Harry Potter: Hogwarts Mystery Test: Zauberhaftes Warten

von Mandi 03.05.2018

Man konnte es kaum glauben, aber es ist wahr: Mit Harry Potter: Hogwarts Mystery könnt ihr auf dem Smartphone oder Tablet euer eigenes Hogwarts-Abenteuer erleben! Ob sich das Herunterladen lohnt, lest ihr hier in meinem Harry Potter: Hogwarts Mystery Test.

Was uns versprochen wird

Harry Potter: Hogwarts Mystery lockt mit nicht weniger als unserer täglichen Dosis Magie. Wir können Jahre vor der Story mit Harry Potter unsere eigene Figur erstellen und in die Hogwarts-Schule schicken. Dort nehmen wir am Unterricht teil, um Zauber und Tränke zu erlernen, aber auch den Flugbesen zu kontrollieren.

Nach und nach sollen wir neue Charaktere, Zauber, Orte und Tränke freischalten dürfen. Spezielle Anpassungsmöglichkeiten sind ebenso mit von der Partie, so kann der eigene Avatar nach Belieben ausgestattet und verändert werden. Eine mysteriöse Geschichte bringt euch die Geheimnisse von Hogwarts näher. 

Im ersten Schuljahr erfahrt ihr von der Existenz der Verwunschenen Verliese. Klar reizt dieses Gerücht euch und eure Freunde, denn immerhin ist euer Bruder angeblich deswegen verschwunden! Doch bevor ihr all das in Angriff nehmt, gilt es zunächst, euch für ein Haus zu entscheiden. Was soll es sein – Gryffindor, Slytherin, Ravenclaw oder Hufflepuff?

Was tatsächlich dabei herausspringt

Harry Potter: Hogwarts Mystery ist ein sehr geradliniges Adventure geworden. Ihr habt zwar zu jeder Zeit die Option, euch auch woandershin in Hogwarts zu bewegen, doch viel bringt euch das nicht. Die fixen Kamera-Einstellungen machen es unmöglich, Hogwarts quasi auf eigene Faust zu erkunden. Zudem ist euch im ersten Jahr noch vieles versperrt, nicht mal die Hälfte der Orte sind für euch anwählbar.

Schön ist allerdings, dass ihr im Verlauf von Harry Potter: Hogwarts Mystery in fast alle Räume kommt. Fans sind hier sicherlich entzückt, wenn es darum geht, Hogwarts zu erkunden. Ihr könnt die Osttürme, die Westtürme, das Untergeschoss, den Kerker, das Schlossgelände sowie Hogsmeade bereisen! Damit nicht genug, das Team hinter Harry Potter: Hogwarts Mystery verspricht, mit Updates noch mehr Optionen zu schaffen.

Dann könnt ihr auch in den Gemeinschaftsräumen eures jeweiligen Hauses Zeit verbringen. Hier wurde sich streng an die Vorlage gehalten, wenn ihr die Bücher gelesen habt, passt Harry Potter: Hogwarts Mystery gut zu dem Bild in eurem Kopf. Während also das Drumherum des Games wirklich nett gemacht wurde, gibt es leider ein Thema, wo das Spiel eher schwächelt.

Das Gameplay von Harry Potter: Hogwarts Mystery

Gleich vorweg: Harry Potter: Hogwarts Mystery ist kein Spiel in dem Sinn, wo ihr Geschicklichkeit oder Spielfertigkeit unter Beweis stellen müsst. Vielmehr ist es ein Free-to-Play-Handyspiel, das ganz klassisch mit Energiepunkten arbeitet. Fast jede Aktion im Spiel kostet euch Energiepunkte, und alle vier Minuten bekommt ihr einen Energiepunkt zurück. Das tatsächliche Spielprinzip ist dann wie folgt:

Ihr beginnt ein Kapitel und geht beispielsweise in die Lektion für Zaubertränke. Während ihr in der Schulstunde sitzt, könnt ihr gewisse Aktionen setzen wie „Zuhören“, „Notizen schreiben“ und „Mit den Augen rollen“. Jede dieser Aktionen bringt euch ein wenig näher zum Erfolg, und entweder ist die Stunde dann erfolgreich geschafft oder eure Energie auf Null. Danach heißt es warten, bis ihr weiterspielen dürft.

