XGIMI Elfin Test: Überzeugt der smarte LED-Projektor?

von Stefan Hohenwarter 18.09.2021

Nachdem der XGIMI Halo in meinem Test voll überzeugen konnte, wollte ich wissen, ob der XGIMI Elfin, der vor kurzem angekündigt wurde, erneut alle Erwartungen übertreffen kann. Die Antwort darauf findet ihr in meinem XGIMI Elfin Test. Weitere Informationen zum Elfin sowie eine Kaufmöglichkeit findet ihr auf der offiziellen Webseite.

Lieferumfang

Bevor wir tiefer eintauchen, hier eine Übersicht, was alles im Lieferumfang enthalten ist:

  • XGIMI Halo Elfin
  • Fernbedienung (Batterien sind im Lieferumfang nicht enthalten!)
  • Ladekabel
  • Bedienungsanleitung samt FAQ und Garantie-Aktivierungsanleitung

Unboxing: Erster Eindruck

Wie auch schon beim XGIMI Halo, wird die schützende Plastikfolie entfernt und der Karton vorsichtig geöffnet. Und schon kommt der Elfin zum Vorschein: mit gerade einmal 5cm Höhe und nicht einmal einen Kino Gewicht hat XGIMI mit dem Statement, dass es sich um einen Beamer handelt, den man leicht von einem Raum in einen anderen bringen kann, übertrieben. Ansonsten fällt die Schlichtheit des Geräts ohne große Werbemessages oder sonstigem unnötigem Kram auf. Einzig der XGIMI Schriftzug auf der oberen Seite des Beamers, ein kleiner Hinweis, dass Harman/Kardon-Speaker verbaut sind und eine Notiz zur verbauten Linse glänzt der Elfin in einem zeitlosen, Hochglanz-Weiß. Wie auch beim Halo befinden sich unter dem Beamer noch das Ladekabel, die Beschreibung und die Fernbedienung (erneut ohne Batterien!) im Karton.

Copyright: BeyondPixels.at (eigene Abbildungen)

Die Inbetriebnahme

Bevor ich den Beamer in Betrieb nehme, entferne ich eine durchsichtige Schutzfolie auf der oberen Seite des Beamers, auf der auch ein Hinweis zu sehen ist, dass man nicht mit dem Auge in das projizierte Licht schauen soll. Wer mich kennt, weiß, dass für mich generell bei Wiedergabegeräten zwei Dinge maßgebend sind: die Inbetriebnahme und die Ton-/Bildqualität. Dem ersten meiner zwei Punkte möchte ich mich gleich hier widmen. Sind wir uns mal ehrlich, niemand will zu einer Bedienungsanleitung greifen, wenn man ein Gerät das erste Mal einschaltet. Zumindest geht es mir so. Ich habe den Anspruch, dass alles intuitiv von Statten geht und das Ding einfach rennt. Und genau so läuft das auch beim XGIMI Elfin ab. Wie bei einem handelsüblichen androidTV müsst ihr ein Google-Konto hinterlegen und schon können die Wunsch-Apps (z.b. ZDF Mediathek, ORF Mediathek oder Amazon Prime) installiert werden. Auch Spiele könnt ihr beispielsweise über das super intuitive AndroidTV-System herunterladen.

Besonders hervorheben möchte ich neben dem bereits bekannten Auto-Focus-Feature, mit dem der XGIMI Halo schon punktete, dass der Elfin mit einer automatischen Trapezkorrektur (Auto Keystone Correction) daherkommt. Dabei versucht der Beamer den vorhanden Raum perfekt auszunutzen. In meinem Fall wurde eine Pflanze und eine offene Tür erkannt, weshalb die Projektionsfläche dazwischen aufgespannt wurde. Diese Korrektur ist bei mir nötig, weil der Beamer von einer Ecke des Raumes auf die gegenüberlegende Wand projiziert. Ohne diese Korrektur würde das Bild über die Decke umbrechen. Seht hier meinen Versuch und die Position des Beamers im Schlafzimmer. Falls ihr mit dem Ergebnis nicht vollständig zufrieden sein, könnt ihr natürlich auch manuell nachjustieren.

Copyright: BeyondPixels.at (eigene Abbildungen)

Kommen wir noch kurz zur Fernbedienung, die zumindest für mich ein absolutes Muss ist. Vor allem im Schlafzimmer möchte ich den Beamer einfach und bequem bedienen. Im Gegensatz zur Fernbedienung beispielsweise des Nebula Astro (hier geht’s zu meinem Test) muss man hier nicht auf die Rückseite des Gerätes zielen, damit das Signal bis zum Gerät durchdringt. Egal in welche Richtung man die Remote-Control richtet, die Signale kommen – gefühlt ohne Zeitverzögerung – an. Die Bedienoberfläche des Beamers ist – wie bei anderen AndroidTV-Systemen – sehr übersichtlich und leicht zu verstehen. Mit der Fernbedienung könnt ihr durch das Menü navigieren, auf den Google-Assistent zurückgreifen oder den Focus manuell justieren, falls ihr mit den Auto-Focus-Einstellungen nicht zufrieden seid.

Copyright: BeyondPixels.at (eigene Abbildungen)

Der Soundcheck und Bildcheck

Bevor ich mit dem Sound- und Bildcheck starte, möchte ich kurz nochmals in Erinnerung rufen, dass es sich hier um einen portablen All-in-One-Beamer (Sound und Bild kommen aus einem Gerät) handelt. Vergleiche zu einem klassischen Flachbild-TV werde ich deshalb aussparen und den Elfin vergleichbaren Beamern gegenüberstellen. Im Bereich Bild-Qualität war ich schon vom wesentlich günstigeren Nebula Astro (hier geht’s zu meinem Test) sehr angetan, der XGIMI Elfin legt hier aber definitiv noch mindestens einen Schippe drauf. Das beginnt mit der Auto-Focus- samt Keystone-Kalibrierung, die alles selbst perfekt einstellt, geht über die Schärfe soliden Schwarzwerten bis hin zu einer hohen Leuchtkraft (800 ANSI Lumen mit einer 1080p Auflösung und MEMC- sowie HDR10+ Support).

