Samsung Galaxy S8 im Test – Bis zur Unendlichkeit, und noch viel weiter!

von postbrawler 01.05.2017

Kann Samsung nach dem Note 7-Debakel Wiedergutmachung leisten, und mit dem Flaggschiff-Smartphone Galaxy S8 einen echten Knaller abliefern? Die Galaxy S-Reihe ist seit jeher ein heißes Eisen im Feuer der Koreaner. Wird das S8 die Tradition dieses Dauerbrenners aufrechterhalten, oder verglüht es am Horizont der hohen Erwartungen? Genug der flammenden Wortwitze! Wir haben das S8 ein Wochenende lang getestet. A1 hat uns dankenswerterweise die silberne Variante des Galaxy S8 zur Verfügung gestellt, welche es derzeit exklusiv im A1-Shop zu erwerben gibt.

Samsung Galaxy S8

Und, Entwarnung vorweg: Das Gerät ist nicht, wie so manches Note 7, in Flammen aufgegangen. Es durchlief strengste Akku-Qualitätskontrollen, die Samsung sich selbst auferlegt hat, um Debakel wie das letzte endgültig zu vermeiden. Darüber hinaus wartet das S8 mit einigen innovativen Neuerungen auf, derlei der Smartphone-Markt in den letzten Jahren schmerzlich vermissen ließ. Im folgenden Review möchte ich euch einige davon vorstellen:

Das Infinity Display

Samsung Galaxy S8 Infinity Display

Das Infinity Display des Samsung Galaxy S8 sieht toll aus, ist jedoch sehr empfindlich

Herzstück des Samsung Galaxy S8 ist zweifelsfrei sein an Ecken und Kanten abgerundetes, 5,8 Zoll großes Super AMOLED-Display mit WQHD-Auflösung (2960 x 1440). Wer’s noch größer mag, greift zum Geschwister-Phone, dem Galaxy S8+, das mit 6,2 Zoll Spannweite bei gleicher Auflösung aufwarten kann. Anders als beim Vorjahresmodell gibt es keine Edge-Varianten mehr. Die bis an die Gehäusekanten herangebogene Glasfront ist beim S8 serienmäßig. Doch auch an den oberen und unteren Rändern hat sich einiges getan. Respektable 84% der gesamten Frontfläche sind nun mit 4,2 Millionen farbenfrohen Pixeln befüllt. Lediglich 5mm-breite Streifen oben und unten trennen den Bildschirm von der Unendlichkeit. Der Begriff Infinity-Display wirkt daher zwar etwas verfrüht, steht dem atemberaubenden Panel des Galaxy S8 aber durchaus zu Gesicht. Seine große Diagonale verdankt der Bildschirm auch dem etwas eigenwilligen Seitenverhältnis von 18:9 (Man könnte auch 2:1 sagen). Zudem unterstützt der Bildschirm HDR-Inhalte, was ich aber mangels passender Bildquellen nicht auf die Probe stellen konnte.

Tech-Specs

Im Inneren des S8 verrichtet ein nagelneuer Qualcomm Snapdragon 835 sein Werk. Allerdings nicht in Europa, denn da liefert Samsung das Phone mit einem ebenbürtigen Exynos 8895 Achtkern-Prozessor aus. Beide Chips werden im 10 Nanometer-Verfahren gefertigt, und takten mit 1,7 bis 2,3 GHz. Dem Prozessor stehen 4 GB RAM und 64 GB interner Speicher zur Seite. Dieser kann obendrein via Micro-SD um bis zu 256 GB erweitert werden. Der Akku des S8 fasst 3000, der des S8+ 3500 mAh. Beide lassen sich auch Drahtlos aufladen. Und – siehe da, auch der traditionelle Kopfhörer-Anschluss ist trotz IP68-Wasser-Resistenz wieder mit an Bord. Dazu passend packt Samsung einen hochwertigen AKG In-Ear Kopfhörer mit oben drauf.

Iris Scanner

In Puncto Authentifizierung setzt Samsung wie beim Note 7 auf einen frontseitigen Iris-Scanner, und einen rückwärtigen Fingerabdruck-Sensor. Der ist etwas patschert neben der Kamera angebracht, und verleitet dazu, doch lieber das Face-Unlock-Feature zu nutzen. Dadurch lässt sich das S8 auch einfach mit dem eigenen Gesicht entsperren, was zwar unsicher, aber sehr komfortabel ist. Natürlich stehen Android-typisch auch diverse Smart-Unlock-Funktionen wie vertrauenswürdige Orte und Geräte zur Verfügung.

