Tearaway Unfolded: Ersteindruck von der gamescom 2015

von Stefan Hohenwarter 07.08.2015

Tearaway geht in die nächste Runde und feiert dennoch ein Debüt, denn Tearaway Unfolded erscheint im Gegensatz zum ersten Spiel nicht auf der PS Vita, sondern der PS4. Was mir die Entwickler auf der gamescom über das Spiel verrieten, erfahrt ihr in meinem Ersteindruck.

Paper World

Vieles mussten die EntwicklerInnen bei Media Molecule ändern, nicht aber das Grundmaterial der Welt: Papier. Papier umgibt uns alle im Alltag und ist zudem leicht zu formen bzw. zu verändern. Zudem kann man damit Welten erschaffen, die man auch in der Realität mit einer Schere und etwas Klebstoff leicht nachbilden kann. Hier bleibt das Spiel dem PS Vita-Vorgänger treu. Einziger Unterschied ist, das die Welt nun noch größer und detailreicher ist. Wie das Nachbauen einer Welt aus Tearaway Unfolded funktioniert, könnt ihr euch im folgenden Video ansehen:

Verbesserungen dank PS4 und Companion-App

Zuerst versuchten die EntwicklerInnen das ursprüngliche PS Vita-Spiel zu portieren, doch aufgrund der anderen Hardwarevoraussetzungen war das nicht so einfach möglich und so hieß es für Media Molecule „zurück zum Zeichenbrett“. Ein zentraler Punkt war es, wie auch schon bei der PS Vita-Version die Hardware so gut wie möglich zu integrieren. Hier erinnern wir uns an das Touchpad auf der Rückseite der PS Vita, sowie deren Verwendung in Tearaway. Im Fall der PS4 haben wir diese Möglichkeit nicht und so bedient sich Media Molecule anderen Dingen: So wird die Kamera eingebunden, die immer wieder Bilder aus dem Wohnzimmer direkt ins Spiel überträgt, der Gyrosensor des Controllers verwendet, der unter anderem als Taschenlampe dient, oder das Touchpad am Controller herangezogen, um damit beispielsweise Wind zu erzeugen. Und was von der PS4 nicht abgedeckt wird, soll von einer Companion-App übernommen werden. Wie das funktioniert, seht ihr im folgenden Trailer:

Abgedrehte Nebenquests und stimmige Welt

Das Gameplay von Tearaway wurde für Unfolded konsequent erweitert, wodurch ein tolles Abenteuer und eine wirklich stimmige Welt erschaffen wurde, die geduldige SpielerInnen gigantisch viel entdecken lässt – wenn sie denn wollen. Das fängt bei den unzähligen und einzigartigen Charakteren an, wie zum Beispiel dem Eichhörnchenkönig, für den ihr eine Krone zeichnen und ihm auf die Stirn kleben müsst, und endet bei detailreichen Levels, die zeigen, was mit Papier alles möglich ist. Weitere Beispiele für solch abwechslungsreiche Nebenquests sind ein Bühnenkünstler, der erst nachdem ihr ihm mit dem Controller Rampenlicht beschert, seine Trauer überwindet, oder ein Filmemacher, der auf einem Leuchtturm nur darauf wartet, dass ein Papierfliegerpilot coole Stunts vor seiner Kamera vorführt. Diesen Videomitschnitt von eurem Stunt könnt ihr euch später in einem Papierkino, in dem einige Papiermenschen sitzen, zu Gemüte führen.

Fazit

Mit Tearaway Unfolded geht Media Molecule kein Risiko ein. Learnings, die im Zuge der Entwicklung sowie Veröffentlichung von Tearaway oder der LittleBigPlanet-Reihe gemacht wurden, flossen im kommenden PS4-Spiel ein. Selbst wenn man kein Fanboy der zuvor genannten Spiele ist, sieht man das unweigerlich. Besonders mutig finde ich zudem, dass man sich gegen einen billigen Port mit abgespeckten Feature-Set entschloss, und ein für die PS4 zugeschnittenes Abenteuer mehr oder weniger komplett neu erstellte. Tearaway Unfolded erscheint Anfang September und wenn ihr Tearaway auf der PS Vita oder LittleBigPlanet cool fandet, solltet ihr euch auch unbedingt Unfolded notieren.