Splatoon 3 Test: Ein Neuling ist ins Netz gegangen

von David Kolb-Zgaga 18.09.2022

Splatoon 3 ist die konsequente Fortsetzung die weiterhin auf fluffiges Gameplay und buntes Tintenfarbengameplay setzt.

Nintendo hat wirklich Franchises die nach 2010 erfunden wurden

Splatoon hat sich seit 2015 zu einem großen Nintendo Franchise gemausert, ist an mir jedoch die längste Zeit vorbei gegangen. Auf Screenshots und Videos wirkte mir der Look zu kindisch, die Inklinge mit ihren merkwürdigen Frisuren und pseudocoolen Gesichtsausdrücken schon fast unsympathisch. Geht es euch so wie mir, dann lest unbedingt weiter denn in Splatoon 3 steckt mehr als man meinen möchte.

Singleplayer gibt es auch?

Grundsätzlich sollte man sich das Spiel wegen des packenden Multiplayers holen. Für mich völlig überraschend hat Splatoon 3 tatsächlich eine ganz coole Kampagne, die noch dazu gut zum Spieleinstieg beiträgt. In dem Hub (Splatsville), in dem man all die Multiplayer-Dinge angehen kann, krabbelt man eine Kanalisation hinab und schon befindet man sich in der Kampagne. Hier ist die Welt von buntem Schleim übersät und ihr müsst in Unterlevels gehen, um den Glibber aus dem Weg zu räumen. Zu Beginn dienen die Levels dazu um euch mit der Steuerung und den verschiedenen Waffen und Bewegungsmöglichkeiten vertraut zu machen.

Geschichte cool, aber mit Textboxen

Schon in den ersten Minuten bemerke ich den Nintendozauber, denn das Core-Gameplay fühlt sich einfach gut an. Auf Knopfdruck verschieße ich Tinte und tauche dann in Tintenfischform darin ein, um sehr schnell Distanz zu überbrücken und sogar Wände zu erklimmen, wenn diese von meiner Tinte bemalt sind. Veteranen werden sich freuen, dass der Wandsprung und die Tintenfischrolle wieder mit dabei sind und so das Movement erweitern. Mit dem sehr unterschiedlichen Waffenarsenal (dazu später mehr) und dem Wurfhaken, mit dem man gut höhere Stellen erreichen kann, wird einem nicht langweilig. Und neben dem abwechslungsreichen Level- und Missionsdesign entspinnt sich dann sogar eine kleine, aber feine Story, die ziemlich coole Lore-Abschnitte Preis gibt und einige Dinge zur Welt von Splatoon erklärt. Leider merkt man aber trotzdem, dass die Kampagne eine Zugabe zum Multiplayer ist, denn Zwischensequenzen sind knapp bemessen und viele, eigentlich sehr interessante Geschehnisse sind nur per Log oder Textbox nachlesbar.

Malt alles an!

Wie beschrieben trägt die unterhaltsame Kampagne sehr gut dazu bei ins Spiel reinzukommen, denn Splatoon hebt sich angenehm vom Shooter-Einheitsbrei und ist trotz seines kindlichen Looks sehr kompetitiv. Z.B. gibt es kein klassisches Nachladen, sondern ihr müsst mit eurem Inkling in Tintenfischform in der eigenen Tintenfarbe schwimmen. Nicht nur deshalb, geht es zuletzt immer darum Tinte zu verteilen. Entweder ihr schießt damit auf eure Gegner oder malt damit die Levels und ihre Flächen an. Überall wo eure Farbe verteilt ist könnt ihr per Tintenfischform sehr schnell entlang schwimmen. Je nachdem gibt es dann stärkere Waffen wie ein Scharfschützengewehr, das zwar viel Schaden macht, aber nur wenig Tinte verteilt. Das krasse Gegenteil dazu ist der Roller, eine riesige Farbrolle mit der ihr schnell Farbe verteilt und (aber nur) im Nahkampf Feinde überrollt. Das bringt eine spannende Komponente mit ins Spiel, die einzigartig ist. Als weitere Waffen gibt es Shotguns, Bögen, einen Pinsel und sogar ein Schwert namens Splatana, die ebenfalls ganz unterschiedlich Tinte verteilen bzw. Gegner bekämpfen.

Mit Curling Meter machen

Dabei handelt es sich jedoch nur um die Primärwaffen, die Skundärwaffen halten verschiedene Arten von Granaten für euch bereit. Ganze elf Stück gibt es davon, z.B. einen Torpedo, eine Curling Bombe, die von allem abprallt, eine Robo-Bombe, die gegnerische Inklinge verfolgt oder einen Sprinkler. Man kommt dann sehr schnell drauf, dass man beispielsweise bei der Curling Bombe per Tintenfisch ganz schnell nachschwimmen kann um so Feinde zu überraschen und schnell viele Meter zu überbrücken. Wir sind aber immer noch nicht fertig, denn es gibt auch noch die Spezialwaffen, die ihr durch Einfärben von Flächen auflädt. All diese Waffen und Optionen sind so unterschiedlich und machen extrem viel Spaß, wenn man damit herum experimentiert und im Einzelnen besser wird. Die Unterschiede bei den Waffengattungen sind enorm, es gibt viel zu lernen und viel Spielspaß zu entdecken.

