The Division 2 Test (PS4): MMO-Shooter mit Reiz

von Mandi 22.04.2019

Ubisoft hat mit The Division 2 einen lang erwarteten Titel veröffentlicht. Ob das Spiel seinem Hype gerecht wird und ob das Ballern Spaß macht? Lest mehr im Review – und zur offiziellen Website des Spiels geht es hier!

Die Story von The Division 2

Spielerinnen, die den Vorgängerteil gezockt haben, wissen schon, worum es geht. In The Division hat nämlich ein Virus New York City heimgesucht, der künstlich erschaffen wurde. Dieser wurde freigesetzt, und daraus wurde eine Pandemie. Deswegen stürzte die Gesellschaft ins Chaos, und wie es in der Krankheits-Apokalypse nun mal so ist, wurden dann Apotheken ausgeraubt, dann Banken, und schließlich war niemand mehr sicher. Die Gewalt nahm überhand, und nun trifft es auch Washington DC.

In Washington zählt nur noch jemand, der eine Waffe bei sich trägt. Da ist es wenig überraschend, dass die Welt eine brutale geworden ist. Bewaffnete Gangs, aber auch andere organisierte Einheiten stören durch Anarchismus immer wieder die Überlebenden, die nichts weiter als eine neue friedliche Zivilisation wollen. Nun kommt ihr ins Spiel: Ihr erreicht Washington und werdet voller Freude eingewiesen. „Wir brauchen alle verfügbaren Kräfte. Los geht‘s.“ Ohne großes Federlesen ballert ihr euch durch Washington. Doch was tut ihr eigentlich wirklich?

Angriff ist die beste Hilfe

In The Division 2 gibt es mehrere Ziele, die völlig überraschend immer mit dem gleichen Vorgang zu erledigen sind. Das ist nichts Neues, auch andere Spiele bedienen sich dem selben Spielprinzip. So helft ihr Zivilisten, indem ihr Feinde erschießt. Das ist natürlich sehr direkt gesagt, doch Überfälle lassen sich nun mal nicht anders stoppen. Weiters gilt es, das Kommunikationsnetz wieder aufzubauen. Wie ihr das macht? Richtig, ihr ballert auf alles, was sich bewegt, bis die GegenspielerInnen nicht mehr aufstehen.

Damit nicht genug, ihr müsst euch auch Gebiete wieder holen, die von Feinden besetzt sind. Es wird nicht zu kompliziert, denn auch hierfür müsst ihr wieder sämtliche Banditen ausschalten, die euch vor das Visier kommen. Weitere Aufgaben haben es auch noch in The Division 2 geschafft, doch alle werden durch das Prinzip „finde, töte, erhalte Loot“ geeint. Genau das macht The Division 2 sehr gut, ähnlich wie in einem Diablo-Spiel habt ihr immer einen Grund, noch weiterzumachen und stärker zu werden, weil ihr bessere Ausrüstung findet.

Starke Atmosphäre im Spiel

Da ihr euch nicht mehr um vieles kümmert müsst, ist The Division 2 insgesamt zugänglicher und ein wenig besser geraten als der Vorgänger. Ressourcen werden gesammelt, was aber zur Nebensache verkommt, und neue Fertigkeiten schaltet ihr einfach durch das Spielen der Hauptmissionen frei. Somit habt ihr mehr Zeit, wenn ihr nicht gerade etwas erschießt, euch mit den Hintergründen und der Stadt zu beschäftigen. Hier haben Ubisoft und Massive Entertainment eine gute Leistung abgeliefert – überall tut sich etwas. Unscheinbare Wände werden von Graffiti zum Leben erweckt.

Da und dort laufen Tiere durch die Gegend, die panisch vor Menschen flüchten. Die Wettereffekte reichen von Nebel über Sonnenschein bis hin zu kompletten Wolkenbrüchen – Feuergefechte werden so zu einer Herausforderung. Die Umgebung wirkt für einen so großen Loot-Shooter richtig lebendig, und sowohl ihr als auch eure Gegnerschar könnt euch jederzeit neu positionieren. Das ist auch überlebensnotwendig, denn sehr oft überraschen euch die Feinde in Überzahl gerne von hinten.

Nichts für AnfängerInnen

The Division 2 ist für mein Empfinden ein forderndes Game. Nicht nur markierte Gegner, sondern auch Gegnergruppen auf offener Straße können schon mal das Ende eures virtuellen Lebens bedeuten. Da ihr so gut wie immer einer Überzahl von Feinden gegenübersteht, beschränkt sich The Division 2 zunächst darauf, dass ihr hier einen reinen Deckungs-Shooter spielt. Das ist allerdings nur ein Teil der Wahrheit, denn schließlich schaltet ihr nach und nach bessere Ausrüstung und Fähigkeiten frei.

