Pandemic – Schreckensherrschaft des Cthulhu im Test

von Marianne Kräuter 29.11.2016

In Pandemic – Schreckensherrschaft des Cthulhu retten wir die Welt nicht vor ausbrechenden Seuchen, sondern vor Kultisten und schreckenserregenden Kreaturen. Begleitet mich in diesem Testbericht als Ermittler ins Neuengland der 20er Jahre, um gemeinsam das dort schlummernde, unfassbare Grauen zu verhindern.

Fakten

SpielerInnenanzahl: 2 – 4
Alter: ab 14
Dauer: ca. 40 Minuten
Inhalt: 44 Hinweiskarten, 7 Ermittlerkarten, 7 Ermittler-Figuren, 4 “Das Böse regt sich”-Karten, 12 Artefakt-Karten, 4 Übersichtskarten, 1 Spielplan, 24 Beschwörungskarten, 1 Stabilitätswürfel, 12 “Großer Alter”-Karten, 3 Shoggothen-Figuren, 26 Kultisten-Figuren, 4 Siegelmarker, 18 Stabilitätsmarker

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Das Grauen beginnt

In dieser Rezension werde ich nur eine grobe Übersicht der Regeln bieten. Wer sich für die genauen Regeln interessiert, findet die gesamte Anleitung hier.

Bevor es losgeht, wird der Spielplan in mehreren Schritten vorbereitet:

  • Zuerst wird der Spielplan auf den Tisch gelegt, Cthulhu als letzte “Großer Alter”-Karte verdeckt darauf plaziert und alle Spielfiguren neben dem Spielbrett bereit gestellt.
  • Dann werden aus dem gemischten Großer-Alter-Kartenstapel sechs Karten verdeckt auf die verbliebenen Felder links von Cthulhu gelegt.
  • Vom gemischten Beschwörungskarten werden, wie in der Anleitung beschrieben, Karten gezogen und an den aufgedeckten Orten Kultisten sowie ein Shoggothe plaziert.
  • Dann erhält jedeR eine Ermittlerkarte, die passende Figur und vier Stabilitätsmarker, die die geistige Gesundheit repräsentieren.
  • Durch die Anzahl der Hinweiskarten kann der Schwierigkeitsgrad des Spiels gesteuert werden. Wobei auch die Stufe “Einführungsspiel” nicht zu unterschätzen ist. Der Spielerkartenstapel wird in vier etwa gleich große Kartenstapel aufgeteilt. In jeden dieser Stapel wird eine “Das Böse regt sich”-Karte gemischt, dann werden die Stapel übereinander gelegt und auf dem Spielfeld plaziert.

Nun kann das Spiel beginnen.

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Das Böse erwacht

Jeder Zug eines Spielers oder einer Spielerin ist in drei Schritte unterteilt: Vier Aktionen durchführen, zwei Spielerkarten ziehen, Beschwörungskarten aufdecken. Folgende Aktionen sind möglich und können in beliebiger Art und Weise kombiniert werden:

  • Von einem Ort zum nächsten gehen.
  • An einer Bushaltestelle eine Hinweiskarte einer bestimmten Farbe abwerfen, um sich an einen beliebigen Ort in dieser Stadt bringen zu lassen. Wirft man eine Hinweiskarte der Stadt ab, in der man sich befindet, kann man sich zu einem Ort in einer beliebigen Stadt bewegen.
  • Sich von einem offenen Beschwörungstor zu einem anderen bewegen. Diese Aktion kann einen allerdings geistige Gesundheit kosten.
  • Einen Kultisten oder Shoggothen bekämpfen. Einen Shoggothen zu bezwingen kostet drei Aktionen und bedingt einen Stabilitätswurf – kann einen also dem Wahnsinn näher bringen.
  • Ein Tor versiegeln, indem man am Ort eines Beschwörungstors fünf Karten dieser Stadt abwirft.
  • Außerdem kann man anderen SpielerInnen Karten übergeben oder von diesen übernehmen, wenn man sich in der richtigen Stadt befindet (wie im normalen Pandemic).

