Pom Poko (Studio Ghilbi-Blu-ray-Collection) im Test

von Stefan Hohenwarter 14.03.2016

Endlich ist es so weit! Pom Poko feiert das HD-Comeback. Ob die Überarbeitung von Isao Takahatas etwas unorthodoxen Ghibli-Film gelungen ist, erfahrt ihr in meinem Testbericht.

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Facts

Genre: Anime, Drama
Publisher: Universum Anime
Regisseur: Isao Takahata
Release: 19. Februar 2016

Worum geht’s?

Da es sich nur um die Neuauflage eines Klassikers handelt, fällt der Story-Abschnitt dieses Mal etwas kürzer aus:

Die Tama Hügeln nahe Japans Hauptstadt Tokio sind der Heimatort putziger kleiner Waschbären (im Film auch Maderhunde genannt), die ein entspanntes Leben führen. Eines Tages wird der Frieden aber gestört und zwar von Menschen, die das Gebiet mit der Ausweitung von neuem Wohnraum bedrohen. Wer nun denkt, dass die Waschbären einfach zusehen, irrt sich, denn sie stellen sich todesmutig dem neuen Feind entgegen. Doch was sollen ein paar Waldtiere gegen Menschen mit Maschinen und Waffen ausrichten?

Ganz einfach! Sie bedienen sich der Kunst der Verwandlung, die aktuell nur die Stammesältesten beherrschen. Und so ist schnell ein Plan geschmiedet: Mit einem Ausbildungsprogramm sollen diese Kunst alle Waschbären erlernen. Der Plan funktioniert! Die Waschbären erschrecken die Bauarbeiter, lassen sie mit ihren Fahrzeugen von Klippen stürzen und vieles mehr. Doch auch wenn ein paar Bauarbeiter von den übersinnlich wirkenden Vorkommnissen abschrecken lassen, so kommen immer neue an. Der Kampf scheint aussichtslos zu sein. Wird es den Waschbären gelingen, ihre Heimat doch noch zu verteidigen?

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Endlich in HD!

Der Film erschien im Jahr 1994 und ist damit zwischen den Meisterwerken Prinzessin Mononoke (1997) und Mein Nachbar Totoro (1988) angesiedelt. Man merkt meiner Meinung nach auch bei diesen drei Filmen, wie sich die Animationstechnik sukzessive weiterentwicklet hat und die HD-Überarbeitung legt nochmals eine Schippe drauf. Das Ergebnis kann sich meiner Meinung nach wirklich sehen lassen: Alles wirkt noch farbintensiver und detailreicher, die Kanten sind messerscharf und die Akustik ist ebenfalls sehr gut.

Allerdings hätte ich mir beim Blu-ray-Comeback von Pom Poko mehr als eine DTS-HD-Master-Audio 2.0 Tonspur gewünscht. Beispielsweise wurde das HD-Comeback von Chihiros Reise ins Zauberland mit einer DTS-HD-5.1-Tonspur veröffentlicht.

Auf welche Extras dürft ihr euch freuen?

  • 3 Postkarten (nur in der Erstauflage)
  • Japanische Original-Trailer
  • Story-Boards zum kompletten Film
  • Studio-Ghibli-Trailershow
  • 4-seitiges Coverpack
  • Schuber

Zusammenfassung

Pom Poko erzählt eine mystische Geschichte einer Gruppe von Waschbären, die versucht, sich den Menschen und deren Ausbreitung von Wohnraum zu widersetzen. Isao Takahata hat für den Film eine tiefreifende Art gewählt, die Geschichte zu erzählen. Für mich persönlich sind allerdings zu viele Längen enthalten. Ich kann gut verstehen, dass der Film sehr polarisiert, denn auf der einen Seite gibt es kein Alle-sind-glücklich-Ende sowie sehr viel japanische Mythologie, während auf der anderen Seite wohl einige die langsame und behutsame Erzählweise von Isao Takahata bevorzugen.

Der Anime ist mittlerweile über 20 Jahre alt und erstrahlt dank des Releases in der Studio-Ghibli-Blu-ray-Collection nun auch in einem bezaubernden HD-Licht. Die Überarbeitung ist bildtechnisch voll geglückt, während bei dem Sound sowie den Extras meiner Meinung nach mehr drinnen gewesen wäre. Pom Poko ist ein toller und kritischer Film aus dem Hause Studio Ghibli, gehört aber für mich nicht zu den Must-have-Filmen der Animationsfilmschmiede.

Wertung: 8 Pixel

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