So könnt ihr etwa einen Geschützturm positionieren, der entweder sofort und schnell auf Feinde in der Nähe schießt, oder aber viel Schaden durch einen Scharfschützenaufsatz anrichtet. Auch eine Drohne ist mit von der Partie, ihr dürft euch aber auch für einen chemisch erweiterten Granatwerfer entscheiden. Alles in allem liegt es größtenteils an euch, wie ihr The Division 2 spielt. Das Game verlangt allerdings von euch, dass ihr euch mit dem System beschäftigt. Nicht jeder mag es, gleich beim Aufsammeln den Loot als Schrott zu markieren und danach das Inventar neu zu sortieren. Doch der Titel ist gut spielbar und auch die Menüs bleiben übersichtlich.

Die liebe Übersicht

Wie es bei solchen Shootern gerne der Fall ist, geht in hektischen Situationen schon mal der Überblick flöten. Was mir in The Division 2 aufgefallen ist, war die Tarnung der Feinde. Sehr oft könnt ihr die Gegner nicht erblicken, sondern müsst erst warten, bis sie das Feuer eröffnen. Was anfangs noch einen Gewöhnungscharakter besitzt, wird später im Spiel richtig nervig. Die KI versucht auch stets, euch zu überraschen – wenn ihr alleine unterwegs seid, könnt ihr davon ausgehen, immer eingekesselt zu werden. Das mag zwar realistisch sein, aber so richtig Spaß macht das nicht.

Vor allem, wenn ihr dann Feinden gegenübertreten müsst, die auf euch zu sprinten, habt ihr die Not in Dosen. Wenn ihr nicht rasch aus der Deckung kommt und diesen erschießt, könnt ihr gleich gute Nacht sagen. Doch wer sich aus der Deckung bewegt, wird von den anderen Feinden, die sich hinter ihren Deckungen verschanzen, gnadenlos beharkt. Kameradrehungen werden so zur Gewohnheit, und ihr müsst schon oft euren Rüstungswert wieder auffüllen, um nicht das Zeitliche zu segnen. Dafür könnt ihr rasch zwischen euren Deckungen wechseln, das macht The Division 2 gut. AnfängerInnen werden hier aber heillos überfordert sein.

Die Technik von The Division 2

Shooter auf Konsolen sind immer so eine Sache. Da sich die Feinde in The Division 2 nur ein wenig von ihrer Umgebung abheben, und die Steuerung mit Analogsticks in der Regel nur wenig Fehler verzeihen, ist das hier ein explosiver Mix. Ja, das Menü ist im Vergleich zum Vorgänger wesentlich besser geworden, und ja, die verschiedenen Kräfte wie Drohne oder Geschützturm können das ewig gleiche Spielprinzip so richtig auffrischen. Doch unter dem Strich muss euch das Ballern liegen, ansonsten hat The Division 2 spielerisch nicht viel Abwechslung zu bieten.

Wo es aber sehr wohl viel zu sehen gibt, ist die Grafik von The Division 2. Hier passiert so viel, und es macht richtig Spaß, in Washington auf Erkundungstour zu gehen. Was im Gameplay sehr repetitiv ist, fällt dem Auge gar nicht auf, da hier verschiedenste Stile aufeinander prallen und The Division 2 einen einzigartigen Look verpassen. Auch der Sound kann hier gut mithalten, gerade Heimkino-BesitzerInnen freuen sich über starke Effekte und gute Stimmen. Hier hat Massive Entertainment eine solide Leistung abgeliefert, und das will erwähnt werden.

Nicht solo spielen, dann ist es gut

The Division 2 macht so einiges richtig, aber auch einiges fragwürdig. Wenn ihr einen reinen Einzelspieler-Shooter sucht, könnt ihr hier unter Vorbehalt zugreifen. Der Shooter-Mechanismus ist mit den Erweiterungen in Ordnung, doch Abwechslung dürft ihr nicht erwarten. Zudem ist der Titel sehr fordernd, ihr solltet also schon ein paar Shooter auf PS4 gespielt haben, bevor ihr euch an The Division 2 wagt. Gemeinsam mit der gut gelungenen Grafik könnt ihr hier einige Spielstunden investieren, bevor ihr überhaupt in das Endgame kommt.

Der Rollenspielaspekt in The Division 2 ist natürlich vorhanden, so findet ihr stärkere Ausrüstung und werdet die schwächere wieder los. Zwar ist es kein Menümonster mehr wie der Vorgänger, doch für Fans von reinen Shootern könnte das Menü hier ein wenig zu viel sein. Wenn ihr einen Shooter zum Zocken mit FreundInnen sucht, seid ihr hier goldrichtig. Was das Loot-Shooter-Genre angeht, ist The Division 2 der klare König. Alleine ist der Titel sehr repetitiv, doch gemeinsam mit Freunden macht dieses Spiel so richtig Spaß.

Wertung: 8.0 Pixel

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Alexander

Ich finde das The Division 2 richtig gut