The Garden of Words (Blu-ray) im Test

von Stefan Hohenwarter 30.03.2014

Endlich ist es so weit! The Garden of Words, der neue Anime von Makoto Shinkai, ist nun auch bei uns erhältlich. Als Fan des Anime-Regisseurs konnte ich mir den Film nicht entgehen lassen. Was ich davon halte, erfahrt ihr in meinem Testbericht.

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Facts

  • Genre: Romance, Animation, Drama
  • Vertrieb: AV-Visionen
  • Regie: Makoto Shinkai
  • Release: 28. März 2014

Worum gehtʼs?

Schauplatz Japan: Der Oberschüler Takao schwänzt an regnerischen Morgen die Schule. Anstatt im Klassenzimmer zu sitzen, genießt er den Duft und die Stille des Regens in einem Pavillon eines idyllischen Parks. Abgeschottet vom Lärm und dem Stress der Großstadt schaltet er dort ab. Die Regenzeit steht bevor, und damit wird die Anzahl seiner Besuche in seinem Refugium häufiger, doch noch ein Umstand trägt dazu bei: Eines Tages sitzt in besagtem Pavillon eine Frau, die sein Leben verändert. Sie scheint jeden Vormittag auf der gemütlichen Parkbank zu verbringen, während sie Bier trinkt und Schokolade isst. Wer ist dieses Frau?, denkt sich Tako, dessen sehnlichster Wunsch es ist, Schumacher zu werden. Diesem Ziel unterwirft er alles. Statt sich in den Sommerferien zu vergnügen, arbeitet er tagtäglich, um Geld für seinen Traum zu verdienen. Niemandem hat er bislang von diesem Vorhaben erzählt, und so verwundert es um so mehr, dass er ausgerechnet der wildfremden Frau davon berichtet. Sie kommen sich näher, und man spürt die Magie zwischen den beiden förmlich. Doch die Regenzeit neigt sich dem Ende zu. Wie wird es wohl mit ihnen weitergehen?

Bild, Ton & Extras

Neben der erzählerischen Tiefe punktet The Garden of Words vor allem mit einer beeindruckenden Inszenierung. Wie die Fans von Makoto Shinkai wissen, legt er großen Wert auf Details, und das ist auch seinem neuesten Werk so. Sei es die Musik, das Vogelgezwitscher oder das Gewitter – alles ist perfekt platziert, wodurch die rund 45 Minuten, die der Film dauert, in Windeseile vergehen.

Es ist unglaublich, wie Makoto Shinkai es schafft, eigentlich langweiligen und bedeutungslosen Plätzen Leben einzuhauchen. Bestes Beispiel dafür ist der Pavillon des idyllischen Parks, der auch auf dem Cover von The Garden of Words zu sehen ist. Der Regen prasselt auf das Holz, die Tropfen zerspringen in alle Richtungen, der Wind bläst, der Donner grollt, aber abseits davon hört man nichts. Der Lärm und der Stress, die eine Stadt mit sich bringt, werden ausgeblendet.

Abseits der beeindruckenden Inszenierung dürft ihr euch auf über 100 Minuten Bonusmaterial freuen.

  • Kurzfilm Proud Future Theater
  • Filmografie von Makoto Shinkai mit Ausschnitten
  • Interviews mit Makoto Shinkai und den japanischen SprecherInnen
  • Trailer
  • Bewegtes Storyboard

Zusammenfassung

Der kreative Mann hinter den Animes 5 Centimeters per Second, She and her cat, Voices of a Distant Star oder Children Who Chase Lost Voices kehrt mit The Garden of Words auf den Bildschirm zurück. Mit Erfolg! Von der ersten Ankündigung an freute ich mich auf den Film, da mich bislang alle Werke von Shinkai-san fesselten. Die Art und Weise, wie er Geschichten erzählt, die Liebe zum Detail und die Charaktere sind nur ein paar wenige Puzzleteile aus dem Erfolgskonzept des Animemachers – so auch bei The Garden of Words. Der Film dauert zwar nur 46 Minuten, aber hier heißt es ganz klar „Qualität statt Quantität“. Anstatt den Film künstlich aufzublasen, konzentriert sich Makoto Shinkai auf die bewegende Geschichte, die er erzählen möchte. Davon profitieren vor allem die ZuseherInnen, die ein in sich stimmiges Werk in den Händen halten, mit dem sie sich dank des opulenten Bonusmaterials noch eingehender beschäftigen können. The Garden of Words vereint eine bezaubernde Geschichte, eine fantastische Animationstechnik und eine perfekt abgestimmte Geräusch- und Musikkulisse. Das Ergebnis ist eine poetische Achterbahnfahrt der Gefühle.

Wertung: 9 Pixel

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