Titan Souls – 1000 Tode beim gamescom-Preview

von David Kolb-Zgaga 17.08.2014

TitanSouls Teaser

Titan Souls soll schon zu Beginn des nächsten Jahres erscheinen und dann für unzählige digitale Tode sorgen. Der Vergleich mit Dark Souls bzw. der Souls-Reihe liegt auf der Hand, ist aber ungerechtfertigt und unpassend, denn Devolver Digital hat da etwas ganz Eigenes in Arbeit.

Die Idee für Titan Souls entstand bei einem Game-Jam, bei dem EntwicklerInnen, meist zu einem vorgegebenen Thema, ein Spiel programmieren. Wie mir der Entwickler bei der Anspielsession auf der gamescom erklärte, lautete das Motto der Veranstaltung „You Only Get One“, was auch den hohen Schwierigkeitsgrad von Titan Souls erklären dürfte. Im 2D-Titel verfügt man nur über einen einzigen Pfeil und genau einen Lebenspunkt. Wird man getroffen, ist man sofort tot; zumindest der Pfeil ist aber unzerstörbar. Sobald man diesen verschossen hat, muss man ihn zurückrufen, wofür man stehen bleiben muss. Dabei ist man dann Feinden hilflos ausgeliefert, der Pfeil aber kann beim Zurückfliegen immerhin noch Schaden machen.

TitanSouls1

Grundsätzlich schlägt man sich nicht mit einfachen Mobs herum, in Titan Souls kämpft man nur gegen Endgegner, und auch diese haben nur einen Lebenspunkt. Allerdings verfügen die meistens über irgendeine Art von Schutzschild, der den flinken Helden davon abhält, sie sofort zu töten. Schon am ersten Boss, einem Herz in einer Blase, bin ich mindestens zehn Mal gescheitert, bevor ich ihm endlich den tödlichen Schuss versetzen konnte. Schießt man nämlich auf die Blase, spaltet sie sich in zwei kleinere auf: In der einen ist das Herz, die andere hingegen bleibt leer. Das Spielchen geht ein paar Mal so, bis das Herz offenliegt und man es abschießen kann. Das Problem dabei ist nur, dass sich alle Blasen, egal, welcher Größe, bewegen und man bei Berührung mit diesen sofort stirbt. Wir erinnern uns: nur ein einziger Lebenspunkt! Trotzdem ist das Spiel nie unfair, man weiß genau, warum man gerade gestorben ist und was man hätte vermeiden müssen.

Beim zweiten Kampf gilt es, ein eingefrorenes Gehirn (ja, die Bosse sind nicht nur einzelne Organe, es gibt auch andere) zu erledigen, das durch den gesamten Raum flutscht. Schießt man auf den Eisblock, in dem das Gehirn ist, so prallt der Pfeil wirkungslos ab. Allerdings gibt es an jeder Wand einen Schalter, der aktiviert wird, wenn das Gehirn darübergleitet. Dann erscheint in der Mitte des Raumes ein Feuer. Schießt man schnell und zum richtigen Zeitpunkt den Pfeil durch das Feuer, zerspringt der Eisblock, und die zweite Phase des Bosskampfs kann beginnen. In dieser versucht das Hirn, den Helden einzuschleimen und dann zu zermatschen. Auch bei diesem Gegner bin ich geschätzte 20 Mal abgekratzt!

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Zum Abschluss zeigten mir die Entwickler von Titan Souls noch mit stolzgeschwellter Brust ein anderes Gebiet, in dem eine Art Yeti auf mich wartete. Mit einem Grinsen schickte mich der Entwickler in den Bosskampf: Ich griff an, der Yeti attackierte mich – und ich war nach nicht einmal zwei Sekunden tot! Daraufhin wurde mir erzählt, dass es erst zwei Menschen aus dem Entwicklerteam gebe, die dieses Ungetüm von Bossmonster überstanden hätten, weshalb ich nicht allzu traurig sein sollte. War ich dann auch nicht, denn Titan Souls macht mit seinen fordernden, aktiven Bosskämpfen sehr viel Spaß! Jeder Schritt und jeder Schuss muss genau getimt sein, jede falsche Bewegung, jedes falsche Antizipieren kann zum Tod führen. Ich mag diese Arten von Herausforderungen sehr, weshalb ich Titan Souls allen SpielerInnen, die ein wenig Frustresistenz haben, sehr empfehlen kann.

Titan Souls erscheint Anfang 2015 für PC, PS4 und Vita!