gamescom 2017: State of Decay 2-Preview – Entscheidungen haben Konsequenzen

von Michael Neidhart 22.08.2017

State of Decay 2 – schon wieder noch ein Zombie-Survival-Game. Haben wir das wirklich nötig? Brauchen wir das? Nachdem was ich bisher gehört und jetzt auf der gamescom 2017 gesehen habe, gibt es nur eine klare Antwort: Ja wir brauchen das. Warum? Das erkläre ich euch in meinem State of Decay 2 Preview.

Gemeinsam sind wir stark

“Because we are your friends. You’ll never be alone again.” Diese Textzeile aus Justice vs. Simian We Are Your Friends beschreibt am besten, wie sich State of Decay 2 spielt. Auf eigene Faust, ohne zu überlegen, wie wir in der von Zombies verseuchten Welt überleben möchten, gibt es wenig zu gewinnen. Um die Apokalypse zu überstehen, sind unsere Protagonisten auf die Hilfe von Freunden angewiesen. Nicht jeder NPC, der Schutz suchend durch die Gegend streift, hat dabei beste Absichten. Und gerade hier wird State of Decay 2 so richtig spannend.

Der Vorgänger wurde deshalb ein Hit und baute sich eine riesige Fangemeinde auf, weil jede eurer Entscheidungen massive Konsequenzen nach sich zieht. Am Beispiel der Demo, die uns Jeff Strain von den Undead Labs vorstellte, wird das sehr deutlich. Wir befinden uns ungefähr in der Mitte des Spiels und der Haussegen unsere Community hängt ganz schön schief. Kampfbiene Brown ist vom letzten Fight gegen einen fiesen Riesenzombie schwer gezeichnet und unser einziger Mediziner Landon wurde infiziert. Sehr blöde Situation.

Damit Brown wieder halbwegs fit wird, sollten wir schauen, dass auch Landon wieder fit wird. Denn nur so kann die heimische Basis mit medizinischen Einrichtungen ausgebaut werden. Jede zusätzliche Station, sei es ein Medi-Lab oder ein kleiner Garten fürs gute Essen, hängt davon ab, wer zur Community gehört. Auf der anderen Seite gefällt das der Truppe gar nicht, wenn ein infizierter Landon zwischen ihnen herumspaziert. Kann ich verstehen. Wir müssen uns also entscheiden. Riskieren wir einen Ausflug ins verseuchte Gebiet, um Medizin für ihn zu besorgen, oder erschießen wir ihn gleich. Dann hat der Spuk wenigstens ein Ende. Mediziner haben wir dann allerdings auch keinen mehr.

Ich glaub das geht ins Auge

Zu sehen bekommen wir die nette Variante. Jenni, das Mädel, dass ihr im Trailer kennenlernt, ist noch ziemlich fit. Also raus in die Zombie-Menge. So ganz alleine macht das aber keinen Spaß, Hilfe muss her. Jenni zieht also das größte neue Feature von State of Decay 2 aus der Tasche: eine Leuchtpistole. Dieser „Beacon of Hope“ zeigt anderen Spielern, die gerade online sind, dass wir Hilfe brauchen. Sie können uns helfen und sammeln so Multiplayer-Awards. Dieses MatchMaking-Tool ermöglicht es also endlich, kooperativ zu spielen. Etwas, dass sich Fans unbedingt gewünscht haben.

Aber auch die Hilfe eines Freundes kann oft zu wenig sein. Wie uns in der Demo, sehr ungeplant aber dafür umso deutlicher, gezeigt wurde, überlebt nur, wer auch klug vorgeht. Am Weg zu medizinischen Produkten laufen wir ein paar NPCs über dem Weg, die um Hilfe bitten. Na klar helfen wir, schließlich kann unsere Community nie groß genug sein. Und schon passiert es: ein riesiger Haufen Zombies überfällt uns und nur mit viel Mühe und noch mehr Not, gelingt die Flucht in einem Polizeiauto. Unterm Strich sind alle unsere Helfer tot. Bedeutet keine neuen Mitglieder im Team und keine Medikamente für Landon.

Als Zuckerguss ist dieser grad schwer am Ausbrüten seiner Infektion und geht den anderen in der Basis ziemlich auf die Nerven. Endgültig müssen wir darüber entscheiden, ob er sein Glück in der Weite zwischen den Zombies suchen darf. Mit Option auf Rückkehr und Ärger. Oder wir beenden sein Martyrium mit einer Kugel. Mit 5:1 stimmen entscheiden wir Pressevertreter, dass er die Kugel bekommen soll und so passiert es auch. Am Ende der Demo hat unsere Community ein Mitglied weniger (Landon), zwei mögliche nicht bekommen (NPCs) und zusätzlich kriecht jetzt auch noch Jenni am Zahnfleisch daher. Das hätte man mal besser machen können.

State of Decay 2 Preview-Fazit

Die Welt von State of Decay 2 ist eng an euch gebunden. Alle eure Entscheidungen haben Konsequenzen und verändern den Lauf des Spiels teils enorm. Töte ich jemanden oder helfe ich ihm? Traue ich einem neuen Mitglied oder schaue ich ihm doch ein wenig genauer auf die Finger? Die Undead Labs haben es anscheinend geschafft, mich meine eigene Geschichte erleben zu lassen. Wenn das im fertigen Spiel genauso funktioniert, sehe ich sogar über das ausgelutschte Thema Zombies hinweg. Sie werden austauschbare Gegner, die lediglich als große Gefahr mein Mikromanagement anspornen und verbessern.