Monster Hunter World: Iceborne – ein Tagebuch Part II

von Mathias Rainer 04.03.2020

Willkommen zurück. Seit dem initalien Beitrag sind nicht nur ein paar Tage in das Land gezogen, sondern auch ein paar Monster einen Kopf kürzer. Oh, du hast den ersten Tagebucheintrag noch gar nicht gelesen? Dann klick jetzt lieber hier und du findest mein Fazit zum Grundspiel. Das ist vielleicht nicht schlecht um zu wissen aus welcher Ecke ich komme, wenn ich in diesem und den noch folgenden Tagebucheinträgen über den DLC Monster Hunter World: Iceborne schwadroniere.

Königsklasse

Die UEFA Champions-League ist bekanntlich die Köngisklasse des Fußballsports. Im Monster Hunter-Universum nimmt diese Stellung seit dem Release letztes Jahr der DLC Monster Hunter World: Iceborne ein. Auf den passionierten Jäger wartet neben brandneuen Monstern aber auch ein zusätzliches sechstes Gebiet, die eisige Raureif-Weite.

Anders als so manch anderer optionaler Content anderer Games ist diese Schneelandschaft allerdings nicht schon mitten im Grundspiel erkundbar. Zutritt wird nur jenen gewährt, die bereits mindestens den Jägerrang 16 erreicht haben. Übersetzt heißt das, man muss das Game storytechnisch durchgespielt haben. Wer die neue Welt also betritt hat schon einige Stunden der Monsterjagd hinter sich gebracht. Und auch schon einigen Ingame-Inhalte gesehen. Zumindest habe ich das gedacht. Ich war halt doch noch ein blutiger Anfänger im gigantischen Monster Hunter-Kosmos.

Seliana-Fashion-Week

Als ich per Luftschiff zur neuen Insel, welche eben die Raureif-Weite beheimatet, aufbrach, habe ich mit einigem gerechnet. Allerdings nicht mit einer derartigen Lawine an zusätzlichem Content. Gut, Monster Hunter World allein birgt ja schon hunderte Spielstunden der Klopperei, des looten und des levelns. Mit Iceborne öffnet sich aber im wahrsten Sinne des Wortes eine neue Welt. Mit neuen Kreaturen sowie den dazu passenden Rüstungen konnte man rechnen. Das es aber auch für alle bisher bekannten Arten komplett neue Ausrüstung im sogenannten Meisterrang geben wird, hat mich dann aber doch verblüfft.

Diese bieten nicht nur deutlich besseren Schutz gegen die neuen, noch unbekannten Gefahren, sondern sehen auch durchgehend verdammt cool aus. Wer sich etwa die Mühe macht, die Hardcore-Version eines Pukei-Pukei-zu farmen, der hat nach ein paar Stunden ein komplett neues Set beisammen. Verdammt, in diesem Outfit sieht mein Charakter ja aus wie ein Hunter aus Bloodborne! Und was ist das hier? Für mein Langschwert gibt es jetzt neue Ausbaustufen? Wow, sieht das schick aus! Barioth-Materialien sind dafür notwendig? Ok, alles klar. Es sieht so aus, als ob ein gewisser Jimmy P. Barioth (der Name wurde von der Redaktion geändert) bald eine schlechte Zeit haben wird.

Von Haien und Vipern

Und damit wäre auch geklärt, wo der Freitagabend hin verschwunden ist. Und zwar nicht ausschließlich, weil ich tatsächlich diverse Gattungen an den Rand des Pukei-caust getrieben habe, sondern weil ein gewisser Jimmy. P. Barioth gar nicht so begeistert davon war, dass ich mich mit seinen Schuppen sowie Klauen aus dem Staub machen wollte, um mir daraus eine Mega-Klinge mit weißer Schärfe, Affinität +5% sowie Bonus-Elementschaden zu basteln. Nein, der haute sogar mächtig rein und brachte mich tatsächlich an den Rand der Ohnmacht. Ohnen meinen verbesserten Mantel wäre ich hier tatsächlich abgekratzt.

Genauso wie der Barioth, der einem genauso schnellen, aber viel aggressiveren Tobi-Kadachi ähnelt, waren auch meine anderen Trophäen an diesem Abend nicht von schlechten Eltern. Der Banbaro stellt eine upgegradete Version des altbekannten Barroth dar. Der Hai Beothodus lebt – anders als sein Onkel der Lavasioth – nicht in selbiger sondern in meterhohem Schnee. Und der Vipern-Kadachi ist genau das: ein Tobi-Kadachi, nur eben zusätzlich mit Giftstacheln dran.

Dabei sind diese Aufeinandertreffen keines Wegs nur nochmal aufgewärmte Versionen der bereits bekannten Monster. Durch die neuen Moves, die sehr viel stärkeren Angriffe sowie die neuen Kampf-Schauplätze ergeben sich total individuelle Erfahrungen. Vom Barroth war man gewohnt, dass er mit gesenktem Haupt auf einen zustürmt. Der Banbaro hingegen gabelt mit seinem mächtigen Geweih einen ganzen Baustamm auf und schleudert mir diesen entgegen. Ausweichen? Für meinen Charakter in diesem Moment unmöglich. Zu verblüfft war ich was das Vieh da gerade abgezogen hat. Für mich war das ein weiterer Magic-Moment mit diesem Game. Von Langeweile kann also auch nach gut 80 Spielstunden keineswegs die Rede sein.

Und wenn es nach dem nächsten Barioth-caust dann doch mal eintönig werden sollte, spiel ich einfach die Story-Missionen von Monster Hunter World: Iceborne weiter. Eine ausgeprägte, und sich natürlich wie gewohnt auf erzählerischem Meisterniveau befindliche, Kampagne gibt es nämlich auch noch zu bestreiten. Darauf könnte man bei der Flut an optionalen Quests ja glatt auch vergessen. Die nächste Freitagnacht wäre theoretisch auf jeden Fall gesichert.