XPG Precog Headset im Test: Hochtechnisches Gaming-Headset

von Mandi 17.05.2020

Mit dem XPG Precog will der Hersteller audiophile Technik in den Gaming-Bereich bringen. Welche Vorteile das bringt und wie sich das Precog schlägt, lest ihr im Review!

Über das XPG Precog

Gleich beim Auspacken wird klar, dass Hersteller XPG hier die Gamerschaft ansprechen will. Den Anfang beim ersten Eindruck macht nämlich das wertige Hard Case, in dem das Precog verstaut ist. Mit einem Reißverschluss öffnet ihr das Case, und darin versteckt sich nicht nur das Gaming-Headset, sondern auch jede Menge Zubehör. Ihr könnt das Audiogerät nämlich an so gut wie alles anschließen, dank der Vielzahl an Kabeln. Es gibt eine USB-Typ-C-Steuerbox, dank der ihr das Headset an sämtliche USB-Geräte (sowohl USB-C als auch das „reguläre“ USB-A) anschließen dürft. Zudem dürft ihr zwischen drei Modi (7.1, Musik, FPS) hin und her schalten.

Das Mikrofon befindet sich ebenfalls sicher verstaut in der Schale, das könnt ihr jederzeit ein- und ausstecken. Übrigens hat XPG für das Precog ein Firmware-Update parat, erst ab der Firmware-Version 11 seid ihr mit dem Noise Cancelling beim Mikrofon am neuesten Stand. Habt ihr Geräte mit einer 3,5mm-Klinkenbuchse, so gibt es (erraten!) ein eigenes Kabel auch dafür. Hier werden dann die coolen Gaming-Modi wie 7.1, Musik und FPS nicht mehr unterstützt, aber dennoch erwartet euch dank der starken Hardware guter Sound. Ein Trailer zeigt euch mehr:

Was bietet das Headset?

Im Precog stecken nämlich duale Treiber, sprich die Trennung zwischen hohen und tiefen Tönen sollte dieses Gaming-Headset besser hinkriegen. Die technischen Spezifikationen zeigen an, dass diese Lautsprecher Geräusche jenseits des menschlichen Hörvermögens abspielen können. Das hilft euch zwar augenscheinlich nur wenig, hat aber den angenehmen Nebeneffekt, dass auch bei höherer Lautstärke unerwünschtes Klirren größtenteils ausbleibt. Die Dimensionen des XPG-Headsets betragen 23,7 x 19,8 x 6,9 Zentimeter, also alles in allem hält sich dieses Gerät angenehm zurück. Auch beim Gewicht von 362 Gramm sage ich: In Ordnung.

Neben der Audiophil-Hardware im Gaming-Headset verblasst die Optik aber geradezu. Hier nimmt sich XPG ebenfalls zurück und setzt auf schwarzes Kunstleder, rote Nähte und Verbindungsstücke im Metall-Look. Alles in allem hat das XPG Precog sehr wohl einen eigenen Look, schreit aber nicht lauthals „Vorsicht, Gaming-Headset!“ wie andere Vertreter. Der Tragekomfort ist groß, die Memory-Schaumstoffpolster für die Ohren tun ihren Dienst und werden auch nach mehreren Stunden nicht unangenehm. Allerdings halten sie Wärme sehr gut – wenn ihr also über die Ohren viel Wärme abgebt, kommt ihr hier relativ rasch ins Schwitzen.

Quelle: XPG

PC- oder Konsolen-Gaming mit USB

Trotz der verschiedenen Anschlussarten schicke ich gleich voraus, dass ihr – wenn möglich – USB verwendet. Denn die drei Sound-Arten 7.1, Musik und FPS machen den Kauf dieses XPG Precog erst so richtig wert. Rein von der Soundqualität ist der Musik-Modus der mit Abstand am ausgewogensten. Höhen und Tiefen werden angenehm dargestellt, und mit Ausnahme von manchen Mitteltönen gibt es hier absolut nichts, was ich vermisse. Das ändert sich dann, wenn ihr ein Spiel startet und per Hardware-Schalter am Kabel auf den FPS-Modus wechselt. Denn dieses Verhalten habe ich schon bei Creative betrachten können, hier ändert sich bei XPG nicht viel.

Wenn ihr im FPS-Modus spielt, wird die Soundkulisse relativ zurückgeschraubt und wesentlich dumpfer. Dafür sind leise Schritte und generelle Bewegungen besser zu hören – wenn ihr das unbedingt wollt, könnt ihr euch gerne für das Precog entscheiden. Übrigens gibt es auf der Website des Geräts auch ein Spiel, das gleichzeitig als Tech-Demo für das Gaming-Headset dient, sehr empfehlenswert! Der 7.1-Modus konkurriert gleichzeitig mit der Software-Lösung, die ihr in Windows selbst vorfindet, hier bleibt es eurem Geschmack überlassen, was ihr vorzieht. Manche finden die XPG-Lösung besser, andere stehen auf die Windows-Simulation.

