gamescom 2016: Detroit: Become Human Preview

von Stefan Hohenwarter 19.08.2016

In Köln konnten wir einer gamescom 2016 Detroit Become Human-Live-Gameplay-Demo beiwohnen. Gezeigt wurde die erste Mission, die eindrucksvoll zeigt wie nah Erfolg und Niederlage in Detroit Become Human liegt.

Der Noir-Thriller spielt, wie der Name schon vermuten lässt, in Detroit. Durch technologischen Fortschritt sind Androiden im Alltagsleben integriert. Sie stehen an Kassen im Supermarkt, helfen im Haushalt und helfen in vielen weiteren Bereichen. Dadurch konnte sich eine Society entwickeln, die keine repetitiven Arbeiten mehr machen muss und sich mehr auf die Vorzüge des Lebens konzentrieren kann.

gamescom 2016 Detroit Become Human-Preview

Zwar macht man sich Androiden zu Nutze, doch will man sie nicht als gleichgestellte in der Gesellschaft akzeptieren. Und das merkt man auch gleich in der ersten Szene des Spiels, in der wir in die Rolle des Androiden Connor schlüpfen. Er ist ein Polizeimitarbeiter, der zu einem Einsatz geschickt wird. Am Tatort verschaffen wir uns einen Überblick, heben einen Fisch vom Boden auf, den wir zurück in sein Aquarium stecken. Auf einer Kommode erblicken wir ein Bild der Familie, das von Connor aufgrund eines Datenbankabgleichs sofort analysiert wird. In diesem Appartment leben offenbar eine Frau, ein Mann und ein Kind. Als wir das Bild zurüsckstellen, kommt uns ein menschlicher Polizist mit der Familienmutter entgegen, die zuerst um Hilfe bittet. Doch dann merkt sie, dass es sich hier um einen Androiden handelt und fängt sofort an, den Polizisten zu beschimpfen, warum ein Android zur Hilfe geschickt wird. Diese Diskriminierung prallt an Connor ab, da Androiden ja keine Gefühle haben. Oder?

Wir untersuchen den Schauplatz weiter und finden heraus, dass ein Android die Tochter der Familie als Geisel genommen und den Vater erschossen hat. Doch warum?! Wir konfrontieren den Androiden, der am Rand der Terasse steht und samt der Geisel zu springen droht, wenn die Polizei nicht sofort abrückt. Connor versucht den mechanischen Kollegen zu überreden bzw. zu überzeugen. Leider ohne Erfolg! Er springt. Mit letztem Einsatz gelingt es Connor die Geisel zu retten, doch für ihn selbst kommt die Hilfe zu spät. Er fällt zusammen mit dem Geiselnehmer vom Dach und stirbt. Das hat auch eine Konsequenz, denn Connor ist nur einer von mehreren Charakteren, die ihr im Spiel steuert. Wie wir in der Präsentation erfahren, können sogar alle Charaktere im Spielverlauf sterben.

Hätte man das anders lösen können?

Die Antwort ist JA! Und das sehen wir im zweiten Durchlauf: Dieses Mal untersuchen wir den Schauplatz etwas genauer und wir finden heraus, dass der Geiselnehmer Daniel heißt und offenbar Teil der Familie war. Zudem bringen wir in Erfahrung, dass der Familienvater offenbar den Android durch ein neueres und weibliches Modell ersetzen wollte. Daniel fühlte sich wie ein Teil der Familie, doch wird er von den Menschen nur wie eine dumme, emotionslose Maschine gesehen. Selbst die Tochter, zu der er eine sehr gute Beziehung hatte, ist für ihn nun nur noch eine Verräterin. Mit diesem Zusatzwissen ausgestattet, begeben wir uns erneut zu Daniel auf die Terasse. Wir sprechen Daniel mit seinem Namen an, und berühren ihn damit auf einer ganz anderen Ebene, als im ersten Durchlauf. Zudem konfrontieren wir ihn auf einer emotionalen Ebene. Wir zeigen Verständnis, dass er klarerweise wütend ist, nachdem er erfahren hat, dass er einfach ersetzt werden soll. Dennoch heißt das nicht, dass wir deshalb die Geisel einfach so retten und dieses Mal vielleicht sogar überleben. Jede Aktion, jedes Gespräch muss “richtig” geführt werden, um den besten Ausgang zu ermöglichen.

Fazit

Mit Detroit: Become Human kommt ein neues Spiel von Quantic Dream auf uns zu, dass sich auf Stärken vorangegangner Spiele wie Heavy Rain oder Beyond: Two Souls beruht. Doch ruht sich das Studio nicht auf den Lorbeeren aus, sondern kommt mit einer neuen Engine daher, die alles noch realistischer und authentischer darstellt. Die Immersion wird damit auf eine neue Stufe gestellt. Zudem finde ich persönlich es spannend, dass es kein Patentrezept gibt. Zuerst dachte ich, dass man einfach nur den Schauplatz bis auf den letzten Centimeter untersuchen muss, um alle nötigen Informationen zu haben. Doch wie im zweiten Durchlauf gezeigt wurde, dreht sich die Zeit um einen herum weiter. Daniel erschießt beispielsweise einen Polizisten, weil er nicht beachtet wird. Endlich wird dieser wichtige Faktor in einem Spiel einmal eingebaut – normalerweise bleibt die Zeit um einen stehen, bis man den Charakter zu einem bestimmten Punkt bewegt. Genial!

Detroit: Become Human ist ein extrem storygetriebenes Spiel, das exklusiv für die PS4 erscheinen wird. Und ich kann schon jetzt sagen, dass ich es kaum erwarten kann, es selbst zu spielen.