Bixby

Bixby ist hierzulande noch nicht voll einsatzbereit

Apple hat’s mit Siri vorgemacht, Google zog mit dem Assistant nach. Nun folgt Samsungs Antwort in Form von Bixby. Dieses Feature ist aber derzeit nur in Korea so wirklich einsatzbereit, und kann verwendet werden um Dinge auf Fotos zu erkennen, und allfällige Sprachbefehle auszuführen. Natürlich ist dafür aber ein Samsung-Konto notwendig. Man kann Android sei Dank auch einfach weiter den Google Assistant nutzen, den es am Galaxy S8 natürlich ebenfalls gibt.

12 MP Kamera mit OIS

Samsung Galaxy S8 12 MP Kamera

Eine Aufnahme bei schlechtem Licht zeigt die Fähigkeiten der Kamera deutlich

Dual-Kameras sind derzeit tonangebend

Bei all den technischen Neuerungen ist Samsung wohl irgendwann die Luft ausgegangen. Das macht sich in der 12 MP Kamera bemerkbar, die der des Vorjahresmodells bis aufs Haar gleicht. Das ist aber nichts Schlechtes, schnitt doch auch schon das Galaxy S7 sehr gut bei diversen Kamera-Tests ab. Mit f/1.7-Blende und optischer Bildstabilisation ausgestattet, sehen die Fotos selbst bei schwierigen Lichtverhältnissen immer noch hinreißend aus. Trotzdem ein Rückschritt, den sich die Konkurrenz bei der noch kommenden Flaggschiff-Generation zunutze machen könnte. Dual-Kamera Systeme mit Bokeh-Simulation wie beim iPhone 7 Plus sind derzeit tonangebend, daran kann auch ein wieselflinker Autofokus nichts ändern.

Samsung Galaxy S8 12 MP Kamera

Software

Auf dem Galaxy S8 läuft Android 7.0 in der von Samsung veränderten Touchwiz-Optik. Wer damit nichts anfange kann, greift lieber zum separat erhältlichen Google Now Launcher und diversen im App-Store erhältlichen UX-Verbesserungen. Man muss der Samsung-Oberfläche aber zugutehalten, dass sie sich in den vergangenen Jahren echt zum Positiven entwickelt, und viel vom Schrecken anfänglicher Android-Derivate eingebüßt hat.

Von den Edge-Modellen seiner Vorgänger erbt das S8 das Side-Menü, an dem sich häufig verwendete Shortcuts, Kontakte und Widgets anheften, und per Wischgeste aufrufen lassen. Praktisch finde ich daran aber eigentlich nur die Screenshot-Tools, mit denen ich jederzeit auch Bildschirm-Ausschnitte und Animierte GIFs aufzeichnen kann.

Fazit zum Samsung Galaxy S8

Die schlanke Bauform und das edle Auftreten machen das Samsung Galaxy S8 zu einem echten Hingucker. Der erste Wow-Effekt des Infinity-Displays nutzt sich allerdings leicht ab. Zum einen sind die abgerundete Kanten gewöhnungsbedürftig, da sie gerade bei direkter Sonneneinstrahlung oder hellem Licht starke Reflexionen verursachen. Zum anderen wird das Gerät dadurch zu einer wandelnden Porzellankiste. Ich möchte mir nicht ausmalen, was passiert, wenn mir das S8 auf den harten Asphalt kracht. Die großzügigen Glasflächen sehen zwar klasse aus, sind aber sicher extrem empfindlich. Und obendrein sind es echte Fingerabdrucks-Magneten.

Samsungs Designsprache kulminiert in einem Kunstwerk aus Glas und Metall

Trotz alledem liegt das S8 sehr komfortabel in der Hand, bietet praktische Software-Features wie Multi-Window, DEX und Screenshot-Tools, und weiß durch Geschwindigkeit und angenehme Handhabung zu punkten. Samsungs Designsprache, die sich seit den frühen Galaxy Modellen kontinuierlich entwickelt hat, kulminiert hier in einem kleinen Kunstwerk aus Glas und Metall. Das hat natürlich auch seinen Preis. Mit 800 Euro fürs Basis-Modell ist das S8 sicherlich kein Schnäppchen, und sollte schon allein deswegen schleunigst in eine Schutzhülle gepackt werden. Apples iPhones haben mit dem Galaxy S8 und S8+ ernstzunehmende Konkurrenz um die Design-Krone bekommen!

Wertung: 8.8 Pixel

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Mandi

Dennoch, Standards wie 16:9 sind leichter zu unterstützen als 18,5:9 – an so etwas wird im Vorfeld wohl kaum gedacht worden sein. Aber danke, werd ich mir bestimmt mal ansehen! 🙂

Mandi

Wie sieht das mit den Apps aus, sind die für das S8 optimiert oder aufgeblasen?