WWE Extreme Rules 2017: Resultate & Meinung

von Matthias Jamnig 05.06.2017

In den frühen Morgenstunden des heutigen Feiertags gingen die Matches des Extreme Rules 2017-PPVs in Baltimore über die Bühne. Es war ein durchaus gelungenes WWE-Event mit einigen Highlights aber auch so manchem Tiefpunkt.

WWE Extreme Rules 2017

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Extreme Rules 2017: Resultate & Analysen

Kickoff-Match: Kalisto vs. Apollo Crews (mit Titus O’Neil)
Meinung: Rip Rogers und Ryback hätten wohl keine Freude an diesem Match gehabt. Ich hingegen war von der Kick-Flip-Dive-Dynamik zwischen Kalisto und Crews durchaus angetan. Die beiden Midcardler zeigten ein ambitioniertes und athletisch flottes Duell, das mit O’Neil noch etwas Extra-Würze außerhalb des Rings zu bieten hatte. Das Ende war jedoch etwas unbefriedigend. Ein erfolgreicher Wrestler, der schon in NXT-Shows die ZuscherInnen begeisterte, wendet sich verzweifelt an seinen Coach, weil er nicht weiter weiß? Ernsthaft? Wir hatten noch nicht einmal Crews Finisher gesehen.

Resultat: Kalisto überrascht Crews mit Salida del Sol, während dieser mit O’Neil über sein weiteres Vorgehen diskutiert. 1, 2, 3… und Kalisto gewinnt das Kickoff-Match.

Dean Ambrose (c) vs. The Miz (mit Maryse)
Meinung: Eigentlich als zweites Main-Event erwartet, ging das Intercontinental-Titel-Match bereits als PPV-Opener von Extreme Rules 2017 über die Bühne. Von der ersten Mintute an kamen die Storyteller-Qualitäten beider Wrestler zum Vorschein – keine großen Wrestling-Moves aber viel Emotion und ein strategisch-provokanter Miz. Das unterhaltsame Match geht über 20 Minuten – Highlights: der entblößte Turnbuckle und der Maryse-Slap. Man hat sowohl von Ambrose als auch Miz schon bessere Leistungen gesehen. Dennoch war es eine unterhaltsame Eröffnung in klassischer WWE-Manier.

Resultat: Miz gewinnt das Match via Pinfall… and your new Intercontinental Champion: The Miz!

Rich Swann und Sasha Banks vs. Noam Dar und Alicia Fox
Meinung: Das Mixed Tag Team-Match im Cruiserweight-Style zog im Anschluss das Tempo ein wenig an. Für meinen Geschmack war die Partie ein wenig zu kurz. Von Rich Swann und Sasha Banks hatte ich mir etwas mehr erwartet. Es wa zwar eine kurzweilige Partie aber ohne nenneswerte Emotionen – leider die erste kleine Enttäuschung bei Extreme Rules 2017. Am Ende blieb zumindest noch genug Kraft für eine Tanzeinlage.

Resultat: Swann pinnt Dar nach einem Phoenix Splash. Swann und Banks gewinnen.

Zwischenspiel
Elias Samson bietet ein kleines musikalisches Interlude, dessen Sinn sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht erschließt. Der Drifter scheint sich aber auf das Main-Event und Brock Lesnar zu beziehen.

Alexa Bliss (c) vs. Bayley
Meinung: So, ich bin verwirrt. Ich dachte, nur diejenige, die den Kendo-Stick von der Stange nimmt, darf diesen im Anschluss benutzen. Meiner Meinung nach war das Bayley – oder irre ich mich? Warum wird dann einfach ein Kendo-Stick-Match daraus, in dem ohnehin beide die “Waffe” benutzen dürfen. Ich persönlich glaube nach wie vor, dass wir ohne den Kendo-Stick ein besseres Match gesehen hätten. Das soll nicht heißen, dass Bliss vs. Bayley schlecht war. Es war aber eben nur ein grundsolides Match. Jedoch habe ich den Kendo-Stick eher als störend empfunden. Am Ende kann es aber davon unabhängig nur eine Siegerin geben.

Resultat: Alexa Bliss gewinnt erwartungsgemäß und bleibt Champion.

The Hardy Boyz (Jeff und Matt Hardy) (c) vs. Cesaro und Sheamus
Meinung: Im vierten Tag Team Cage-Match der WWE-Geschichte zeigte sich Extreme Rules 2017 dann doch noch von seiner extremen Seite. Nach einer Serie von Escape-Versuchen nahm das Match schlielich an Fahrt auf. Die Mischung aus klassischem Wrestling, Fangenspielen und gegenseitigem Gegen-eine-Cage-Wand-Werfen war durchaus unterhaltsam. Holy-Shit-Momente wie zur Blütezeit des Team Extreme blieben aber über weite Strecken aus – Jeff Hardys Whisper in the Wind vom Cage einmal ausgenommen. Zu diesem Zeitpunkt war das Tag-Match dennoch die beste Begegnung des PPVs – vor allem Dank der spannenden Schlussminuten.

Resultat: Schlussendlich entkommen Sheamus und Cesaro erwartungsgemäß schneller aus dem Cage. Daher: Your new Tag Team Champs The Celtic Warrior & The Swiss Cyborg!

Neville (c) vs. Austin Aries
Meinung: Zwei der besten Cruiserweight-Hybriden trafen in diesem Match aufeinander. Und sie boten alles: High-Flying, Grappling, Ground-and-Pound, Catch-as-Catch-can und vieles mehr. Darüber hinaus vermittelten Aries und Neville bei Extreme Rules 2017 am Besten ihre emotionale Storyline. Man nahm ihnen ab, dass sie sich einfach nicht mögen, und das es um mehr geht als nur den Cruiserweight-Titel. So sieht modernes Wrestling aus. Hut ab vor beiden Wrestlern. Champion kann es aber eben nur einen geben.

Resultat: Neville gewinnt und bleibt Cruiserweight-Champion.

Roman Reigns vs. Seth Rollins vs. Finn Bálor vs. Bray Wyatt vs. Samoa Joe
Meinung: Es war zwar hauptsächlich der klassische WWE-Heavyweight-Brawl aber nichtsdestotrotz sorgten vor allem Finn Bálor und Seth Rollins für erfrischende Abwechslung. Das Match-Tempo war über weite Strecken hoch – außer in der Wyatt-Joe-Allianz-Phase. Besonders nach diesem Abschnitt entfesselten die Wrestler ihr Potential – beispielsweise Seth Rollins mit dem Holy-Shit-Dive und Roman Reigns mit dem Spear durch die Barrikade. Nach durchaus gelungenen 30 Minuten bot die #1 Contender-Partie obendrein noch einen doch überraschenden Sieger.

Resultat: Samoa Joe krönt sich am Ende von Extreme Rules 2017 zum Herausforderer von Brock Lesnar.

Extreme Rules 2017 war nach den zuletzt eher schwachen Pay-Per-Views durchaus wiedereinmal eine gelungene Wrestling-Veranstaltung. Es gab zwar auch enttäuschende Matches. Aber alles in allem überwog der positive Eindruck. Hoffen wir, dass die PPV-Formkurve diesen Sommer weiter nach oben geht.