Tops und Flops 2017: Stefans Jahresrückblick

von Werbung 26.12.2017

Wieder ist ein Jahr vorüber – Zeit also, euch meine Tops und Flops 2017 zu präsentieren. Während mir dieses Jahr die Wahl meiner Top 3 äußerst schwer fiel, musste ich bei meinem Flop des Jahres nicht lange überlegen.

Meine Tops und Flops 2017

Platz 1: Horizon Zero Dawn (März 2017 – PS4)

Ich erinnere mich sehr gerne an das Jahr 2015 zurück, als im Zuge der E3 ein Trailer, der mir bis heute in Erinnerung geblieben ist, gezeigt wurde: Eine wissbegierige Heldin namens Aloy sucht in einer Welt voller Roboterdinosaurier nach Antworten. Antworten, die erklären, was in der Vergangenheit geschehen ist.

Die Rede ist von Horizon Zero Dawn, ein Open-World-Action-Spiel, das es im Gegensatz zu Mittelerde: Schatten des Krieges oder Assassin’s Creed Origins eine spannende Geschichte erzählt, die sogar mich als Dialog-Skipper dazu bewegt hat, jeden Audiolog sowie jedes Gespräch bis zum Ende anzuhören und möglichst alle Nebenquests zu erledigen – nicht einmal The Witcher 3 hat das geschafft. Horizon Zero Dawn ist daher ganz klar mein Spiel des Jahres.

Platz 2: One Punch Man (Anime)

KAZÉ brachte One Punch Man dieses Jahr in drei Etappen (Vol. 1-, Vol. 2-, Vol. 3-Test) auf den Markt und punktete bei mir mit einer hochwertigen Synchro sowie umfangreichen Extras. Ich bin wirklich froh, dass es ein so außergewöhnlicher Anime zu uns geschafft hat. Saitama und sein absolut nicht fordernder Kampf gegen immer noch stärkere Gegner ist eine herrliche Persiflage auf die vielen Shonen-Animes, die den Markt beherrschen. Egal wer oder was der wohl tödlichensten Glatze des Planeten gegenüber steht, er besiegt alle nur mit einem Schlag. One Punch Man serviert dem Publikum mal eine andere Art von Anime und kommt weltweit extrem gut an. So gut, dass nun sogar eine zweite Staffel angekündigt wurde.

Platz 3: Uncharted: The Lost Legacy (August 2017 – PS4)

Bei meinen Top und Flops 2016 staubte Uncharted 4 den ersten Platz ab – die Spielreihe hat einfach einen besonderen Platz in meinem Herzen. Der Schatzjäger Nathan Drake ist eine PlayStation-Ikone, die sich letztes Jahr in den Ruhestand verabschiedet hat. Statt ihm gehen nun Andere den Mythen alter Kulturen nach, um am Ende eine besonderes Artefakt oder einen gr0ßen Schatz zu finden. Ich gebe zu, dass ich etwas skeptisch war, ob Uncharted auch ohne dem Nachfahren von Sir Francis Drake funktioniert. Mit The Lost Legacy, das dieses Jahr im Sommer erschien, wurden meine Zweifel ausgeräumt: Chloe Frazer und Nadine Ross gaben ein sehr gutes Debüt und ich freue mich schon jetzt auf das ein oder andere weitere Abenteuer mit ihnen oder Drakes Tochter, die wir im Epilog von Uncharted 4 kennenlernen durften.

Enttäuschung des Jahres 2017

“Lootbox” ist für mich ganz klar das Unwort des Jahres in der Videospielwelt. Während diese Belohnungskisten beispielsweise in Overwatch (Sprays, Siegerposen, Skins etc…), PUBG oder Battlerite nur kosmetischen Wert haben, schlagen sie in anderen Spielen in die Pay-2-Win-Kerbe. In Free-2-Play-Spielen für mich ein Stück akzeptabel, denn immerhin muss sich das Spiel auch irgendwie finanzieren, gehen hier EA und Activision mit Star Wars Battlefront 2  bzw. Destiny 2 ebenfalls diesen Wege. Die Lootboxen in diesen auf den Multiplayer-Modus ausgelegten Spielen bescheren euch nämlich entscheidende Vorteile gegen andere SpielerInnen, womit es nicht mehr rein um das eigene Können geht, sondern wer mehr Geld ins Spiel investiert.

Noch schlimmer ist für mich allerdings, was Warner mit Mittelerde: Schatten des Krieges gemacht hat, denn hier wurde das Spieldesign so angepasst, dass ihr ohne den Kauf dieser Boxen, die Schattenkriege (Akt IV) nicht – außer ihr investiert Tage in das sinnbefreite Verstärken bereits eroberten Festungen – abschließen könnt. Bislang waren für mich solche “Cheatmöglichkeiten” ein für mich akzeptables Mittel, um weniger erfahrenen SpielerInnen auch die Möglichkeit zu geben, schneller oder leichter im Spiel voran zu kommen. Bei Schatten des Krieges ist es aber selbst für erfahrene SpielerInnen ein einziges “Grinden”. Ihr könnt euch also die Frage stellen, ob ihr beim Singleplayer-Modus eines Vollpreisspiels nochmals Geld für Lootboxen in die Hand nehmt, oder ihr tagelang immer und immer wieder die gleichen Orks tötet, um das storyrelevante Epilog-Video zu sehen.

Was aber für alle Multiplayer-, Free-2-Play aber auch Singleplayer-Spiele dieser Welt zutrifft, ist, dass Glücksspielmechaniken nun immer mehr Einzug in skillbasierten Spielen finden. Denn dieses Lootboxen bescheren euch nicht automatisch die gewünschten Verbesserungen, sondern ähnlich wie bei Boosterpacks bekannter Kartenspiele entscheidet der Zufallsgenerator, was ihr für euer Geld bekommt. Diese Entwicklung gilt es meiner Meinung nach zu verhindern, und das kann nur durch uns Medien bzw. durch euch KonsumentInnen passieren. Dass nun Urinstinkte der menschlichen Psyche ausgenutzt werden, um noch mehr Profit zu machen, gehört meiner Meinung nach boykottiert. Die Entscheidung, ob wir sowas mit uns machen lassen, liegt bei uns allen.

Überraschung des Jahres 2017

Alle Jahre pilgern wir zur gamescom, um Neuigkeiten aus der Welt der Videospiele an euch zu liefern. In den letzten Jahren wurden Pressekonferenzen und Ankündigungen immer seltener, womit das Event für uns als PressevertreterInnen auch immer unspannender wurde. Daher erhielt die gamescom 2016 in meinem letzten Jahersrückblick auch den Titel Enttäuschung des Jahres.

Dieses Jahr ging es meiner Meinung nach mit der gamescom wieder in eine bessere Richtung und hier möchte ich Nvidias Geforce PC Gaming Event hervorheben: Nicht nur, dass wir als Pressevertreter vor Ort viele kommende Highlights anspielen konnten, es wurden auch Ankündigungen im Zuge einer Pressekonferenz vorgenommen (z. B. Final Fantasy XV Windows Edition). Bitte mehr davon!

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