Heidi (Blu-ray) im Test

Die Erfolgsgeschichte von Heidi, welche das erste Mal 1880 erschien, wurde wohl so oft verfilmt, wie keine andere Romanvorlage. Die letzte Verfilmung ist eine gute Weile her und war eine Koproduktion von Deutschland und Großbritannien (2005). Bis heute ist viel Zeit vergangen und die Welt hat sich geändert. Wie sich das auf die neueste Produktion von Heidi auswirkt, könnt ihr in meinem Review lesen.

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Facts

  • Genre: Familie, Abenteuer
  • Studio: Studiocanal
  • Spieldauer: 106 min
  • Veröffentlichung: 26. Mai 2016

Ein Mädchen geht ihren Weg

Das kleine Waisenmädchen Heidi wird eines Tages von ihrer Tante Dete zu ihrem einsiedlerischen Großvater gebracht. Denn die Tante hat eine neue Anstellung gefunden und ist der Meinung, dass sie sich lange genug um das Kind ihrer verstorbenen Schwester gekümmert hat. Der Großvater, der von allen Almöhi genannt wird, ist anfangs nur wenig begeistert und möchte Heidi am liebsten sofort wieder loswerden.

Dete jedoch kümmert es wenig, was er möchte und lässt das Kind einfach allein zurück. So steht Heidi von allen verlassen vor der verschlossenen Haustür des Großvaters und da es langsam Nacht wird, geht sie zum Schlafen in den Ziegenstall. Der Almöhi beobachtet Heidi heimlich vom Fenster aus und am nächsten Morgen gibt er dem Mädchen zu essen und bringt sie zum Pfarrer ins Dorf. Dieser soll eine Bleibe für das Kind suchen und sich um sie kümmern. Der Pfarrer legt ihm ans Herz, dass es seine Christenpflicht sei, sich um sein eigen Fleisch und Blut zu kümmern, aber da er beim Einsiedler auf nur wenig Gehör stößt, verspricht er ihm einen Platz für sie zu finden.

Allerdings braucht er drei Tage dafür und so lange, soll sich der Großvater weiterhin um sie kümmern. Durch ihre einfache und fröhliche Art gewinnt Heidi dann aber schnell die Zuneigung des Großvaters und dieser entschließt sich, das Kind auf der Alm groß zuziehen. Er schickt sie mit dem Geißenpeter die Ziegen hüten und so lernt sie das Leben in den Bergen kennen und lieben.

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Doch gerade als sich Heidi an alles gewöhnt hatte, kommt ihre Tante zurück, um sie an eine reiche Familie zu verkaufen. Der Großvater schickt sie wütend fort, da er Heidi nicht mehr hergeben, und sie selbst erziehen möchte. Doch Dete liefert Heidi mit einem Trick bei der wohlhabenden Familie Sesemann in Frankfurt ab. Heidi soll die Spielgefährtin für die im Rollstuhl sitzenden Tochter Klara werden, und unter dem strengen Regime des Kindermädchens Fräulein Rottenmeier lesen und schreiben lernen. Zwar freunden sich die beiden Kinder schnell an und sie entdeckt auch ihre Liebe zu den Büchern, dennoch leidet Heidi unter großem Heimweh. Sie vermisst ihren lieben Großvater und die Berge. Sschnell wird klar, dass sich schnell etwas ändern muss, sonst wird sich Heidis seelischer Zustand extrem verschlechtern.

Extras

  • Hinter den Kulissen
  • Making of
  • Geschnittene Szenne
  • Konzeptzeichnungen
  • Trailer
  • Teaser
  • Featurettes: Damals und heute, Ziegen am Set

Fazit

Die Geschichte von dem Waisenmädchen, dass von allen nur weg geschoben wird und das eigentlich keiner haben möchte, aber sich dennoch mit ihrer freundlichen und fröhlichen Art in die Herzen aller schleicht, geht einem immer sehr nah. Da es allerdings schon so viele Verfilmungen von diesem Werk gibt, hatte ich ihn gar nicht wirklich auf dem Radar. Erst als ich den ersten Trailer zu diesem Werk gesehen hab, wurde ich neugierig und habe ihm eine Chance gegeben.

Der Film ist so liebevoll umgesetzt und die SchauspielerInnen spiegeln die bekannten Charaktere so gut wider, dass man sich in diesen Film einfach verlieben muss. So viele Szenen versetzten mich in stimmungsvolle Hoch und Tiefs. Als dem Almöhi seine Heidi weggenommen wird, zeigt der Schauspieler ein so trauriges Gesicht, dass ich am liebsten gleich mit geweint hätte. Der ganze Film vermittelt pure Emotionen und zieht den, der dieses Werk sieht, komplett in seinen Bann. Ich war sehr überrascht, dass ich von einer Heidi Verfilmung so begeistert sein könnte, aber die Ausstattung und die unglaublich guten SchauspielerInnen, welche meiner Meinung nach absolut passend ausgewählt wurden, lassen einen nicht mehr los. Abgerundet wird das Setting mit passenden Schauplätzen, die das Ganze sehr glaubhaft wirken lassen.

Was ich aber dennoch anmerken möchte ist, dass man sich bewusst sein sollte, dass die Geschichte oft sehr traurige Passagen hat und wenn man einen lustigen Film fürs Abendprogramm sucht, vielleicht nicht unbedingt zu diesem greifen sollte. Wenn ihr euch aber doch entschließt Heidi anzusehen, dann stellt euch auf eine Berg- und Talfahrt der Gefühle ein, und haltet am besten ein paar Taschentücher griffbereit.

Wertung: 9 Pixel

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