest

Entscheidet ihr euch für die Kampagne, so werdet ihr gleich in eine blockige und witzige Begebenheit geworfen. König Pong höchstpersönlich bittet seinen Ritter Sir Pongsalot (eigentlich Derek), euch in den Trainingskerker zu werfen. Es gilt nämlich, fünf Kapitel im Game zu meistern, um den König bei seiner Aufgabe – die Spuktür im Zaum halten – zu helfen. Der Humor und die Wortwitze sind allgegenwärtig, und es macht richtig Laune, der Geschichte zu folgen. Schon im Trainingskerker fällt euch aber auf, dass PONG Quest noch mehr zu bieten hat, denn plötzlich verwandelt sich das Game in eine Art Rogue-lite.

Richtig gelesen, ihr stapft mit eurem Paddel durch Dungeons, müsst diese erforschen und auch so gegen manchen Gegner antreten. Jede Schlacht ist ein Pong-Kampf, und im ersten Kapitel sind sie eine Sache von vielleicht 20-30 Sekunden. Händler treiben ihr Unwesen in diesen Gewölben, genauso wie spannende NPCs, die euch entweder Aufgaben stellen (Gewölbe ohne Kampf abschließen, alle Räume erforschen, …) oder Rätsel lösen lassen. Von klassischen Schalterrätseln über Memory bis hin zu ausgeschalteten Lichtquellen im Dunklen zu finden ist hier einiges dabei! PONG Quest macht die Jagd nach den vier Kugeln für die Spuktür jedenfalls richtig unterhaltsam.

Mehr als nur ein Throwback

Dabei ist die Mechanik von PONG Quest sehr solide gehalten. Ihr bekommt für jeden gewonnenen Kampf Erfahrungspunkte, könnt aber auch die Zauberbälle des Gegners als Loot behalten. Euer Gegenüber lässt nämlich beim Besiegtwerden seine Bälle fallen, und ihr dürft euch entscheiden, ob ihr welche aus eurem begrenzten Inventar tauschen möchtet oder ihr sie einfach liegen lasst. Genauso gibt es immer wieder Gold zu erbeuten, das ihr bei Händlern gegen wichtige Trankbälle oder sonstige Goodies eintauschen könnt. Schnell wird euer frisches, junges Paddel zu einem mächtigen Widersacher für alle Arten von Feinden, denen es das Fürchten lehrt!

Damit der Plan auch aufgeht, gibt es natürlich Stufenaufstiege, kurz Level-Ups. Ihr dürft euch bei jedem dieser Momente entscheiden, welche Eigenschaft ihr steigern möchtet. Wollt ihr lieber ein größeres Inventar, um mehr verschiedene Bälle halten zu können, oder doch lieber das maximale Leben steigern? Sind euch mehr Schätze wichtiger, oder soll das Gold, das ihr immer wieder mal findet, ein wenig mehr werden? So wird jede Reise in PONG Quest ein bisschen anders. Genauso anders kann auch euer Paddel werden: Mit 37 Skins, 84 Hüten, 46 Accessoires und 82 Anzügen im Spiel macht die Individualisierung eures Protagonisten wirklich Spaß!

Die Technik von PONG Quest

Die Optik des Spiels ist eher zweckmäßig gehalten und bunt. Technisch gesehen ist die Grafik sogar das schwache Glied, wobei sie absolut nicht schlecht geraten ist! Die Paddel mit kritisch wenigen Trefferpunkten schwitzen während ihrer schleppenden Bewegungen, die Bälle sind gut voneinander unterscheidbar und lösen ihre Eigenschaft effektvoll aus. Trotzdem dürft ihr kein Grafikwunder erwarten, wenn ihr den Trailer gesehen habt, wisst ihr schon, auf welche blockige Güte ihr euch einlasst. Genauso verhält es sich mit dem Sound: LiebhaberInnen von 8-Bit-Chiptunes gehen auf der Stelle voll ab, während andere möglicherweise genervt die Lautstärke verringern.

Die Steuerung ist sowohl mit Tastatur als auch mit Controller mehr als nur spielbar. Warum aber standardmäßig die Ballwechsel-Belegung auf C und Z liegt, weiß niemand so genau – lässt sich glücklicherweise aber ändern. Fies (aber klar) ist auch, dass Hüte nicht zur Hitbox eures Paddels zählen. Weil ich gleich einen Sir Paddlington mit Schnauzer und Hut erstellt habe, hat mich dieser vermaledeite Zylinder schon einige Bälle gekostet. Kopfbälle mit Hut gibt‘s also nicht, da solltet ihr dann einfach mehr mit dem Körper spielen. Mich persönlich hat das begrenzte Inventarmanagement schon bei Animal Crossing New Horizons gestört, also auch hier ein wenig. Aber gut!

Fazit zum Spiel: Ein schönes Wiedersehen

Ja, die Storykampagne ist relativ schnell durchgespielt, und selbst der rundum erneuerte Pong-Modus ist nur etwas für zwischendurch. Ich kann mir kaum vorstellen, dass ihr mit Freunden einen ganzen Tag lang PONG Quest spielen würdet. Aber wisst ihr was? Das ist auch gar nicht der Sinn der Sache. Trotz aller Kleinigkeiten wie ein wenig zu blockige Grafik oder dem anfangs äußerst begrenzten Inventar hat dieses Game das Zeug dazu, erneut ein Klassiker zu werden. Es macht richtig Spaß, als Paddel durch die Dungeons zu hüpfen und dabei die verschiedensten Situationen zu durchleben. Die Bosskämpfe sind dabei eine tolle Abwechslung und fordern euch gerne.

Trotz allem Beiwerk geht es in diesem Titel letzten Endes doch nur um das Pong-Spielen, und das muss euch bewusst sein. Habt ihr damit kein Problem oder ist das für euch sogar ein Kaufgrund, geht es euch eigentlich genau so wie mir. Ich kam wegen dem klassischen Pong, weil mich interessiert hatte, was Atari draus zaubern möchte. Geblieben bin ich dann wegen dem irren Mix aus Genres und Klassiker-Titeln, das sich kein Atari-Fan entgehen lassen sollte! Wenn ihr ein, zwei Abende Zeit für das gute alte Pong habt, schaut euch PONG Quest (hier geht‘s zur Steam-Website) ruhig näher an. Ihr werdet es nicht bereuen.

Wertung: 8.5 Pixel

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