Mystery Case Files: Dire Grove (3DS) im Test

von Stefan Hohenwarter 20.02.2014

Horror und Wimmelbildspiele passen nicht zusammen? Dann habt ihr wohl noch nichts von Mystery Case Files: Dire Grove gehört. Der Titel vereint das altbekannte Spielprinzip mit nervenaufreibenden Videos und einer düsteren Atmosphäre. Ich fand die PC-Version des Spiels klasse, weshalb ich mir das 3DS-Release nicht entgehen lassen konnte. Ob Mystery Case Files: Dire Grove auf Nintendos Handheld wie anno dazumal am PC zu überzeugen weiß, erfahrt ihr in meinem Testbericht.

Nun auch am 3DS!

Big Fish Games verhalf der Wimmelbildspielserie Mystery Case Files im Jahre 2005 zur Weltpremiere. Nach dem Erfolg des ersten Teils, der den Namen Mystery Case Files: Huntsville trug, wurden weitere Ableger dieser Reihe veröffentlicht. Bei Mystery Case Files: Dire Grove handelt es sich um den sechsten Ableger, der 2010 für den PC erschien und seit Kurzem auch für den 3DS erhältlich ist.

Frust, Frust und Frust

Ein kurzes Intro leitet die Geschichte ein. Nach einer Autopanne finden wir uns in dem kleinen Dorf Dire Grove, das im Norden von Yorkshire liegt, wieder. Ein dunkler Schleier liegt über dem Städtchen, alles ist von einem weißen Schneekleid bedeckt, und die schaurige Stimmung lässt den SpielerInnen einen kalten Schauer über den Rücken laufen. Im Gegensatz zu anderen Wimmelbildspielen handelt es sich um einen Titel für erwachsene Genre-Fans. Im Spielverlauf entdeckt ihr immer wieder Videoaufnahmen der vier StudentInnen, deren Aussichtslosigkeit, Verzweiflung und Angst fast spürbar ist.

Doch leider wird man aus der gelungenen Atmosphäre immer wieder herausgerissen. Warum? Ganz einfach! Das Spiel funktioniert am PC wunderbar: Alle Bereiche sind leicht zu erreichen und die Gegenstände klar erkennbar. Am wesentlich kleineren 3DS-Display wird das zur Qual. Die Wimmelbildszenen müssen extrem vergrößert werden, damit man die Objekte erkennen kann. und in der begehbaren Welt klickt man immer wieder versehentlich auf Bereiche, die einen Ortswechsel oder Ähnliches hervorrufen. Der Aufruf der Inventargegenstände ist auch äußerst mühsam, und das nervöse Herumklicken auf den Wimmelbildszenen wird nicht unterbunden. Die tolle Atmosphäre des Spiels verblasst regelrecht in Anbetracht der miesen Bedienbarkeit.

DireGrove

Zusammenfassung

Wie schon 2010 am PC weiß die Mischung aus Gruselspektakel und Wimmelbildaction auch am 3DS voll zu überzeugen. Doch Atmosphäre allein macht noch keinen Hit; erst durch das Zusammenspiel von allen Faktoren entsteht ein unterhaltsames und fesselndes Spiel. Das ist bei der Portierung des Wimmelbildspiels Mystery Case Files: Dire Grove nicht gelungen, denn die Bedienung und das kleine Display sind alles andere als ideal. Zudem verstehe ich nicht, warum man das Spiel auf dem 3DS veröffentlicht, wenn man kein einziges Feature von Nintendos 3D-fähigem Handheld nutzt. Kurz und knapp: Das Spiel ist ein Genre-Highlight, allerdings nicht am 3DS. Wenn ihr das Spiel genießen wollt, greift zur PC-Version, die im Vergleich zur 3DS-Version auch wesentlich günstiger ist.

Wertung: 4 Pixel

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