Hier zwei Aufnahmen vom Betrieb des Beamers am helllichten Tag (mit und ohne Jalousien):

Ohne Jalousien

Wie ihr sehen könnt, bleibt es weiterhin so, dass ein Beamer in einem hellen Raum trotz hoher Leuchtkraft (800 ANSI LUMENS) nicht mit einem Fernseher mithalten kann. Es ist aber auch nicht das typische Anwendungsgebiet einen Beamer bei helllichten Tag zu verwenden. Doch auch wenn ihr das tun wollt, so ist es mit Abstrichen bei der Bildhelligkeit möglich. Bei geschlossenen Jalousien sieht das Ergebnis wiefolgt aus:

Während man bei geöffneten Jalousien die Uhrzeit rechts oben nicht lesen kann, so kann man diese mit abgedunkelten Fenstern sehr gut sehen. Hinsichtlich der Bildeinstellungen kann ich nur davon berichten, dass die Standardeinstellungen für mich sehr gut gepasst haben. Wenn ihr hier jedoch nachjustieren wollt, so könnt ihr Helligkeit, Kontrast, Schärfe etc. nach euren Wünschen modifizieren.

Neben dem Bild- ist auch ein Toncheck essentiell: auch in dieser Kategorie überzeugt mich der XGIMI Elfin in meinem Test, denn Harman/Kardon steht nicht nur als Verzierung auf der Seitefläche des Beamers. Während beim Nebula Astro beispielsweise der Lüfter so dermaßen laut ist, dass man sich kaum auf den Film oder die Serie konzentrieren kann, hört man hier überhaupt nichts. Selbst im Gegensatz zum Halo, der beim Installieren eines Systemsoftware-Updates doch lauter zu hören war, konnte ich beim Elfin selbst hier keinen Lüfter oder ähnliches hören. Der Sound ist für ein All-in-One-Gerät (2 x 3W-Speaker sind verbaut) meiner Meinung nach überragend. Bässe, Höhen aber auch Gespräche kommen vollends zur Geltung.

Wofür kann ich den Elfin verwenden?

Hierfür möchte ich euch das Werbevideo vom XGIMI Elfin hier verlinken, damit ihr einen groben Überblick über verschiedenste Awendungsfälle bekommt. Wichtig ist an der Stelle aber zu erwähnen, dass es sich um ein Gerät handelt, dass keinen Akku verbaut hat – ihr braucht also auch immer eine Stromquelle, um den Elfin nutzen zu können. Das kommt aus dem Werbevideo nämlich überhaupt nicht hervor.

XGIMI Elfin Test-Fazit

Nach dem Halo veröffentlichte XGIMI mit dem Elfin bereits das nächste portable Beamer-Modell im deutschsprachigem Raum. Da bereits der XGIMI Halo in meinem Test vollends überzeugt hatte, war ich gespannt, ob der Elfin es ihm gleich tut. Und ich wurde nochmals überrascht – positiv wie auch negativ. Während die Installation und die Inbetriebnahme problemlos von Statten gehen – sofern man ein Google Konto besitzt, denn ohne könnt ihr das Gerät überhaupt nicht verwenden-, fiel mir gleich auf, dass der Beamer in Werbevideos als portables Gerät vorgestellt wird, es aber ohne Stromversorgung nicht funktioniert. Unterbewusst bin ich davon ausgegangen, dass ich das Gerät einfach mal aufladen muss, bevor ich es aktivieren kann. So war das auch beim Halo der Fall. Als ich ihn nach einer rund halben Stunde ohne Stromzufuhr einschalten wollte, kam die Erleuchtung: es handelt sich um ein Netzbetrieb-Gerät.

Weil ich das Gerät permanent mit Strom versorgen muss, galt es auch einen neuen Stellplatz für das Gerät im Schlafzimmer zu finden. Was sich zu Beginn als Hürde herausstellte, offenbarte allerdings ein grandioses Kernfeature: die Keystone-Correction, mit der das trapezförmige Bild bei schräg ausgerichteter Verwendung automatisch (auf Wunsch auch manuell) angepasst wird. Jetzt bin ich sogar froh, dass ich aufgrund des geforderten Netzbetriebs eine neue Position für den Beamer gefunden habe und zudem nicht permanent den Beamer wieder aufladen muss. Im täglichen Betrieb spielt der Beamer dann seine ganze Stärke aus: ein schnelles Hochfahren, tolle Bild- und Tonqualität oder die Bedienbarkeit des Geräts als Ganzes. Für meine Anwendungsfälle (gelegentlich im Schlafzimmer mit Kinofeeling einen Film oder Serie schauen ohne dafür einen gigantischen TV installieren zu müssen) eignet sich der Elfin perfekt. Dinge wie die Musikwiedergabeoption oder den 3D-Support benötige ich zwar nicht, aber auch hierfür gibt es bestimmt Anwendungsgruppen. Im Hinblick auf Gaming kommt es auf eure Ansprüche an: für mich persönlich hat es gut geklappt, aber für manche Zocker:innen sind die Schwarzwerte und die Latenz hier zu schwach.

Der XGIMI Elfin schlägt mit 649 Euro (UVP) zu Buche und beschert euch ein tolles und portables All-in-One-Gerät, das vor allem mit der einfachen Bedienbarkeit und der verhältnismäßig geringen Größe punktet.

Wertung: 9.0 Pixel

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