Hat man all seine Aktionen verbraucht und zieht zwei Spielerkarten, kann sich eine “Das Böse regt sich”-Karte darunter befinden. Diese bedingt einen Stabilitätswurf, führt zum Erwachen des nächsten Großen Alten und zum Erscheinen eines Shoggothen. Außerdem werden die Karten des Beschwörungsablagestapels gemischt und wieder oben auf den Beschwörungsstapel gelegt.

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Das Ende naht

Für den oben mehrmals erwähnten “Stabilitätswurf” wird ein spezieller Würfel verwendet. Kommt darauf das Spiralen-Symbol zum Vorschein, muss man einen Stabilitätsmarker abgeben. Hat man alle davon verloren, wird der Charakter wahnsinnig, wodurch sie weniger Aktionen zur Verfügung haben. Sind alle Charaktere wahnsinnig geworden, hat man das Spiel verloren.

Nicht nur durch “Das Böse regt sich” können Große Alte erwachen. Werden Beschwörungskarten mit bestimmten Symbolen aufgedeckt, bewegen sich Shoggothen ein Feld auf das nächste offene Tor zu. Erreichen sie dieses, verschwinden sie darin und der nächste Große Alte erwacht. Befinden sich auf einem Ort auf dem ein weiterer Kultist hinzugefügt werden soll bereits drei der Kapuzengestalten, kommt es ebenfalls zu einem Ritual des Erwachens. Erwacht der letzte Große Alte, Cthulhu, ist das Spiel verloren.

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Ebenfalls verloren hat man, wenn sich kein Shoggothe oder Kultist mehr im Nachschub befindet, wenn einer gespielt werden sollte.

Auch wenn man nach seinen Aktionen keine zwei Spielerkarten mehr ziehen kann, haben die SpielerInnen – ihr erratet es bereits – verloren.

Wie kann man also gewinnen? Einzige Möglichkeit das Grauen aufzuhalten, dass der Welt droht, ist, alle vier Beschwörungstore rechtzeitig zu schließen. Wenn das gelingt, gehen die ErmittlerInnen siegreich hervor!

Meine Meinung zu Pandemic – Schreckensherrschaft des Cthulhu

Pandemic – Schreckensherrschaft des Cthulhu schafft es perfekt das bedrohlich düstere Thema mit den stressigen Spielmechaniken zu verknüpfen.

Pandemic – Schreckensherrschaft des Cthulhu schafft es perfekt das bedrohlich düstere Thema mit den stressigen Spielmechaniken zu verknüpfen. Von Anfang an fühlt man sich unter Druck gesetzt und weiß, dass der Sieg keineswegs sicher ist. Auch auf der einfachsten Schwierigkeitsstufe und mit maximaler SpielerInnenanzahl haben wir zweimal in Folge verloren. Auch die grafische Gestaltung ist gelungen und passt zum okkulten Horror.

Es wird ein paar Züge und einiges Nachlesen im Regelheft brauchen, bis man alle Spielmechaniken verstanden hat. Daher empfehle ich ein Probespiel, ehe man “wirklich startet”. So beginnt man das eigentliche Spiel bereits mit Ideen für effiziente Strategien, die bitter nötig sind. Ein paar Regelfeinheiten haben wir aber in der Anleitung vermisst. So gibt es zum Beispiel eine Regel dafür, was geschieht, wenn auf einem Feld mit drei Kultisten noch einer erscheinen soll, aber nicht dafür, wenn auf diesem Feld zusätzlich ein Shoggothe erscheint. Bei manchen Kleinigkeiten waren wir also unsicher.

Reden wir zu guter Letzt noch darüber, wo Schreckensherrschaft des Cthulhu im Vergleich zum Original-Pandemic steht. Es handelt sich dabei klar um eine Variante des kooperativen Brettspiel-Klassikers. Zwar wurden einige Regeln verändert, doch wer mit Pandemic nicht warm wurde, wird auch hiermit keine Freude haben. Wer Pandemic liebt, aber mit dem Horror von H. P. Lovecraft nichts anfangen kann, sollte diesen Titel ebenfalls auslassen.

Fazit

Ich bin ein Fan von Pandemic sowie von Cthulhu, weshalb diese Variante für mich der perfekte Ableger dieser Spielreihe ist. Ich habe mit Pandemic – Schreckensherrschaft des Cthulhu bereits jetzt das perfekte Brettspiel für meine nächste Halloweenparty gefunden.

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