Rückkehr nach Karazhan ist, was Raids sein sollten: Bockschwer!

von postbrawler 02.11.2016

In den goldenen Vanilla-Tagen von World of WarCraft waren Schlachtzüge einer Handvoll erhabener Raid-Gilden vorbehalten. Während Hobby-AbenteurerInnen sich noch in Zul Gurub die Zähne ausbissen, konnten nicht einmal 5% aller WoW-Abonnenten Kael’thusad in der Nekropole Naxxramas stellen. Mit der Zeit wurde die Welt von Azeroth immer Casual-freundlicher, und die Raids dank Schwierigkeitsgraden zugänglicher. Umso erfreulicher, dass eine Instanz aus Burning-Cruisade Tagen nun ihr Revival feiert: Karazhan! An der Schwelle zwischen Elite- und Casual-Content angesiedelt, brauchten selbst Top-Gilden anno dazumal ein paar Anläufe, bis Prinz Malchezaar auf der Zinne des Wächterturms das Zeitliche segnete. Und so wird es uns auch 2016 wieder ergehen, denn die Rückkehr nach Karazhan ist vor allem eines: Bockschwer!

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Instanz schlägt Raid: Die neue Content-Härte

Wer sich darüber ärgerte, dass der Albtraumfürst Xavius im Smaragdgrünen Albtraum zum Free-Loot verkam, darf sich gerne einmal am neuen Karazhan versuchen. Und dabei ist die Legion-Variante des Turms noch nicht einmal ein Raid, sondern ein 5-Mann-Dungeon. Betreten wird Karazhan 2.0 über den Hintereingang. Der erste Encounter ist somit das legendäre Theater mit seinen Zufallsbossen. Diese wurden etwas überarbeitet, um mit der neuen SpielerInnen-Zahl kompatibel zu sein. Romeo und Julia sind nun beispielsweise Murlocks. Diesen Encounter gibt es noch für lau, und selbst unkoordinierte Random-Gruppen werden ihn schnell absolviert haben.

Geduld ist eine Tugend

Bockschwer: Die tugendhafte Maif

Die tugendhafte Maif

Aber dann geht’s zur Tugendhaften Maid, und: Meine Fresse, ist die tugendhaft! Wer die Bossmechanik nicht durchschaut hat, liegt mit der Nase schneller im Dreck, als er „Massen-Buße“ sagen kann! Hier ist Movement, Focus-Damage, und vor allem Absprache gefragt. Wer sich ohne Teamspeak oder Sprach-Chat ins Getümmel wagt, wird schnell in die Frustrationsspirale geraten.

Moroes und die Rückkehr der Crowd-Control

Liegt die Maid erstmal in ihrer Weihe geht’s weiter zum Butler Morose im großen Ballsaal des Turms. Der einstige Diener Medivhs, der auch im WarCraft-Film einen Auftritt hat, schart auch ein paar Ballgäste um sich. Als Schurke verteilt Moroes liebend gerne Tritte in den Solarplexus, und überzieht seine GegnerInnen mit schmerzhaften Schaden-über-Zeit-Effekten. Die restlichen Ballgäste wollen vor dem Kampf durch Fallen aus dem Kampf genommen werden, da ihre Effekte sich sonst stapeln, und in Windeseile große Mengen Schaden verursachen. Der Reihe nach bekämpfen wir erst Moroes Handlanger, und dann den schurkischen Untoten selbst.

Bis zu Attumen, dem Jäger habe ich es dann in der ersten Woche der Instanz selbst noch nicht geschafft. Ich gehe aber davon aus, dass der Stallhüter wieder mit seinem gefürchteten Ansturm auf die Gruppe losgehen wird.

Karazhan ist schwer, und das ist gut so!

Als Belohnungen winken in der mythischen Instanz, die 8 Bosse beherbergt, übrigens Items der Güteklasse 855+. Macht euch aber auf häufige Whipes, unzählige Versuche und lange Laufwege zwischen den Bossen gefasst. Obwohl es frustrierend erscheinen mag, bei ein und demselben Boss unzählige Male zu scheitern, begrüße ich doch die Rückkehr zu alten WoW-Tugenden. Denn einen Boss nach unzähligen Trys zu legen, fühlt sich einfach klasse an. Als seinerzeit die Terrasse der Magister eingeführt wurde, bissen sich daran auch einmal sämtliche Top-Gilden die Zähne aus. Klar wird auch Karazhan mit der Zeit und den Gear-Progress einfacher zu bewältigen sein. Derzeit ist sie aber für Random-Gruppen und Movement-Muffel eine echte Herausforderung. Und das ist auch verdammt gut so!