Denn auch manche Kapitel könnt ihr zwar freischalten, allerdings müsst ihr ein paar Minuten oder Stunden warten, bis ihr sie tatsächlich in Angriff nehmen dürft. Für Hardcore-SpielerInnen ist das natürlich zu wenig, für NichtspielerInnen und Free-to-Play-Geneigte passt das Spielprinzip ideal. Ihr könnt damit rechnen, durchschnittlich zwei bis drei Minuten Spielzeit auf knapp zwei bis drei Stunden Wartezeit zu bekommen.

Die Technik hinter dem Titel

Während diese Feststellung ernüchternd sein mag, ist es doch etwas Besonderes, Teil von Hogwarts zu sein. Die Erstellung eures eigenen Avatares gibt im Verlauf des Spiels viele Möglichkeiten. Ganz RPG-typisch wartet auch Harry Potter: Hogwarts Mystery mit einer eigenen Mechanik auf. Jede Aktion gibt euch Attributspunkte, entweder auf Tapferkeit, Empathie oder Wissen. Wenn euer Level darin eine gewisse Höhe erreicht hat, könnt ihr dies teilweise in Gesprächen einsetzen.

Nicht nur euer Charakter sammelt Punkte, auch euer Haus will den Hauspokal gewinnen. Da ist es aufgelegt, dass gewisse Aktionen für euer Haus besser und andere weniger gut sind. Am Ende des Schuljahres gewinnt ihr dann entweder den Pokal, oder eben nicht. Optisch ist Harry Potter: Hogwarts Mystery in Ordnung. Die Grafik ist fein, ohne großartig zu glänzen, und der orchestralische Soundtrack tut das Seine im Hintergrund. 

Neben der Energie gibt es auch noch zwei Währungen in Harry Potter: Hogwarts Mystery. Die Goldmünzen werden teilweise von euch für gewisse Gespräche und Herausforderungen verlangt, wohingegen ihr mit den Edelsteinen schneller durchs Spiel kommt. Ihr könnt das Game aber auch spielen, ohne einen Euro auszugeben. Stellt euch halt nur auf dementsprechende Wartezeiten ein.

Harry Potter: Hogwarts Mystery: Für Fans

Am Spiel selbst ist wahrlich wenig dran, wenn man von den fesch modellierten Umgebungen absieht. Ihr tippt eine Aufgabe an, tippt auf Aktionen, investiert Energie. Dann wartet ihr eine bis zwei Stunden, und das Spiel beginnt von vorne. Natürlich ist es clever, wenn ihr Aufgaben erst mit voller Energie in Angriff nehmt. Genauso gilt es aufzupassen, wenn ihr kurz vor einem Stern beim Erfüllen einer Aufgabe seid, nicht mehr zu viel Energie reinzustecken.

Alles in allem ist Harry Potter: Hogwarts Mystery ein typischer Free-to-Play-Titel geworden. Das ist soweit ganz in Ordnung, nervt aber tierisch, wenn ihr erwartet habt, dass ihr hier so viel wie möglich in kürzester Zeit anstellen könnt. Dazu sind eher die guten alten Titel für PC zu gebrauchen, auch, wenn sie technisch mittlerweile veraltet sind. Als reines Spiel ist der Titel also nicht wirklich zu empfehlen, dazu ist das Gameplay einfach zu repetitiv und abwechslungsfrei.

Der Tester in mir schreit laut auf – wie kann man so ein Spiel nur zocken? Doch der Fan in mir ist glücklich, einfach ein weiteres Ventil für die magische Welt rund um Harry Potter sowie Fantastische Tierwesen zu haben. Da Harry Potter: Hogwarts Mystery nichts kostet, könnt ihr es euch durchaus mal holen. Ihr wisst jetzt, worum es geht, und wer weiß, vielleicht überrascht euch der liebevoll gestaltete Titel genauso wie mich.

Wertung: 8.0 Pixel

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Enttäuschter Potter-Fan

Das Spiel ist eine absolute Frechheit! Gameplay ist quasi nicht vorhanden und mit seiner mega-aggressiven Monitarisierung hätte keinen einzigen Pixel verdient!! Pfui!