Splatoon 3 Release

Gegeneinander oder neu auch im Koop

Das Herz des Spiels steckt ganz klar im Multiplayer, auch wenn es noch immer keinen Splitscreen gibt. Ihr könnt online oder im lokalen Netzwerk (wie auch bei Mario Kart) miteinander spielen. Der klassischste aller Modi ist der Revierkampf. Hier gewinnt, wer im 4VS4 am meisten Fläche angemalt hat. Wer gerne Koop spielt wird bei Salmon Run fündig, denn im dritten Teil ist dieser Modus kein Event mehr, sondern fester Bestand. Ihr könnt euch gemeinsam KI-Gegnerwellen stellen und eine Vielzahl von Bossen bekämpfen, die das absolute Highlight dieses Modus sind. Besonders mit Freunden macht das richtig viel Spaß, denn gute Abstimmung ist hier Trumpf.

Neue Modi und Kartenspielen

Ab Level zehn schaltet ihr dann Ranked Matches und neue Modi frei, die noch taktischer und kompetitiver sind. In Turm-Kommando könnt ihr einen Turm in Richtung gegnerischer Basis schieben, um so das Match für euch zu gewinnen. Weiters gibt es noch Muschelchaos, wo die Teams möglichst viele Muscheln sammeln müssen und in Operation Goldfisch bringt ihr den namensgebenden Fisch zum eigenen Sockel.

Die größte Neuerung sind aber die Revierdecks, die für eine nette Abwechslung sorgen. Mit einem Deck bestehend aus 15 Karten, von denen immer vier aufgedeckt sind versucht ihr ein Spielfeld möglichst in eurer Farbe anzumalen und einzufärben. Nach anfänglicher Skepsis entstehen so schnelle Kartenmatches, die aber nicht die Tiefe eines Gwents oder Ähnlichem erreichen, da die Regeln und Karten doch ein wenig seicht ausfallen.

Zu wenig Rotation

Cool ist, dass ihr euch im großen Hub Splatsville frei bewegen könnt. Ihr könnt hier in die neue Lobby gehen, wo ihr Multiplayer Matches startet oder in Geschäfte gehen und dort Waffen und Accessoires kaufen. Es gibt sehr viele Dinge, die das Aussehen eures Inklings ändern und auch der Spint will upgegradet und mit Sammelobjekten bestückt werden. Insgesamt ist sehr zu loben, dass es unheimlich viel zu Sammeln, es aber keinerlei Mikrotransaktionen gibt. Außerdem gibt es immer wieder Splatfests und Upgrades, die besondere Modi und neue Gegenstände einführen. Genau wie der zweite Teil, soll auch Splatoon 3 kontinuierlich weiterentwickelt werden. Schade nur, dass von den 12 Maps, immer noch so wenig Rotation stattfindet. Man kann diese nicht frei auswählen, sondern das Spiel rotiert diese zufällig. Es gibt kein Abstimmungssystem oder ähnliches, was auch nach Teil Zwei noch immer nicht nachgebessert wurde. Das finde ich sehr enttäuschend, denn in Sessions über mehrere Matches kann es passieren, dass die gleiche Map immer wieder vorkommt.

Splatoon 3 Fazit

Im Großen und Ganzen hat mich Splatoon 3 überzeugt. Die Kampagne ist zwar nicht der Grund warum ihr euch das Spiel kaufen solltet, aber überraschend gut gestaltet und das Kerngameplay ist super. Durch die verschiedensten Waffen, Modi und Maps gibt es genügend Inhalt, besonders für mich als Neuling. Die Mischung aus Kills und Flächen bemalen mit taktischen Tintenfischmanövern ist wirklich einzigartig und eine super Idee für das Shootergenre. Leider hatte ich während des Spielens aber ein paar lästige Verbindungsabbrüche (ich Blicke dabei in die Richtung der Nintendoserver). Auch die limitierte Map Rotation nervt immer wieder Mal. Dafür hatte ich aber insgesamt sehr viel Spaß und im Koop die Bosse durchzunehmen, war für mich das Tüpfelchen auf dem I. Ich kann damit nur festhalten, seht über den kindischen Look hinweg und gebt Splatoon 3 eine Chance. Zumindest ich habe es nicht bereut.

Wertung: 8.4 Pixel

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