Mad Tower Tycoon Test (PS4): Tower-Sim aus Österreich

von Mandi 26.11.2020

In Mad Tower Tycoon geht es nur um das Eine: Erbaut euren eigenen Wolkenkratzer! Was diese Simulation so drauf hat, lest ihr hier im Review.

Über Mad Tower Tycoon

Das Spiel wurde von einem Team aus Österreich entwickelt. Genauer gesagt handelt es sich um Toplitz Productions aus Irdning, die sich unter anderem (zur offiziellen Website) mit Another Sight (zum Test geht’s hier) einen Namen gemacht haben. In Mad Tower Tycoon geht es ähnlich wie in einem Tiny Tower darum, einfach einen möglichst hohen Turm zu bauen. Allerdings ist es hier nicht ein Ding der Physik, sondern eher der Wirtschaft. Ihr dürft euch nämlich aussuchen, ob ihr Fahrstühle, Büroflächen oder doch einen Burgerladen in euer Gebäude einbaut!

Was das Spiel so interessant macht, sind die ständig sich wechselnden Aufgaben auf der linken Seite. Mal müsst ihr nur gewisse Räume wie ein WC errichten, ein anderes Mal gilt es, eine Anzahl an Kunden an einem Tag in euren Turm zu locken. Damit ihr alles erreichen könnt, stehen euch eine Vielzahl an Werkzeugen zur Verfügung. Ein gut gemachtes Tutorial zeigt euch in wenigen Minuten, wie ihr euch um euren Turm kümmern und ihn ausbauen könnt. Habt ihr dieses abgeschlossen, geht es schon nahtlos in euer Spiel – zumindest, wenn ihr das „Freie Spiel“ in Mad Tower Tycoon auswählt.

Die Spielmodi des Games

Es gibt nämlich mehr als nur einen Spielmodus, und zwar dürft ihr euch bei einem neuen Spiel zwischen insgesamt acht Szenarios entscheiden. Neben dem „Freien Spiel“ gibt es auch noch Aufgabenstellungen wie „Epizentrum“ oder „Klimaschutz“. Während ihr im Freien Spiel Mad Tower Tycoon einfach (auf Wunsch auch mit helfenden Einstellungen!) dahinspielen dürft, sind die anderen Szenarios etwas bestimmter. Da gibt es eine Frist, die ihr einhalten müsst (etwa 170 Tage), und Faktoren, die das Gameplay beeinflussen. So kann es sein, dass etwa Erdbeben häufiger auftreten oder ihr euch rein auf Solarpanele verlassen müsst.

Somit könnt ihr das Freie Spiel (natürlich ohne Trainer-Einstellungen) in gewisser Weise als erweitertes Tutorial in Mad Tower Tycoon ansehen, bevor ihr euch auf die einzelnen Szenarios stürzt. Die vorhin angesprochenen Zusatzeinstellungen ermöglichen es euch etwa, gleich von Anfang an sämtliche Räume zu bauen oder lästige Baulimits zu deaktivieren. Das erleichtert euch das Spiel zwar, ist aber dann in den Szenarios ohnehin nicht möglich, daher liegt die Empfehlung ganz klar, gleich ohne Hilfsmittel loszulegen.

Das Gameplay von Mad Tower Tycoon

Wenn ihr dann im Spiel seid, entpuppt sich der Titel als typischer Vertreter seines Genres. Als Aufbau-Simulation werdet ihr nur selten in normaler Geschwindigkeit zusehen, wie sich eure BesucherInnen im Turm aufhalten. Es geht da eher darum, möglichst rasch kritische Infrastruktur wie Treppen, Lifte, WCs, Stromversorgung, Restaurants, Eigentumswohnungen und schöne Prestige-Räume wie eine Bücherei in euren Turm zu bekommen. Dazu gibt es einen Zeitraffer in Mad Tower Tycoon, ähnlich wie in Die Sims dürft ihr so die Zeit schneller laufen lassen oder gänzlich anhalten.

