Attack on Titan Band 4 im Test

von Stefan Hohenwarter 23.12.2014

Band 3 endete mit einem nervenaufreibenden Cliffhanger: Eren, der als Titan einen gigantischen Felsbrocken in ein Loch der schützenden Mauer stopfen sollte, hat das Ziel seiner Mission aus den Augen verloren und griff sogar seine langjährige Freundin Mikasa an. Ob er rechtzeitig zur Vernunft kommt, erfahrt ihr in meinem Test zu Attack on Titan Band 4.

Attack on Titan 4

Facts

Genre: Action, Drama
Verlag: Carlsen
Mangaka: Hajime Isayama
Release: September 2014

Was zuletzt geschah …

In Band 3 fasste die Menschheit den Plan, mit Hilfe von Eren und seinen Titanenkräften Territorium von den menschenfressenden Ungeheuern zurückzuerobern. Damit dieses Unterfangen gelingen kann, soll sich Eren in einen Titanen verwandeln und das riesige Loch in der schützenden Mauer, durch das permanent Titanen in das zuvor von Menschen bewohnte Gebiet strömen, schließen. Neben dem gewonnenen Gebiet wäre der Sieg Balsam für die geschundenen Seelen der Menschen. Der Plan ist tollkühn und waghalsig zugleich, denn sollte Eren den gigantischen Felsbrocken nicht in das Loch der Mauer stopfen, wären all seine BegleiterInnen zum Tode verurteilt. Dennoch brechen Eren & Co. auf, um die minimale Chance zu nutzen. Lange Zeit sieht es sehr gut aus: Die einzelnen Teams töten Titanen und Eren verwandelt sich in einen Titan. Auf dem Weg zu besagten Loch verliert er allerdings das Ziel aus den Augen und rennt planlos umher. Er greift sogar Mikasa an, ehe Armin todesmutig auf den Rücken von Eren schwingt, seine Schwerter in das Titanenfleisch rammt und Eren zur Vernunft bringen versucht.

Eren komm zu dir!

Schon im letzten Band wurden zahlreiche MissionsteilnehmerInnen von den Titanen getötet, womit die Chance auf Erfolg stetig sinkt. Armin hängt noch immer am Rücken von Eren und schreit auf ihn ein. Nur wenn es ihm gelingt, Eren aufzuwecken, kann der für viele Menschen verrückte Plan vollendet werden. Der aufopfernde Versuch von Armin zeigt Wirkung und Eren schnappt sich den Felsbrocken. Er bewegt sich in Richtung Mauer, als andere Titanen ihn bemerken und angreifen wollen. Ein paar MissionsteilnehmerInnen werfen ihr leben in die Waagschale, um die Menschenfresser von Eren abzulenken. Mit Erfolg! Eren stopft den Felsen in das Loch, womit der Titanenzugang endlich versperrt wurde. Was für ein Sieg für die Menschheit! Liegen jetzt allen dem Helden, der sich in einen Titan verwandeln kann, zu Füßen? Nein! Ganz im Gegenteil. Ein grausamer Grundzug der Menschheit, nämlich jener, der besagt, dass man Dingen, die man nicht versteht, immer mit Skepsis und Abneigung gegenüberstehen soll, kommt zum Vorschein. Eren wird eingesperrt und verhört.

Zusammenfassung

Nach dem zweiten Band schöpfte ich, wie vermutlich unzählige andere, etwas Hoffnung. Mit Eren, der sich in einen Titanen verwandeln kann, ist ein leuchtender Stern ist am von Titanen verdunkelten Himmel erschienen. Zwar wird dieser Hoffnungsschimmer entdeckt, doch gleich kommt wieder die Natur des Menschen zum Vorschein: Ganz nach dem Motto „Was man nicht versteht, wird angefeindet” umstellen Soldaten Eren, der zuvor vielen von ihnen das Leben rettete. Zwar versteht der Kommandant, welche Möglichkeiten ein Titan in den eigenen Reihen offenbart, aber zugleich wird Eren wie ein Monster betrachtet. Dennoch wird der Plan gefasst, ein von den Titan überranntes Gebiet zurück zu erobern. Mit Erfolg! Erstmals in der Geschichte der Menschheit konnte Gebiet, das von den Titanen eingenommen wurde, zurückerobert werden. Der Sieg forderte zahlreiche Opfer, aber er ist wie Balsam für die viel geschundene Seele der Menschen. Was danach kommen sollte, zeigt erneut die grausame Fratze der Menschen.

Zwar vermisse ich eine Zusammenfassung, in der man erfährt, was bislang geschah, und etwas mehr Bonusmaterial, aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Isayama-san gelingt es erneut, Rückblenden, die grausame Welt, Action und die erwachsene Erzählweise in Attack on Titan Band 4 gekonnt zu vereinen.

Wertung: 9 Pixel

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