gamescom 2017: Aquanox Deep: Descent Preview – Unterwasserschleichfahrt

von David Kolb-Zgaga 23.08.2017

Dass ich diese Aquanox Deep Descent Preview überhaupt schreiben darf, grenzt an ein Wunder! JoWood, Nordic Games (das nun THQ Nordic heißt) und auch mehrere Entwicklungsstudios haben sich schon an der Marke Aquanox versucht und es bis jetzt noch nicht geschafft einen dritten Teil zu kreieren. Das Studio Deep Descent möchte jedoch keine Fortsetzung machen, sondern eine Art Reboot schaffen, in denen Spielerinnen und Spieler in kleinen U-Boot artigen Vehikeln eine dystopische Tiefsee erkunden können.

Unterwasser-Dystopie

Das Szenario bleibt aber das Gleiche. Die Menschheit musste nach einer verheerenden, globalen Katastrophe sich in die Meere zurückziehen und fortan Unterwasser leben. Da kommt es gerade unrecht, dass die Siedlungen am Meeresboden von stahlzersetzenden Algen bedroht werden. Als letzte Notlösung werden Wissenschaftler und Elite-Soldaten aufgetaut, die sich vor der Katastrophe in Kryoschlaf versetzen ließen. Vier dieser Menschen sollen herausfinden woher die Algenplage kommt und wie diese aufzuhalten ist. Wer alleine spielt kann zwischen diesen vier Charakteren wechseln, was spielerische Boni bringt. Aquanox Deep Descent kann aber auch im Koop mit bis zu drei anderen UnterwassermitstreiterInnen gespielt werden (funktioniert am PC, sowie auf den Konsolen).

Spielspaß geht über Realismus

Hauptsächlich steuert man aber ohnehin ein U-Boot und das Gameplay fühlt sich angenehm taktisch an. Die Strömung kann den Kurs beeinflussen und das ab- und auftauchen findet mit realistischer Verzögerung statt. Je nach Klasse steuern sich die U-Boote auch sehr unterschiedlich. Als leichtgepanzertes Schiffchen mit ordentlich Feuerkraft, ist es z.B. sehr sinnvoll sich hinter Felsen zu verstecken und aus sicherer Entfernung zu feuern. Besonders Cockpit-Treffer können für mich selbst, wie auch meine Gegner schnell tödlich sein, denn je nach Waffenart und Trefferzone wird unterschiedlich viel Schaden angerichtet. Antriebe oder ähnliches kann man nicht mehr abschießen. Dieses Feature wurde entfernt, da es viel zu frustrierend für die Spielerinnen und Spieler war, weil ständig Teile des eigenen Schiffes abgeschossen wurde. Und ohne Antrieb macht U-Boot fahren wenig Spaß!

My customizable, yellow Submarine

Dafür kann aus mehreren Haupt- und Sekundärwaffen gewählt werden. Da gibt es Railguns, Torpedos, Maschinengewehre, ja sogar Schrotflinten könnt ihr auf euer Unterseeboot draufschnallen. Im Hangar kann jedes Vehikel neben Waffen auch bis ins kleinste Detail personalisiert werden. Neuer Antrieb und allerhand andere Verbesserungen können dort adjustiert werden. Das nötige Kleingeld verdient ihr euch per Quests, bei Überfällen auf Handelskonvois oder mit dem Scan alter Wrackteile. Darüber hinaus findet man verschiedenste Ressourcen, mit denen es möglich ist die knapp vorhandene Munition aufzustocken.

Aquanox Deep Descent Preview Fazit

Besonders gut an Aquanox Deep Descent gefällt mir die düstere Atmosphäre. Mit Hilfe der Unreal Engine 4 erscheinen am Horizont wuchtige Unterwasserberge. Durch die schönen (und spärlichen) Lichteffekte kann man den Druck der Wassermassen spürbar fühlen, wodurch die Stimmung schaurig schön ist. Abseits davon gibt es noch ein paar Probleme mit der Feinabstimmung, wodurch z.B. das Anvisieren feindlicher Schiffe etwas fummelig ist. Trotzdem macht Aquanox Deep Descent schon sehr viel richtig und liefert gute Ansätze, um ein packendes Untersee-Abenteuer abliefern zu können. Die schlechte Nachricht ist, dass ich euch noch keinen Releasetermin nennen kann. Die Gute Nachricht ist, dass die PC-exklusive Reihe erstmals auch für PS4 und Xbox One erscheinen wird.