Pompeii (Blu-ray) im Test

von David Kolb-Zgaga 22.09.2014

Der Ausbruch des Vesuvs im Jahr 79 n. Chr. war eine der schlimmsten dokumentierten Naturkatastrophen und hatte für die Stadt Pompeji verheerende Folgen. Regisseur Paul W. S. Anderson, der bisher eher für Videospielverfilmungen wie Mortal Kombat oder Resident Evil bekannt war, verarbeitet den Untergang der Stadt in einem überraschend spannenden Film.

pompeii cover

Facts

Genre: Drama/Thriller
Publisher: Constantin Film
Regie: Paul W. S. Anderson
Release-Termin: 7. August 2014

This city is on fire

Grundsätzlich haben Katastrophenfilme wie Titanic oder eben auch Pompeii ein großes Problem: Das Publikum kennt – mehr oder weniger – bereits das Ende des Films. Damit Pompeii nicht zur reinen Dokumentation wird, nutzt der Film eine fiktive Geschichte, die sich um Liebe, Freiheit sowie Brot und Spiele dreht.

Kit Harington, den wohl viele als Jon Snow aus der TV-Serie Game of Thrones kennen, spielt den Sklaven Milo, der schon in jungen Jahren einiges durchmachen musste: In seiner Kindheit wurden seine Eltern, die einem keltischen Stamm angehörten, getötet. Den Befehl dafür gab Kiefer Sutherland, der den einflussreichen und skrupellosen Senator Corvus spielt. Jahre später kreuzen sich dann die Wege von Milo, Corvus und der wohlhabenden und hübschen Cassia (Emily Browning). Die Geschichte ist zwar recht vorhersehbar (und damit ist nicht nur der Vulkanausbruch gemeint), bietet aber trotzdem interessante Nebenschauplätze und führt die einzelnen Storystränge im Verlauf des Films ganz gut zusammen.

Die größte Stärke von Pompeii ist aber nicht die Story, sondern es sind vielmehr die unglaublich bildgewaltigen Szenen, die auch – teilweise ein wenig übertriebene – Action bieten. Beim Ausbruch des Vesuvs und allen damit zusammenhängenden Naturkatastrophen hält sich Regisseur Anderson aber sehr akkurat an die geschichtlichen Aufzeichnungen. Besonders Heimkino-FetischistInnen werden bei diesen Szenen ein großes Spektakel am heimischen Bildschirm erleben.

pompeii 01

Extras

Für Fans von Bonusinhalten hat die Blu-ray von Pompeii einiges zu bieten! Gerade die Hintergründe zur Naturkatastrophe von Pompeji und zu den Arbeiten am Dreh sind bei so einem Film sehr interessant. Diese werden mit langen und detaillierten Videos gezeigt. Zusätzlich gibt es folgende Inhalte zu entdecken:

  • Making-of
  • Pompeii-Special
  • Interviews
    • Kit Harington (Milo)
    • Emily Browning( Cassia)
    • Kiefer Sutherland (Corvus)
    • Carrie-Anne Moss (Aurelia)
    • Adewale Akinnuoye-Agbaje (Atticus)
    • Jessica Lucas (Ariadne)
    • Paul W. S. Anderson (Regie/Produzent)
    • Don Carmody (Produzent)
    • Jeremy Bolt (Produzent)
  • Audiokommentar
  • Trailer zu Pompeii (Deutsch/Englisch)

Fazit

Wer sich mit Pompeii eine ausgeklügelte Geschichte und tiefgründige Charaktere erwartet, wird mit dem Film zwar keine Katastrophe erleben, aber damit auch nicht all zu glücklich werden. Leider sind viele Szenen einfach zu seicht und zu durchschaubar. Trotz der akkuraten Schilderung des Ausbruchs will Pompeii auch keine Dokumentation sein, sondern primär unterhalten. Bei mir hat der Film das auch erstaunlich gut hinbekommen.

Obwohl gewisse Storyelemente schon früh vorherzusehen sind, macht es Spaß, die Charaktere und ihre Beziehungen zueinander zu verfolgen. Außerdem hat Pompeii einen sehr epischen und passenden Soundtrack zu bieten, der die grandiosen Bilder des alten Pompejis und des ausbrechenden Vesuvs untermalt. Wer den zusätzlichen Actionszenen, die die brachialen römischen Spiele und das alltägliche Leben der Gladiatoren zeigen, nicht abgeneigt ist, wird mit Pompeii zufrieden sein – wobei man auch ganz klar sagen muss, dass der Film bei Weitem nicht an die Klasse von Gladiator herankommt.

Wertung: 7 Pixel

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