Unter dem Radar: Everything

von Marianne Kräuter 31.12.2017

Wir beenden das Jahr 2017 und gleichzeitig die Artikelreihe “Unter dem Radar” mit Everything. Das philosophische Videospiel gibt euch die Möglichkeit alles zu sein und zu erleben. Vom Sandkorn bis zum Universum. – Einfach A l l e s!

Was ist “Unter dem Radar”?

Ich weiß, bei der Fülle an News, Previews und Tests, die auf unserem Blog zu finden sind, fällt es schwer zu glauben, dass Games erscheinen, ohne dass wir davon berichten. Da dem aber so ist, habe ich mir für das Ende des Jahres einige erwähnenswerte Videospiele herausgepickt, die 2017 erschienen sind und zu denen bisher (fast) nichts auf unserer Website zu finden war. Kurz gesagt: In der Artikelreihe “Unter dem Radar” bringen wir euch die Spielehighlights des Jahres näher, die wir bisher übersehen haben.

Alles ist miteinander verwoben

Everything als klassisches “Videospiel” zu bezeichnen, könnte einen auf die falsche Fährte locken. Besser beschreibt man es wohl als “interaktives philosophisches Erlebnis”. Inspiriert wurde Everything hauptsächlich durch die Philosophie Alan Watts’, der während des Spiels in Form von Tonbandaufnahmen öfters zu Wort kommt. Watts war ein produktiver Autor, Redner, Denker und Verbreiter östlicher Philosophie in der westlichen Welt. Seine Vorträge beinhalten viele Ideen über Wahrnehmung, Leben, Natur, Physik, Biologie und wie unsere Gehirne die Welt interpretieren. Die Botschaften in Everything sind ernst und lustig, albern und ernsthaft, rational und absurd. Sie widersprechen und kritisieren sich selbst. Die Philosophie in Everything soll in all ihren Teilen erlebt werden und dabei verspielt, unterhaltsam und hilfreich sein.

Die Gedankenwelt Watts’ wird nicht nur durch Erzählungen, sondern auch durch Spielmechaniken, -inhalt, -design, -struktur und das Zusammenspiel dieser Elemente vermittelt. Aufgrund des äußerst kleinen Entwicklungsteams konnten einige Dinge (wie z.B. eine realistische Fortbewegung der Tiere) nicht berücksichtigt werden. Das tut dem Kern des Spiels jedoch keinen Abbruch.

Spielmechanisch lässt Everything SpielerInnen alles sein, was sie möchten, egal ob Tier, Planet oder Galaxie. Auf Reisen zwischen dem Mikro- und Makrokosmus erforscht man ein großes, miteinander verbundenes Universum ohne verpflichtende Ziele oder Aufgaben.

In aller Kürze

Everything ist ein höchst ungewöhnliches interaktives Erlebnis für Philosophieinteressierte. Selbst die britische Zeitung “The Guardian” packte es neben Breath of the Wild und PUBG in seine Top 5 des Jahres!

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