Quelle: XPG

In der Praxis

Egal, woran ich das XPG Precog angeschlossen hatte, die Soundqualität hat mich mit Ausnahme des FPS-Modus niemals enttäuscht. Beim Hörgenuss über 3,5mm-Klinke fehlen euch klarerweise die Modi der USB-Lösung, da es am Kabel nichts einzustellen gibt. Dennoch kommen auch hier die Bässe und hohen Töne sehr gut rüber, gerade Spiele wie etwa Forza Street können akustisch dadurch noch gehörig zulegen. Der Tragekomfort ist hoch, weder Gewicht noch die Kunstlederpolster an den Ohren haben mich jemals gestört. Hier geht es nur um die Wärmeentwicklung: Wenn ihr leicht schwitzt, ist das XPG-Headset (im Vergleich zum Omen Mindframe) keine Hilfe.

Die Ohrmuscheln lassen sich übrigens um 180 Grad drehen, es ist also möglich, das Headset auch um den Nacken zu legen. Allerdings ist das für mich persönlich eher unangenehm, da das Precog ein wenig zu eng anliegt. Insgesamt präsentiert sich das Gaming-Headset als angenehm wenig basslastig, gerade im Vergleich zu anderen Lösungen wie etwa von Razer ist das Klangbild ein ganz anderes. Ob das nun am Software-Equalizer in der Firmware liegt oder doch an der Dual-Treiber-Technik der Hardware, sei dahingestellt. Alles in allem trage ich das XPG Precog gerne und es ist auch als Plug-and-Play-Lösung mittels 3,5mm-Klinke sehr gut zu gebrauchen!

Quelle: XPG

Technische Details

Wie Hersteller XPG auf der Website des Headsets angibt, sind im Precog zwei elektrostatische Dualtreiber verbaut. Der Frequenzgang reicht von 5 Hz bis 50 kHz, und das Mikrofon kann Töne zwischen 20 Hz und 20 kHz verarbeiten. Natürlich ist die Noise-Cancelling-Technologie bei eurem Mikrofon mit von der Partie, ihr solltet wie gesagt die Firmware zumindest auf Version 11 oder später bringen. Die Kabellängen der einzelnen Kabel betragen zwischen 1,25 und 1,36 Meter.

An den Hörern ist auch jeweils eine rote LED angebracht, die nach außen leuchtet. So wird das rote XPG-Logo an den Seiten, wenn ihr das Precog über USB anschließt, von den LEDs umrandet. In der Hard Case-Tragetasche befinden sich ein kabelgebundener USB-Typ-C-Controller mit integrierter Soundkarte für drei Modi (7.1, Musik, FPS), ein Inline-Controller für die Geräte mit 3,5mm-Klinke sowie ein USB-Typ-A-zu-Typ-C-Kabel. Ein Y-Kabelsplitter ist ebenfalls mit von der Partie, um den 3,5mm-Stecker auf eine Kopfhörer- und eine Mikrofon-Buchse zu splitten.

Quelle: XPG

Fazit zum XPG Precog: Viel Technik, viel Mehrwert

Wenn ihr das XPG Precog Gaming-Headset im Sinne der Erfinder nutzt, werdet ihr viel Freude daran haben. Damit ist das Nutzen über die USB-Schnittstelle gemeint: Der integrierte Verstärker kann auch bei hohen Lautstärken die Medien verzerrungsfrei wiedergeben. Wer das Umschalten mittels Hardware zwischen den drei Modi mit 7.1 Surround, FPS (für das Hervorheben von Schritten in Spielen) und Musik (für ausgewogenen Klang) mag, kann hier ebenso bedenkenlos zugreifen. Gemeinsam mit dem hohen Komfort beim Tragen kann man dem Kopfhörer nicht viel vorwerfen.

Aber ein bisschen gibt es auszusetzen: Wenn ihr das Headset um den Hals tragen wollt, muss ich davon abraten – das wird schön eng. Genauso solltet ihr euch, wenn ihr schon ohne Headset warme Ohren habt, den Kauf dieses Geräts überlegen: Das Kunstleder wärmt ganz gut und wird im Sommer wohl eine kleine Qual. Stört euch das nicht oder ist es euch sogar ganz recht, bekommt ihr hier einen klaren Tipp von mir. Um etwa 180 Euro (UVP) ist das Precog zu haben – das ist vielleicht nicht ganz günstig, aber mit der verbauten Hardware werdet ihr bestimmt zufrieden sein!

Wertung: 8.5 Pixel

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