Psycho-Pass Vol. 2 (Blu-ray) im Test

von Stefan Hohenwarter 05.07.2014

Allein der Gedanke an ein Verbrechen oder eine böse Tat reicht, um in der Welt von Psycho-Pass aus dem Verkehr gezogen zu werden. Brutale Morde, unschuldige Opfer, entstellte Leichen und vieles mehr sieht die frisch gebackene Inspektorin Tsunemori täglich in ihrem Job beim Ordnungsamt für Sicherheit. Ob es ihr gelingt, mit dem steigenden Druck auf ihre Psyche zurechtzukommen, findet ihr in Psycho-Pass Vol. 2 heraus. Was ich von Vol. 2 halte, erfahrt ihr in folgendem Testbericht.

PsychoPass2_Pack

Facts

Genre: Anime/Thriller/Action
Publisher: AV-Visionen
Regie: Naoyoshi Shiotani
Releasetermin: 25. April 2014

Vom Jäger zur Beute

Während Vol. 1 noch etwas episodischer war, nimmt die Geschichte in Psycho-Pass Vol. 2 ordentlich Fahrt auf. Der Handlungsstrang mit dem gemeingefährlichen Verbrecher Shogo Makishima, der bereits in Vol. 1 eingeleitet wurde, wird in den neuen Folgen vertieft. Was mit einem schikanierten Fabrikarbeiter begann, der Kollegen durch eine manipulierte Drohne umbrachte, ging über einen radikalen Internetfreak, der beliebte Avatare im Netz übernahm und deren BesitzerInnen tötete, bis hin zu einer Internatsschülerin, die ihre Klassenkameradinnen zerstückelte und ihre Leichen kunstvoll in Szenen setzte. Die Fäden hinter all diesen grausamen Taten zieht, wie sich herausstellt, Makishima, der auch kein Problem damit hat, Verbündete eiskalt zu opfern.

Das Team rund um Inspektorin Akane Tsunemori hat alle Hände voll damit zu tun: Während ihr Inspektorenkollege Ginoza in alle Richtungen ermittelt, erkennt Vollstrecker Kogami einen Zusammenhang mit einem alten Fall. Wird es dem Team vom Amt für Sicherheit gelingen, dem Psychopathen Makishima das Handwerk zu legen?

Bild & Ton

Für das Bild (Bildformat: 16:9 – 1.77:1) zeichnet das Animationsstudio Production I. G. verantwortlich, das unter anderem durch die Arbeit an den Meisterwerken Ghost in the Shell, The Vision of Escaflowne oder Attack on Titan auf sich aufmerksam machte. Die Animationen sind, wie nicht anders von dem Studio zu erwarten, auf einem sehr hohen Niveau, und das Cyperpunk-Setting fügt sich wunderbar in die Zeit, in der der Anime spielt, ein. Was beim Bild so großartig begonnen hat, wird beim Ton fortgesetzt, denn die Synchronisation ist meiner Meinung nach ein weiterer großer Pluspunkt. KAZÉ beauftragte das Tonstudio VSI Berlin, das mich vor allem mit einer guten Wahl von SynchronsprecherInnen überzeugte.

Zusammenfassung

Nach Vol. 1 war ich noch etwas skeptisch, ob mich die episodische Erzählweise bis zum Ende der Serie an der Stange halten wird. Das Ende ist zwar noch zwei Volumes entfernt, doch nach der zweiten Auskopplung steht für mich schon fest, dass Gen Urobuchi mit Psycho-Pass ein grandioses Werk erschaffen hat. In Psycho-Pass Vol. 2 nimmt die Geschichte noch mehr Fahrt auf, während zum einen durchgehende Handlungsstränge entstehen und zum anderen noch Platz für die Entwicklung der Charaktere geboten wird. Besonders der Spagat zwischen dem Erzählen einer zusammenhängenden Geschichte und der Entfaltungsmöglichkeit einzelner Charaktere gelingt in Vol. 2 hervorragend. Nichts wirkt aufgesetzt oder gekünstelt, und so kann man nicht anders, als sich alle sechs Folgen am Stück zu Gemüte zu führen. Dazu kommen die sehr gute deutsche Synchronisation, tolle Extras (hochwertige Pappschuber und drei Postkarten) sowie eine schnörkellose Animation. Ihr steht auf erwachsene Animes? Dann darf Psycho-Pass keinesfalls in eurer Sammlung fehlen.

Wertung: 9 Pixel

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