31 – A Rob Zombie Film (Blu-ray) im Test

von Matthias Jamnig 27.04.2017

Ich mag Rob Zombie. Ich mag 31. Und man kann sowohl vom Meister des blutigen Massakers als auch von seinem jüngsten Machwerk halten, was man will. Aber am Ende des Tages ist die zahlenmystische Clown-Schnetzerei genau das, was Dr. Zombie Schock- und Blut-affinen B-Movie-Fans verschreibt. Und mehr soll und muss 31 auch gar nicht sein.

Rob Zombie

Bonsai-Hitler und die Chainsaw-Brothers

Die Story-Schablone ist altbekannt und erscheint auf den ersten Blick ausgelutscht und schon unzählige Male dagewesen. Eine bunte Truppe wird mitten im Nirgendwo entführt, in ein altes Gutshaus verschleppt und zum Gaudium einiger gelangweilter Bonzen einem wilden Haufen von Clowns zum Abschlachten vorgeworfen. Unter den geschminkten Mordbuben finden sich Brüder mit Kettensägen ebenso wie eine kleingewachsene Hitlerkarikatur oder der Messer-verliebte Psychopath Doom-Head.

Wer zwölf Stunden überlebt, darf sich auf die Freiheit freuen. Wer den Horror-Spaßmachern nicht entkommt, wird aber entsprechend nach allen Regeln der Kunst zu Geschnetzeltem verwurtstet. Um dem Ganzen noch einen eigenen Spin zu verleihen, mischt Rob Zombie noch die Zahl 31 in den Mix. So geschieht die morbide Clown-Hatz natürlich nur an einem bestimmten Tag im Jahr und nach akribischen Regeln.

Harte Mädels, härtere Clowns

Sowohl die sadistische Clown-Gang als auch die unfreiwillige Gästeschar geben sich in einem bizzar anmutenden Anwesen ein munter brutales Stelldichein. Dabei fährt Rob Zombie ein durchaus ansehnliches Ensemble an B-Movie-DarstellerInnen auf. Mit von der Partie etwa seine Frau Sheri Moon Zombie auf Seiten der ums Überleben Kämpfenden. Diese ist mittlerweile fester Bestandteil so gut wie aller Filme ihres Gatten – wie zuletzt etwa in The Lords of Salem.

Die blutrünstigen Killer-Clowns hingegen werden von Richard Brake angeführt, der Geschichte-verliebten TV-Junkies aus der History-Doku Barbarians Rising bekannt sein dürfte. Dort verkörperte er den Speerfürsten Geiserich. Natürlich erwarten die geneigten ZuseherInnen keine Oscar-reifen DarstellerInnen, aber nichts desto trotz wird die zugegebenerweise etwas banale Story vom Cast glaubwürdig und so authentisch wie möglich dargestellt.

Rund um das blutige Duell

Während die Präsentation der AusrichterInnen des brutalen Spektakels etwas überzogen ausfällt und mich nicht wirklich vom Hocker haut, bleiben alle übrigen Elemente zumindest für Genreverhältnisse im Rahmen der Erwartungen. Die Anlage, in der sich die Entführten wiederfinden, ist gut durchdacht und schaurig-schön gestaltet – mit dunklen Ecken, rostigen Ketten, blutverschmierten Käfigen und engen Gängen. Selbiges gilt – mit Ausnahme der eingangs erwähnten Event-VeranstalterInnen – für Kostümwahl und Maske.

Wie zu erwarten, gibt sich Schock-Musiker Rob Zombie auch beim Soundtrack keine Blöße. Großteils genretypisch untermalt die Filmmusik die einzelnen Schlachtsequenzen gekonnt, ohne dabei über die Maßen aufdringlich zu werden. Abrundend bleiben auch Kamerarbeit und Ton zumindest auf dem angestrebten B-Movie-Niveau. Wie üblich an dieser Stelle meine Empfehlung: Schaut euch das auf Englisch an!

Mein Fazit zu 31 – A Rob Zombie Film

Zusammenfassend lässt sich 31 – A Rob Zombie Film auf drei Wörter reduzieren: bizzar, brutal, banal. Wobei ich die ersten beiden als positive Attribute in die Wertungsschale werfern würde und banal am ehesten der prägendsten Schwäche des Films entspricht. Rein mathematisch überwiegen in dieser Endabrechnung also die Vorteile mit zwei zu eins. Und das spiegelt auch meinen Eindruck recht gut wider: Rob Zombie-Fans genießen, alle anderen holt der Doom-Head!

Wertung: 7.5 Pixel

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