Natürlich haben aber alle BewohnerInnen und BesucherInnen ihre ganz eigenen Bedürfnisse. Fehlt euch etwa eine Treppe, die passende Besucherfrequenz oder gar ein Müllraum, geben die einzelnen Personen euch dementsprechendes Feedback. Ihr dürft sogar die einzelnen Mieten anpassen, und da kommt der Wirtschaftsfaktor von Mad Tower Tycoon ins Spiel: Jeder Anbau kommt mit gewissen Wartungskosten, und nur wenn ihr eure Räumlichkeiten optimal nutzt und vermieten könnt, bekommt ihr auch dementsprechend wieder Geld rein. Diese Balance ist es, die das Spiel für Fans ansprechend macht – ihr müsst halt das Spiel via einer Vielzahl von Menüs mögen.

Die Technik des Spiels

Obwohl Mad Tower Tycoon für die PS4 erscheint und somit auch auf der Redaktions-PS5 spielbar ist, reizt die Grafik des Titels deren Möglichkeiten im Ansatz nicht aus. Ihr verbringt das Spiel in einer Ansicht von der Seite, die höchstens als zweckmäßig beschrieben werden kann. Auch, dass der Titel mit Hilfe von Unity erstellt wurde, ist dem Game kaum anzumerken. Beim Bewegen durch den Querschnitt eures Towers kommt ein Verwischeffekt zustande, aber wie sich die einzelnen BesucherInnen bewegen (und manchmal auch hängenbleiben) – da solltet ihr besser nicht näher hinsehen. Aber zumindest läuft das Spiel flüssig ab, egal, wie groß euer Tower wird!

Die standardmäßig im Hintergrund dudelnde Musik erinnert ziemlich an Die Sims, und genauso ausblendbar tut der Tune seine Dienste. Nervt er euch aber doch, lässt sich die Hintergrundbeschallung im Menü kurzerhand abschalten. Die Soundeffekte sind ebenfalls sehr einfach gehalten, und auch diese lassen sich für ungestörtes Spielen deaktivieren. Ganz leise sollte es aber doch nicht sein, finde ich! Was die Steuerung von Mad Tower Tycoon angeht, so ist es halt ein Menümonster, das auf den Controller einer PlayStation umgemünzt wurde. Die Shortcuts machen Sinn und erleichtern das Zurechtkommen, aber es passierte doch mal, dass ich einen Auftrag aus Versehen stornierte.

Fazit: Für Simulations-Fans geeignet

Mad Tower Tycoon erfindet das Rad nicht neu, so viel sei gesagt. Zweckmäßige Optik trifft auf einen Hintergrund-Tune, den man am besten leise oder ganz abstellt. Wer aber ein absoluter Sim-Fan ist und sich aber davon nicht abschrecken lässt, bekommt ein erstaunlich solides Game spendiert. Je nachdem, ob ihr euch für ein freies Spiel oder für ein vorher definiertes Szenario entscheidet, ändert sich der Spielverlauf im Titel völlig. EinsteigerInnen dürfen sogar aus erleichternden Hilfsmitteln wählen, das ist sehr gut mitgedacht und senkt die Einstiegshürde doch beträchtlich.

Abgesehen davon bringt der Titel nicht allzu viel Neues mit. Wenn ihr länger an einem Turm sitzt (und das werdet ihr), wird das Gameplay rasch mal öde und verkommt zu einer ewigen Schleife des Aufträge-Erfüllens und Auf-Katastrophen-Reagierens. Seid ihr absolut keine FreundInnen des Genres, wird dieser Titel auch nichts daran ändern können! Dafür regnet es anfangs Trophäen, was euch motiviert und den Anreiz gibt, den Ableger doch ein wenig länger zu spielen. Das und die Möglichkeit, AnfängerInnen den Einstieg ein wenig zu erleichtern, könnte aber doch dazu führen, dass ihr die eine oder andere Stunde mit Mad Tower Tycoon verbringt!

Wertung: 6.5 Pixel

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