Oculus präsentiert mit Santa Cruz die nächste VR-Generation

von postbrawler 10.10.2016

Die Oculus Rift legte nach Verschiebungen, einer harschen Preispolitik und fragwürdigen politischen Ambitionen ihres Schöpfers Palmer Luckey einen holprigen Start hin. Trotzdem gilt sie als eines der erfolgreichsten Kickstarter-Projekte und Wegbereiterin für den zweiten Frühling von Virtual Reality. Manche IT-Größen sind so überzeugt von dem Thema, dass Mark Zuckerberg Oculus für 2 Mrd. Dollar kaufte, und John Carmack dafür seinen Job bei ID-Software schmiss.

Oculus Santa Cruz

VR steckt noch in den Kinderschuhen

Doch naiv wäre, wer glaubt, dass Virtual Reality nun ihren Zenit erreicht hätte. Es geht gerade erst los. Die erste Generation der Hardwarebrillen ist noch von so mancher Kinderkrankheit geplagt. Schwerfällige Handhabung, mangelnde Software und nicht zuletzt die Kabelgebundenheit machen VR aktuell noch zu einer Spielwiese für Early Adopter.

Oculus ist sich dieser Umstände bewusst, und feilt bereits fieberhaft an einer zweiten Generation. Und die präsentierte uns Mark Zuckerberg im Zuge der EntwicklerInnenkonferenz Oculus Connect als frühe Konzeptstudie. Die neue Rift hört auf den Codenamen Santa Cruz, und entledigt sich zweier wesentlicher Komfortbremsen des VR-Status-Quo: Kabelgebundenheit, und externem Tracking.

Santa Cruz vorgestellt

Über gleich drei integrierte Kameras tastet die Santa Cruz ihre Umgebung ab wie eine Laser-Maus, und soll so ähnliche, wenn nicht sogar präzisere Head-Tracking Ergebnisse liefern, als externe Trackingverfahren. Auch der sündhaft teure und schwere Gaming-PC soll schon bald nicht mehr die Bewegungsfreiheit durch ein Kabel einschränken. Facebook und Oculus arbeiten daran potente Hardware direkt in das Headset zu verbauen, um so zumindest die VR-Erlebnisse der ersten Generation autonom berechnen zu können.

Natürlich wird ein Gaming-Rig immer mehr Power bereitstellen als ein Wearable. Aber bis Santa Cruz zur Marktreife gelangt, ist die Miniaturisierung auch schon weiter fortgeschritten. Mit dieser Lösung tritt Oculus in direkte Konkurrenz mit Samsungs sehr erfolgreicher Gear-VR Brille, und Googles kommendem Daydream View. Der Wife-Acceptance-Factor, wie Zuckerberg es liebevoll nennt, wenn die eigene Frau sich über zu viele im Raum verteilte VR-Zubehörteile alteriert, würde durch die Santa Cruz um einen ordentlichen Schritt erhöht werden.

Die 2. Generation wird es verheißen

Wenn dann auch noch die Probleme mit dem Moskitonetz vor den virtuellen Augen und die nach wie vor geringe Auflösung bestehender Headsets der Vergangenheit angehören? Dann, ja dann könnte auch ich zum überzeugten Apostel des VR-Hypes werden, dem Mandi schon seit der PSVR erlegen ist.