gamescom 2014: Das war die EA-Pressekonferenz

von David Kolb-Zgaga 14.08.2014

EA@gamescom

Gestern startete die gamescom, zumindest für Branchen- und PressebesucherInnen. Zwischendurch konnte man jedoch auch immer wieder ein paar wenige glückliche BesucherInnen sehen, die eine Wildcard für den Pressetag erhielten und deshalb das Gelände bereits betreten durften.

Ohne langes Federlesen startete EA die Pressekonferenz mit einer eindrucksvollen Gameplay-Demonstration von BioWares Dragon Age: Inquisition. Als Erstes stach die bildschöne Grafik des Rollenspiels ins Auge: Blitze erhellen für Bruchteile von Sekunden das Geschehen, während sich die Heldengruppe durch eine weitläufige Festung kämpft. Die actionlastigen, aber stets taktischen Gefechte laufen dynamisch in Echtzeit ab, können aber bei besonders kniffligen Stellen pausiert werden, um das Kampfgeschehen überblicken und den KämpferInnen Anweisungen geben zu können.

Dragon Age: Inquisition bietet mit über 100 verschiedenen Zaubersprüchen und einer enorm großen Anzahl an fein justierbaren Waffen viele Möglichkeiten, die HeldInnen anzupassen. Mit neun Partymitgliedern und der größten Spielwelt der Dragon Age-Serie ist Inquisition eines der ambitioniertesten Projekte BioWares, weshalb es für Max und mich auch das absolute Highlight der Pressekonferenz war.

Neben kurzen Beiträgen zu NHL 15, das nun mit einer Zuschauermenge aus über 10.000 individuell gestalteten Menschen zu beeindrucken weiß, dem dritten DLC zu Titanfall, Dawngate, EAs neuem MOBA, und FIFA World, das mit einer neuen Grafik-Engine und zusätzlichen Belohnungen erweitert wurde, wurde unter anderem auch Die Sims 4 gezeigt. Letztgenannter Titel setzt jetzt besonders auf die große Community und Fangemeinde: SpielerInnen können Häuser und Charaktere von anderen in ihr eigenes Spiel importieren. Zudem legt man nun sehr viel Wert auf neue Charaktereigenschaften. Wer die Serie bis jetzt nicht mochte, wird wohl auch weiterhin mit den eigenwilligen Sims nichts anfangen können, Fans hingegen können sich über einige spannende Neuerungen freuen. Leider wurden Inhalte wie Kleinkinder oder gewisse Berufe gestrichen, was mit großer Wahrscheinlichkeit wieder eine große Anzahl von Add-ons mit sich bringen wird.

Natürlich darf bei einem EA-Pressetermin FIFA 15 nicht fehlen: Bei EAs Fußballsimulation stehen vor allem die Torhüter im Mittelpunkt, die eine komplett überarbeitete AI spendiert bekommen haben. Dadurch reagieren die Keeper nun deutlich realistischer und wirken nicht mehr so unbeholfen wie in vorangegangenen Ablegern. Zudem konnten wir in unseren ersten Matches, die wir auf der gamescom spielten, das Tempo im Gegensatz zum z. B. Vorjahrestitel FIFA 14 etwas erhöhen. Die Partien machen Spaß, viel Innovation gibt es aber nicht. Abschließend gibt es noch eine gute Nachricht für Xbox-One-BesitzerInnen: Sie dürfen sich über spielbare Fußballlegenden wie Paul Schmeichl oder Roberto Carlos freuen.

Ein weiterer Höhepunkt war das neu angekündigte Pen-&-Paper-orientierte Shadow Realms. Mit bestechend schöner Optik sahen wir Dämonen, geisterhafte Wesen und riesige Monster, die eine moderne Fantasy-Großstadt bedrohen. Die Leitung der Abenteuer übernimmt ein/e SpielerIn, der/die die Rolle des klassischen Dungeon-Masters einnimmt. So soll Shadow Realms episodisch ablaufen und stark von den Einflüssen der SpielerInnen profitieren. Außerdem soll es auch in die Story integrierte PvP-Kämpfe geben. Wie diese genau umgesetzt werden sollen, wurde bis jetzt allerdings noch nicht verraten. Wir sind trotzdem schon auf das im 2015 startende Shadow Realms gespannt.

Als Abschluss war der abwechslungsreich inszenierte Singelplayer von Battlefield Hardline an der Reihe. Dieser fühlte sich nämlich bei Weitem nicht wie dazugestückeltes Beiwerk an, sondern beeindruckte mit bodenständigen Cops-and-Robbers-Szenen. In der Kampagne spielt man den jungen und geradlinigen Nick Mendoza, der als Detektive bei der Polizei arbeitet. Er steht meist einer Überzahl an Feinden gegenüber, weshalb es einige Schleichpassagen gibt, in denen man versucht, einzelne Gegner abzuschotten und dann auszuschalten. So geht Mendoza lautlos vor, als er zu einem Trailerpark kommt und mehr oder weniger gewaltlos ein paar Verbrechern die Handschellen anlegt. Der Singleplayer macht einen wirklich spannenden Eindruck und hebt sich angenehm vom immer gleichen Militärszenario ab.

Zusätzlich wurden die beiden Multiplayer-Modi „Hot Wire“ und „Rescue“ präsentiert. Hot Wire setzt auf Hochgeschwindigkeitsverfolgungen, in denen Vehikel als mobile Ziele dienen. Rescue möchte laut EAs Präsentation hingegen im eSports-Bereich Fuß fassen. Im klassischen Fünf-gegen-fünf-Modus muss man Geiseln retten bzw. behalten. Dies erinnert den einen oder anderen mit Sicherheit an Counter Strike oder das angekündigte Rainbowsix: Siege. Battlefield Hardline macht deshalb und auch wegen des rasant inszenierten Singleplayers einen guten Eindruck, der das Spiel von Battlefield 4 abhebt.

Die EA Pressekonferenz baute hauptsächlich auf solide und bereits bekannte Titel. Experimentierfreudigkeit zeigte man einzig durch Shadow Realms, doch auch die anderen, nicht so innovativen Titel machten uns Lust auf mehr. Unser persönliches Highlight bleibt das zu Beginn des Beitrags erwähnte Dragon Age: Inquisition, das im November dieses Jahres erscheint.