Preview: Magicka 2

von David Kolb-Zgaga 26.08.2014

Schon 2011 stand fest, dass es eine Fortsetzung zum sensationell komischen Magicka geben würde. Allerdings dauerte es noch bis zur E3 2014, bis Paradox Interactive und Pieces Interactive Magicka 2 endlich für PC und neuerdings auch für die PS4 offiziell ankündigten. Ich durfte den Titel schon vorab auf der gamescom 2014 anspielen und mit den Entwicklern ein wenig plaudern.

Der „Magier-Selbstmord-Simulator 2“

Grundsätzlich hat sich beim, wie die Entwickler es nennen, „Magier-Selbstmord-Simulator“ einiges getan, die Grundprinzipien bleiben aber gleich. In Magicka 2 spielt man einen mächtigen zaubernden Kapuzenträger, dem acht verschiedene Elemente wie Feuer, Stein, Blitz oder Heilung zur Verfügung stehen. Diese kann man in bis zu fünf verschiedenen Slots kombinieren, wodurch neue Zauber entstehen. So wird z. B. aus Feuer und Wasser Dampf und aus Wasser und Frost Eis. Hat man einmal die richtige Zaubermischung ausgewählt, kann diese auf vier unterschiedliche Arten angewandt werden: als Strahl, als Flächenangriff, auf sich selbst (selbstverständlich darf und kann man sich neben Selbstheilung auch selbst anzünden, zermatschen oder in die Luft sprengen lassen) oder als Nahkampfangriff mit dem Schwert. Daran hat sich auch im zweiten Teil nichts geändert, und das Herumexperimentieren und Erschaffen neuer Zauber machen nach wie vor ungemein viel Spaß!

Die Steuerung wiederum hat sich sehr wohl verändert, zumindest was das Gamepad betrifft. Ja, richtig gehört: Gamepad. Das klappt erstaunlich gut und funktioniert nach kurzer Eingewöhnungsphase sogar besser als mit Maus und Tastatur. Dadurch werden die Kämpfe um einiges dynamischer, noch ein bisschen schneller und actionreicher als im Vorgänger. Besonders die Physikeffekte der Zauberer sind nun realistischer und grafisch schöner. Bei vier SpielerInnen und zig Gegnern auf einem Bildschirm ist das bunte und chaotische Effektgewitter kaum mehr zu übertreffen.

Natürlich ist der unglaublich humorige Charakter Vlad wieder mit an Bord, der aussieht wie ein Vampir, redet wie ein Vampir und zubeißt wie ein Vampir, aber noch immer behauptet, doch keiner zu sein! Der Humor von Magicka 2 ist zynisch und schwarz und nimmt wieder einige Filme und Videospiele gehörig aufs Korn. Außerdem entstehen durch das ständig aktive Friendly Fire die skurrilsten Slapstick-Situationen, in denen man sich selbst und die eigenen MitspielerInnen unabsichtlich (?) umbringt. So habe ich mit einem Heilungsschild-Erde-Zauber Mienen beschworen, die zwar heilen, aber auch explodieren können. So wurden die Kolleginnen und Kollegen, die mit mir spielten, zwar geheilt, flogen aber auch aus dem Bildschirm heraus und starben! Bei solchen Aktionen fällt es schwer, sich das schadenfrohe Gelächter zu verkneifen. Überhaupt herrscht auch bei Magicka 2 wieder das ungeschriebene Gesetz: Unbedingt im Koop spielen! Deshalb können alle verfügbaren Modi von Magicka 2 auch im Hop-in-hop-out-Koop-Modus per gespielt werden.

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Ein ganz neues Feature sind die Artefakte, die in der Kampagne zu finden sind und den Wiederspielwert erhöhen sollen. Diese können die Lebenspunkte der Gegner verdoppeln oder Zauber doppelt so stark machen. Dabei gibt es aber auch sehr kreative Artefakte, die die Köpfe aller Feinde in Ballons verwandeln und zerplatzen lassen, wenn sie das Zeitliche segnen. Die Entwickler kündigten an, dass man gerade am Experimentieren sei und schon viele coole Ideen für Artefakte gesammelt habe. Zusätzlich binden sie die Community stark mit ein und befragen sie, was sie sich für Magicka 2 wünscht.

Das war auch die Geburt der sogenannten Fairys, die als Begleiterinnen der Magier dienen und spezielle Vor- und Nachteile bringen. Auch bei diesem Feature wird noch getestet, was sinnvoll ist. Als Beispiel dient eine Fairy, die sich selbst opfert, wenn ein Zauberer stirbt, um ihn wiederzubeleben. Das klingt nach einer sehr spannenden Erneuerung, jedoch wurden die Begleiterinnen in dieser Version noch nicht gezeigt.

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Fazit

Das erste Magicka war, vor allem zu Beginn, bei Weitem kein perfektes Spiel, da es Bugs enthielt und es online viele Probleme gab. Magicka 2 möchte diese Fehler nun ausmerzen und mit einer hübscheren Grafik, realistischeren Physik und einigen neuen Features für ein besseres Spielerlebnis sorgen. Das von Teil eins übernommene Spielprinzip mit den unzähligen Zaubermöglichkeiten funktioniert nach wie vor hervorragend und weckt meine Vorfreude auf Magicka 2. Wenn es Paradox Interactive und Pieces Interactive gelingt, das Potenzial voll auszuschöpfen und das Spiel gut zu balancen, dann steht uns mit Magicka 2 eine ganz besondere Indie-Perle bevor. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg!