Meine Eindrücke von der Game City 2016 im Wiener Rathaus

von postbrawler 26.09.2016

Auf meiner bisher vierten Game City hatte ich viele Déjà-vus, einen Aha-Moment und wenige wirkliche Überraschungen. Die mittlerweile zweitgrößte Spielemesse Europas nach der gamescom hat immer noch diesen speziellen Charme. Aber reicht das, um auch zukünftig Zuwächse verzeichnen zu können? Das sind meine Highlights und Niederschläge der Game City 2016 im Wiener Rathaus.

Game City 2016

Die Location

Das Rathaus bot der Game City seit jeher ein stilvolles und unverwechselbares Ambiente. Wenn Alt so unvermittelt auf Neu trifft, sorgt das schon für eine andächtig-euphorische Stimmung. Leider ist es alle zwei Jahre so, dass sich die Game City den Rathausplatz mit dem Circus Roncalli teilen muss. Dadurch wird das Gedränge in den ehrwürdigen Hallen noch dichter. Trotz strahlendem Wetter waren viele AusstellerInnen gezwungen sich auf die spärlichen Flächen im Inneren zu verteilen.

Man sollte sich doch bitte entscheiden, entweder Circus, oder Game City. Aber bitte nicht beides zugleich. Als Gamer würde ich natürlich lieber den Circus an einer Ausweich-Location sehen. Allerdings muss ich auch zugeben, dass das Rathaus dem Ansturm bald nicht mehr gewachsen sein könnte, und man sich ohnehin nach einem Lokalitätswechsel umsehen sollte.

Die AusstellerInnen

Sony hat mittlerweile eine Tradition darin mit Pauken und Trompeten auf der Game City zugegen zu sein. Auch heuer wieder präsentierten die JapanerInnen auf gleich zwei Ständen ihr PSVR-Brillen. Mit Vorreservierung konnte man die Wartezeit verkürzen, und direkt ins VR-Erlebnis abtauchen. Neben einem Unterwasser-Titel gab es Szenen aus Resident Evil VII und Batman VR zu bestaunen. Microsoft schwänzte die Game City wieder einmal. Das finde ich sehr schade, denn ohne die Xbox fühlt sich das Spektakel irgendwie nicht komplett an. Dass man Sony in Europa quasi kampflos das Feld überlässt passt nicht zum Softwaregiganten aus Redmond.

Ansonsten wären da noch Ubisoft, Nintendo und 2K-Games zu nennen, die sich auf der Game City die Ehre gaben, und mit vielen Anspielstationen und neuen Games aufwarteten. Auch Blizzard war dieses Jahr mit Overwatch vor Ort. Kennt man schon, denken sich jetzt sicher einige. Aber die Schlange vor den Stationen ließ vermuten, dass es die Massen trotzdem interessiert.

Die Highlights

Mein persönliches Highlight auf der Game City war Playstation VR. Nicht nur, dass die freundlichen Herren am Stand mir eine volle Dreiviertelstunde Demo-Time einräumten. Ich muss gestehen mit denkbar niedrigen Erwartungen an das Thema VR auf der PS4 herangegangen zu sein. Und die Brille vermochte diese zu übertreffen. Klar, die üblichen Kinderkrankheiten hat auch die Sony-Brille. Die Auflösung ist wenig berauschend und der Tragekomfort nicht vorhanden. Schon nach wenigen Minuten prangt ein schöner roter Abdruck im Gesicht. Auch die Move-Sticks fühlen sich bei weitem nicht so immersiv an wie die 3D-Controller der Vive.

Aber die Spiele laufen flüssig und von grafischen Einbußen ist dank zusätzlicher Recheneinheit erfreulich wenig zu merken. Auch das Tracking der Brille via Eyetoy-Kamera funktioniert passabel. Bis auf ein-zwei Aussetzer kam es zu keinen Input-Lags. Man darf gespannt sein, wie sich das Ganze dann auf der PS4 Pro anfühlt.

Ein weiteres, wenn auch kleines Highlight war die Präsentation von South-Park: The Fractured Butt Whole. Dank Nosulus Rift konnten einige ZuseherInnen in den olfaktorischen Genuss der fäkalen Ergüsse von Douchebag the new kid kommen. Max hat es selbstlos ausprobiert, und war begeistert! Seht selbst:

Flops der Game City

Meine negativen Erfahrungen auf der Game City 2016 habe ich eh eingangs schon erwähnt. Der Platzmangel ist vor allem dem Circus Roncalli geschuldet, der just zur Game City auch seine Zelte vor dem Rathaus aufschlagen musste. Microsofts Abstinenz von der Game City kann eigentlich nur als arrogant bezeichnet werden. Schade fand ich auch, dass es bei Nintendo kein Zelda: Breath of the Wild anzuspielen gab. Lediglich Paper Mario: Color Splash gab es als neues Spiel zu bestaunen.

Ich finde es schade, dass die AusstellerInnen nicht den Mut haben, mehr Neues auf der Game City auszuprobieren. Mit Splatoon, Just Dance und Overwatch setzt man voll auf die Sicherheitskarte. Klar lockt man damit Massen an, aber relevant bleibt man vor allem mit Überraschungen und Unerwartetem.

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[…] der diesjährigen Game City in Wien konnten meine Kollegen und ich den For Honor-Einzelspielermodus als auch erste Multiplayer-Matches […]

[…] nicht herzuzeigen. Umso erfreulicher muss der Umstand gewertet werden, dass sie zumindest auf der Game City in Wien zugegen […]

[…] es abseits dieser Indie-Titel auf der diesjährigen Game City zu bestaunen gab, solltet ihr euch Bernis Eindrücke und Stefans Highlights […]