NVIDIA-Grafikkarten sollen auch in Laptops

von Mandi 06.06.2016

Jahrzehntelang hatten NVIDIA und AMD zwei Sparten von Grafikkarten im Angebot: Eine Variante für Desktops, und eine Version für Laptops. Geht es nach Team Grün, soll sich dieser Trend in den nächsten Monaten und Jahren legen. Warum, klären wir hier.

Die Laptop-Variante wurde fast ausschließlich durch ein “M” gekennzeichnet, so gibt es auf Seiten NVIDIAs eine GTX 980 sowie eine GTX 980M, während Konkurrent AMD eine R9 390 und eine R9 390M feilbietet. Die grundsätzliche Hardware ist zumeist die selbe, nur an den Taktraten wurde gedreht, um somit weniger Strom zu verbrauchen, weniger Hitze zu erzeugen und damit das Thermallimit in Laptops und anderen Geräten zu erreichen.

Geht man allerdings nach den jüngsten Entwicklungen, die eine vollständige GTX 980 (for Notebooks) in ein Laptop-Chassis pressen können, sieht die Zukunft für mobile GamerInnen sehr gut aus. Anhand des Beispiels fährt die Desktop-Variante der GTX 980 mit einer Basistaktung von 1126 MHz und kann auf bis zu 1216 MHz hochfahren. Die Notebook-Variante, also die GTX 980 for Notebooks, verspricht einen Minimaltakt von 1064 MHz, also nur unwesentlich weniger (5 %) als sein großer Bruder.

Der restliche Hardware-Inhalt wie Speicher, CUDA-Kerne und dergleichen ist jedoch vollständig gleich. Das war allerdings 2014 – nun sehen wir uns den neuen High-End-Königen GTX 1080 und 1070 gegenüber, die ohne Probleme jedes Spiel auf einer vernünftigen Auflösung (sprich: nicht 4K und 5K) mit den besten Einstellungen darstellen können, und zwar mit ordentlich viel Bildern pro Sekunde.

grafikkarten beyond pixels 4K gaming

Und wenn wir jetzt uns die Daten mal vorurteilsfrei ansehen und von einer GTX 1080 ausgehen (der blaue Balken im Bild), gibt sich für uns das folgende Bild: GTA V läuft auf 1440p-Auflösung und maximalen Details mit über 65 Bildern pro Sekunde. Auf einem Full HD-Laptop wären das vermutlich über 80 Bilder pro Sekunde, also weit über dem VSync-Limit von 60 fps. Da sind 5 oder 10 Prozent weniger Leistung richtig egal, ihr könnt sowohl auf dem Desktop als auch auf dem Laptop das Spiel zu 100 % genießen.

Der Witcher 3 wird von einer GTX 1080 auf über 35 Frames pro Sekunde befördert, und das auf 4K-Auflösung – also vier mal so vielen Bildpunkten wie bei Full HD. Gehen wir mal davon aus, dass die GTX 1080 auf Full HD auf 90 Frames pro Sekunde kommt: Da könnte eine Mobilversion mit 80 fps noch immer in einem Laptop die 60fps-Grenze erreichen und nebenbei nicht mal die gesamte Leistung benötigen, mit all ihrer Wärme und dem Stromverbrauch.

Die NVIDIA GTX 1080 und 1070 brauchen im Desktopmodus 180 und 150 Watt. Die GTX 980 ist laut NVIDIA mit 165 Watt spezifiziert, und die GTX 980 for Notebooks kommt mit etwa 150 Watt aus. Das bedeutet, dass in diesen Geräten eine Desktop-1070 ohne Weiteres zum Einsatz kommen könnte! Und das ist erst der Anfang, denn die Entwicklung wird in den nächsten Jahren durch Architektur-Optimierungen bestimmt noch weitergehen, wenngleich der Schritt von 28 auf 14nm in der Fertigung so wie bei AMD tatsächlich das Größte war, was in den letzten Jahren GPU-technisch passiert ist und passieren wird. Was haltet ihr davon? Ich bin jedenfalls der Meinung, dass sich bis 2020 noch einiges tut!

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