Spyder Test (Arcade): Geheimagent Spinne, bitte kommen

von Mandi 27.03.2020

Mit Spyder haben Agenten-Fans ihre helle Freude. Als kleine Robospinne müsst ihr große Missionen durchführen – lest mehr in diesem Review!

Dieses Game ist nur dann spielbar, wenn ihr Mitglied bei Apple Arcade seid. Dazu müssen eure Geräte auf iOS 13 oder neuer aktualisiert sein. Dieser Dienst kostet euch 5 Euro im Monat oder 50 Euro im Jahr und bietet euch unlimitierten Zugriff auf über 100 Spiele. Apple Arcade-Titel werden durch eure Abo-Zahlungen und Apple selbst finanziert. Dadurch können es sich die EntwicklerInnen leisten, auf die unbeliebten Finanzierungsoptionen wie sich laufend wiederholende Werbeeinblendungen oder In-App-Käufe zu verzichten. Timer, die euren Spielspaß einschränken oder verzögern, gibt es nicht.

Über Spyder

Das Spiel wurde bereits vor über einem Jahr im März 2019 angekündigt. Spyder lässt euch die Welt aus dem Blickwinkel einer kleinen Spinne erblicken. Allerdings seid ihr nicht alleine unterwegs: Ihr könnt Robotergadgets verwenden und erforscht relativ große Umgebungen. Zu diesen Werkzeugen gehören beispielsweise ein Brennschneider, ein Schraubenzieher oder eine Vorrichtung, mit der ihr Dinge an euch heranziehen könnt. Als Agent im Geheimdienst gilt es, nicht weniger als Menschenleben zu retten.

Daher werdet ihr immer wieder in Situationen geschickt, die für normal große Agenten aussichtlos erscheinen. Dabei gilt es, die Ruhe zu bewahren und immer dem cleveren Hinweispunkt zu folgen. Ihr werdet so sehr zielsicher durch die 360°-Levels geleitet, nur bei den Rätseln müsst ihr selber ein wenig nachdenken. Oft ist auch der Weg das Ziel, doch Spyder wird da nicht unfair. So spielt ihr gemütlich eine Mission nach der anderen, und schnell wird ein Schema F ersichtlich, an den sich dieses Game eisern hält.

Weg suchen und Rätsel lösen

Im Prinzip lauft ihr der Wegmarkierung hinterher. Dabei gilt es, immer den richtigen Weg zu finden, da die Spinne nicht überall Halt findet. Gerade auf Glasoberflächen und sonstigen glatten Texturen rutscht euer Protagonist auf allen sechs Beinen nur so dahin! Wenn ihr dann den zahlreichen Gefahren getrotzt habt, steht ihr am Ende vor einer Rätseleinlage. Das kann ein Schieberätsel sein oder etwas zum Reparieren, oder ihr müsst an verschiedensten Stellen Schrauben aufschrauben und Ventile öffnen oder schließen. So hantelt ihr euch zu des Rätsels Lösung.

Wenn ihr dann die Denkaufgabe gelöst hat, tritt Murphy‘s Gesetz in Kraft und die Mission ist doch nicht abgeschlossen. Daher beginnt das Ganze dann von vorne: Die Wegmarkierung aktualisiert sich, und ihr lauft ihr getreu hinterher. Dabei muss erwähnt werden, dass eure Spyder einen Lebensbalken besitzt. Da keine Gerätschaft unzerstörbar ist, ist auch euer Protagonist nur begrenzt lebensfähig. Wenn ihr also zu oft großer Hitze oder purer Stoßgewalt ausgesetzt werdet, heißt es dann, vom letzten Checkpoint neu zu starten. Vorsicht ist also geboten!

Die Technik von Spyder

Grafisch kann dieser Titel echt gut überzeugen. Die Optik ist ideal für ein iOS-Gerät gelungen und kann auch auf einem Fernseher dank Apple TV für Aufsehen sorgen. Die Effekte, Texturen und auch die Levels an sich sind wirklich toll geraten und erfreuen das Auge. Wo der Magen allerdings schon mal w.o. geben kann, ist der Einsatz der frei fliegenden Kamera. Sie hält eure Spyder zwar schon im Auge, doch wenn ihr einmal irgendwo über Kopf entlang krabbelt, wirft das sowohl der Ansicht als auch der Steuerung einen Knüppel zwischen die Beine.

Auch akustisch ist Spyder interessant geworden. Die Soundeffekte der kleinen Spinne sind äußerst glaubhaft, und die Atmosphäre lebt durch dieses Zusammenspiel von Level und Protagonisten. Egal, ob ihr einen Fingerabdruck herumtragt oder eine Papierkugel durch die Gegend werft, alles ist stimmig und überzeugend. Die Steuerung ist zwar vielschichtig, lässt sich aber sowohl am Touchscreen wie auch mit einem Controller gut spielen. Spyder ist definitiv ein cooles Adventure, für das ich einen physischen Controller dennoch empfehle.

Bis auf die Kamera wirklich gut gelungen

Wenn ihr Apple Arcade habt und euch wie ein Agent fühlen wollt, kam bislang nur eher Agent Intercept oder OPERATOR 41 in Frage. Spyder füllt diese Lücke grandios und bietet zwar genauso ausschließlich lineares Gameplay, aber kann dafür mit kleinen Agentenwerkzeugen aufwarten. Vor allem das passende Größenverhältnis alleine ist schon ein großer Grund, dieses Game zumindest einmal für die ersten zwei oder drei Missionen zu spielen. Die Steuerung ist dabei auch am Touchscreen gut gelungen, trotzdem würde ich einen Controller zumindest anraten.

Wobei aber auch ein physischer Controller nicht hilft, ist die furiose Kamera im Spiel. Solange ihr an Wänden entlangkrabbelt oder auf Tischflächen, ist alles perfekt. Doch wehe euch, wenn ihr einmal an der Decke über Kopf hängt beziehungsweise an Rohren rundum krabbelt – das verwirrt nicht nur die Kameraeinstellung, sondern auch die Steuerung. Wenn euch das aber nichts ausmacht, kann ich diesen Titel nur empfehlen: Er macht für ein oder zwei Abende Riesenspaß! Spyder ist im Abonnement Apple Arcade (5 Euro im Monat oder 50 Euro im Jahr) enthalten.

Wertung: 8.0 Pixel

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