Microsoft HoloLens: Erste Eindrücke

von Mandi 25.01.2015

Datenbrille von Microsoft namens HoloLens: Die Zukunft ist hier

Microsoft hat mit seinen HoloLens-Brillen bei der Vorstellung von Windows 10 ganz schön weit in die Trickkiste gegriffen. Die Anwesenden waren schlichtweg begeistert von der Vielfältigkeit der HoloLens, und das Video von Microsoft hat die letzten ZweiflerInnen ebenso überzeugt. Selbst, wenn die Live-Demonstration nicht so gut klappte, wie das Video es vorgaukelt: HoloLens hat Science-Fiction-Fans auf der ganzen Welt Grund zur Begeisterung verschafft.

HoloLens aus dem Hause Microsoft wird fast so aussehen, als käme es direkt aus Star Trek und Konsorten. Das Teaservideo findet ihr hier, und viele englische Seiten durften HoloLens bereits am Tage der Ankündigung antesten. Das finale Produkt wird selbstverständlich anders (vermutlich wie im Video gezeigt) aussehen, doch die Entwicklerkits sind noch weit davon entfernt. Die Abstände eurer Augen müssen gemessen werden, ein langes Stromkabel hängt von der Brille weg und verbindet euch mit einer Steckdose, das Gewicht passt noch nicht so ganz … aber das Grundprinzip stimmt.

Das Augmented Reality-Spielchen, wie es schon manche Smartphones oder etwa die PSP mit Invizimals treiben, wird von den HoloLens mühelos in den nächsten Level gehoben. Skype-Telefonate im Raum, Minecraft im eigenen Wohnzimmer, Fußball-Übertragungen an einer Wand: Beamer gehören wohl, wenn es nach Microsoft geht, in Bälde der Vergangenheit an. Natürlich gibt es auch Unkenrufe, die manche Leute von sich geben, denn was wäre für die gute alte Pornografie besser geeignet als Virtuelle Realität, die nur man selbst sieht? Naja.

HoloLens wurde im Zuge der Präsentation für Windows 10 vorgestellt und somit liegt es auf der Hand, dass EntwicklerInnen, die Apps und Programme für Windows 10 schreiben, auch kein Problem damit haben werden, etwas für HoloLens zu coden. Auch das anfängliche Schwindelgefühl, wie es etwa bei Oculus Rift und Sonys Project Morpheus der Fall ist, soll es bei HoloLens auch bei den TesterInnen nicht gegeben haben. Ihr seht also nicht nur eure tatsächliche Umgebung, sondern diese wird auch sinnvoll bereichert – sei es durch 3D-Modelle eurer Arbeit oder durch ein Spiel à la Minecraft.

BrillenträgerInnen sollten HoloLens allerdings noch mit Vorsicht genießen, die Maße des Entwicklerkits zeigen, dass die Brille sehr unangenehm gegen das Gesicht gedrückt wird. FingerTap (im Prinzip ein Mausklick oder ein Hintippen mit dem Zeigefinger) funktioniert einwandfrei, und viele gezeigten Programme lassen das gewaltige Potenzial von HoloLens mehr als nur erahnen. Die Skype-Integration lässt etwa eure Gesprächspartner das sehen, was ihr durch die HoloLens-Brillen seht, und die andere Person kann euch visuelle Hinweise wie etwa einen Pfeil zeichnen oder sonst etwas.

Google Glass wollte sich bestimmt im professionellen Bereich breit machen, doch nun wurde binnen weniger Wochen das Blatt gehörig gewendet: Die Google Glass Explorer Edition wurde mit dem Vermerk, genügend Feedback gesammelt zu haben, eingestellt und bis auf Weiteres vom Markt genommen (ob wir jemals ein neues Glass 2.0 sehen werden?), und Microsoft hat mit HoloLens einen Gewaltsprung in Richtung Zukunft gemacht. Klar, Preis und Veröffentlichungsdatum sind noch keine bekannt, aber wir dürfen gespannt sein, was Microsoft aus dieser Riesenchance macht.

Auch die Akkulaufzeit des Gerätes ist noch ein Mysterium, was logisch erscheint, da sich HoloLens noch tief in der Beta- oder gar Alpha-Phase befindet. Hier trifft Nutzen auf Spaß, und die Möglichkeiten scheinen unbegrenzt. Alles, was Microsoft hierzu zu sagen hatte, war, dass HoloLens im selben Zeitrahmen wie Windows 10 erscheinen solle.

Was sagt ihr dazu? Ist HoloLens zum Scheitern verurteilt, so wie Google Glass, oder freut ihr euch schon auf die Möglichkeit, HoloLens selbst auszuprobieren?