Das war das button Festival 2016

von David Kolb-Zgaga 03.04.2016

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Am 1. und 2. April fand das button Festival in der Seifenfabrik in Graz statt. Bereits zum zweiten Mal wurde der digitalen Spielkultur gehuldigt und auch heuer waren wir für euch wieder vor Ort.

Games, Games, Games!

Die Seifenfabrik in Graz ist eine ehemalige Fäkalienentsorgungsanlage und jetziges Veranstaltungszentrum. Betritt man das button Festival 2016, wird schnell klar, dass sich die historischen Düngevorgänge nur noch durch einen riesigen frei stehenden Kamin erahnen lassen. Viel eher bemerkt man die Anzahl der Besucherinnen und Besucher des Festivals, denn die ist spürbar angestiegen, wodurch die Hallen angenehm belebt sind. Trotz der höheren Besucherzahlen gibt es aber auch weiterhin keine langen Schlangen und kaum Wartezeiten. Wer auf das button Festival geht, kann bereits ab der ersten Sekunde mit dem Spielen beginnen und wird dank der vielen Angebote sofort fündig werden. Wie ich schon im Vorbericht auf das button geschrieben habe, ist dieses Event nicht vergleichbar mit einer Spielemesse. Hier werden keine Produkte verkauft – Spielerinnen und Spieler sollen kommen und einfach drauf los zocken!

Größer als letztes Jahr

Das soll aber nicht heißen, dass es keine neuen Spiele gibt. Mit Titeln wie Trackmania Turbo, Pokémon Tekken oder DiRT Rally gibt es die Möglichkeit, die neuesten Spielehits anzutesten. Gerade bei den Spielstationen konnte das button Festival gegenüber dem Vorjahr noch einmal deutlich zulegen, da die Fachwerkhalle nun auch zur Verfügung steht. Neben den Dutzenden Möglichkeiten dort gemeinsam oder gegeneinander zu spielen gibt es heuer auch einen Videospiel Flohmarkt. Dort gibt es viele verschiedene Retro-Videospielperlen zu erstehen, die vom ersten Gameboy, über N64 bis hin zu, im Vergleich jungen, PS3-Titeln alles zu bieten haben. Und Retro geht es auch zunächst weiter, denn C64, ColecoVision, das Sega Master System und viele andere 8- und 16-Bit-Konsolen warten darauf, von euch bespielt zu werden. Selbstverständlich wird auch hier das Credo des button eingehalten, denn anstatt einen geschichtlichen Ausschnitt hinter einer verschlossenen Glasvitrine zu zeigen, kann hier alles ausprobiert und angespielt werden.

Dasselbe galt auch für die Full Motion Seats von Accelid. Bei einem der beiden Sessel konnte man eine Achterbahnfahrt inklusive VR-Brille und sich korrekt dazu bewegendem Motion Seat erleben, was schon eine großartige Erfahrung für mich war. Noch besser hat mir aber DiRT Rally gefallen, denn mit Lenkrad, Fußpedalen und sich bewegendem Rennsitz, inklusive Force Feedback fühlte sich das Rally Spiel unglaublich realistisch an. Auch wenn es zu Beginn ein wenig gewöhnungsbedürftig ist, ich habe noch nie erlebt, dass sich eine Rennsimulation so echt angefühlt hat.

Die Spieleentwicklung in Österreich

Auch für SpieleentwicklerInnen und für solche, die es noch werden wollen, gibt es viele interessante Programmpunkte. Hier könnt ihr in die österreichische Indie-Szene eintauchen, die unter anderem durch Game Development Graz vertreten wird. Bereits am ersten Tag durfte ich mir drei Vorträge von BranchenmitgliederInnen (Projektmanager, Grafiker und Softwareentwickler) anhören, die die Spieleindustrie aus ihrer Perspektive beleuchtet haben. Außerdem wurden in jedem Vortrag auch Tipps und Tricks verraten, wie man sich als neues Indie-Team in der rauen Branche durchsetzen kann.

game dev talks button 2016

Wer die Chance auf die sehr kurzweiligen und interessanten Vorträge verpasst hat, muss aber nicht traurig sein, denn jeden Monat gibt es ein Community Meetup, wo jeder gerne vorbei schauen kann. Weitere Informationen zu den Meetups findet ihr hier.

Turnier-Modus

Für all jene, die nicht nur gerne spielen, sondern es auch etwas kompetitiver mögen, gibt es einen eigenen Bereich für League of Legends-, Super Smash Bros.– oder auch Hearthstone-Turniere. Zusätzlich gibt es auch eine Bühne, die gerade gegen Abend hin sehr gut besucht ist und auf der durchgehend Multiplayer-Titel gespielt werden. Eine riesige Beamerwand, mehrere Moderatoren, sowie kleinere und größere Preise, die es zu gewinnen gibt, runden die Turnieratmosphäre ab. Zugegebenermaßen war ich sehr oft auf dieser Bühne, um Trackmania, Mario Kart, FIFA und viele andere Next- bzw. Current-Gen Spiele gegen drei weitere KontrahentInnen auszutragen.

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Egal, ob man gerade selbst spielt oder zusieht, die Stimmung war immer gut. Besonders am Samstag wurde die Halle noch einmal durch den Cosplay-Wettbewerb angeheizt, der viele, großartige Kostüme hervorgebrachte.

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Ich möchte mich hiermit offiziell für dieses fantastische Cosplay-Foto mit Kebap bedanken. Großartig!

Gegen Ende des Abends wurden außerdem noch live mit Gitarre, Bass und Geige Medleys gespielt, die verschiedenste Stücke der Videospielmusikgeschichte enthielten. Das klang nicht nur außerordentlich toll, das Publikum wurde zum Mitraten ermuntert – für jede richtige Antwort gab es ein PC-Spiel als Belohnung.

Ich komme gerne wieder!

Für mich war das button Festival auch heuer ein Treffen unter Gleichgesinnten. Gemütlich gemeinsam etwas trinken und den ganzen Tag über Videospiele zu diskutieren, zu philosophieren und selbstverständlich dann auch zu konsumieren. Für mich war es schon zum zweiten Mal eine großartige Erfahrung und ich bin sehr froh, dass wir in Graz nun eine solches Event jährlich feiern dürfen. Ich hoffe wir sehen uns nächstes Jahr wieder am button 2017!