Digitaler Urlaub auf Alola: Der Pokémon Sonne und Mond Test

von Marianne Kräuter 15.11.2016

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Ich habe die letzten Tage Urlaub in den sonnigen Gefilden der Inselgruppe Alola gemacht. Dabei bin ich allerdings nicht braun geworden, sondern habe mir höchstens Blasen an den Daumen geholt. Wie gut mir der Ausflug in die von Hawaii inspirierte Gegend gefallen hat, erfahrt ihr hier in meinem Pokémon Sonne und Mond Test.

Der Sonne entgegen

Laue Abendspaziergänge am Sandstrand vor farbintensiven Sonnenuntergängen, aber auch Kämpfe mit wilden Tieren.

Im Wind schwankende Palmen. Ein sanft rauschendes Meer. Laue Abendspaziergänge am Sandstrand vor farbintensiven Sonnenuntergängen. Aber auch Kämpfe mit wilden Tieren, die Passanten aus dem hohen Gras heraus attackieren. Pöbelnde Rowdies, die Leute berauben und die Inseln unsicher machen. Und Minderjährige, die von äußerst verantwortungslosen Eltern in die große weite Welt entlassen werden, um hunderte von Tieren in Bälle zu sperren. – Willkommen in Alola!

alola

Nachdem uns der hippe Pokémonforscher Professor Kukui in unserem Haus besucht hat, in das wir gerade eingezogen sind, und uns grundsätzliche Spielmechaniken erklärt hat, bekommen wir vom König der Insel unser erstes Pokémon. Hierbei können wir mit Bauz, Flamiau und Robball wie gewohnt zwischen den Typen Pflanze, Feuer und Wasser wählen. So gerüstet machen wir uns auf zur großen Inselwanderschaft, während der wir Alola erkunden, allerlei Pokémon fangen, Trainerkämpfe bestreiten, Freunde finden und Inselprüfungen bestehen.

pokémon sonne und mond starterpokémon

Frischzellenkur

Zum ersten Mal in einem Pokémonspiel bestreiten wir keine Arenakämpfe

Mit den Inselprüfungen hätten wir schon eine der größten Neuerungen von Pokémon Sonne und Mond angesprochen. Zum ersten Mal in einem Pokémonspiel bestreiten wir keine Arenakämpfe und erhalten auch keine Orden. Stattdessen warten auf jeder Insel unterschiedliche Inselprüfungen auf uns, an deren Ende ein besonders starkes Herrscherpokémon bezwungen werden will. Haben wir eine Prüfung bestanden, können wir neue Areale mit stärkeren wilden Taschenmonstern betreten und so unsere Reise fortsetzen.

Die Mega-Evolution, die in Pokémon X und Y eingführt wurde, musste ebenfalls weichen und wird durch sogenannte „Z-Kräfte“ ersetzt. Am Ende jeder Inselprüfung und auch zu anderen Zeitpunkten der Geschichte erhalten wir Z-Kristalle zu bestimmten Pokémontypen. Besitzt ein Mitglied unseres Teams eine Attacke dieses Typs, können wir ihm den Z-Kristall zuweisen und so einmal pro Kampf einen besonders starken Spezialangriff starten. (Nachtrag: Wir wurden darauf hingewiesen, dass die Megaattacken später doch noch ihren Auftritt bekommen.)

Trotz der Änderungen werden sich treue Fans der Serie schnell in Pokémon Sonne und Mond zurechtfinden. Die Inselprüfungen sorgen für eine willkommene Abwechslung vom altbekannten Schema der Arenakämpfe, erfinden das Rad aber nicht neu. Wer hingegen ein paar Generationen übersprungen hat oder das erste Mal ein Pokémonspiel zur Hand nimmt, könnte sich angesichts der Fülle an Pokémon, Spielmechaniken und Nebenbeschäftigungen zunächst überfordert fühlen. Hört man den NPCs aufmerksam zu und lässt sich etwas Zeit, dürften aber auch Neulinge problemlos in das Spiel finden.

pokémon sonne und mond test screenshot

Kleinigkeiten machen den Unterschied

Viele Kleinigkeiten wurden in Pokémon Sonne und Mond im Vergleich zum Vorgänger geändert, die das Spielgeschehen für sich genommen nicht drastisch verändern. Zusammen betrachtet sorgen diese Neuigkeiten allerdings für ein rundes und äußerst angenehmes Spielgeschehen. Im Folgenden ein paar Beispiele:

  • VMs wurden endlich abgeschafft und durch das „Pokémobil“ ersetzt. Anstatt immer ein unnützes Pokémon mit sich zu tragen, das nur dafür gut ist, Höhlen zu erhellen, Steine zu verschieben oder uns von A nach B zu fliegen, können wir über Funk ein Reittier rufen, das uns zur Hilfe eilt. So können wir auf Lapras Gewässer überqueren oder auf Tauros durch große Felsen preschen.
  • Hat man einmal gegen ein Pokémon gekämpft, wird einem im Kampf angezeigt, wie effektiv jede Attacke dagegen ist. JedeR, die oder der (wie ich) Kämpfe gegen eines der über 700 Taschenmonster in Pokémon X nur mit ständig aufgeschlagenem PokéWiki bestreiten konnte, wird dieses kleine Feature herzlich willkommen heißen.
  • Der neue Pokédex zeigt während unserer Abenteuer am unteren Bildschirm eine Minimap, sodass wir stets wissen, wo wir uns befinden und wo wir hinmüssen. Startet man das Spiel neu, erinnert uns der Pokédex an unser letztes Questziel, was vor allem nach längeren Spielpausen nützlich ist.
  • Die Inselgruppe Alola sorgt mit karibischen Flair für ein wunderbar abwechslungsreiches Setting: Auf unserer Reise erkunden wir Strände, große sowie kleine Städte, Farmen, Vulkangegenden, Dschungel, Höhlen und vieles mehr. Die Animationen der Charaktere sowie Pokémon sind schön anzusehen; es gibt in Natur und Häusereinrichtungen viele liebevolle Details zu beobachten.
  • Und man mal keine Lust darauf, seine Pokémon zu trainieren, kann man sich die Zeit wieder mit einer Fülle optionaler, kleiner Nebenbeschäftigungen vertreiben. Man kann Restaurants und Pokécafés besuchen oder seine Pokémon pflegen. Ebenso kann man Schnappschüsse von wilden Pokémon schießen oder sich in schicken Boutiquen neu einkleiden. Und einiges mehr.

pokemon sonne und mond demo zeichnung

Fazit zum Pokémon Sonne und Mond Test

Die altbewährte Pokémonformel, die daraus bestand in vorgegebender Reihenfolge acht ArenaleiterInnen zu besiegen und schließlich auch die Top Vier zu schlagen, hatte sich für mich spätestens zu Pokémon X und Y gehörig abgenutzt. Seit dem allerersten Spiel 1996 hatte sich in nachfolgenden Titeln weder an Spielmechaniken noch an der Geschichte Nennenswertes geändert. Es waren schlicht weitere Pokémon und belangloses Beiwerk wie Schönheitswettbewerbe oder neue Kampfmodi hinzugefügt worden. Umso mehr freut es mich, dass sich das nun in Pokémon Sonne und Mond geändert hat. Die Entwickler schaffen es, AnhängerInnen der Serie genügend Neues zu bieten, um das Spiel frisch und interessant zu machen aber auch genügend Altbewährtes zu belassen, so dass sich Fans sofort zuhause fühlen.

Ich mache jetzt mal weitere zwanzig Stunden digitalen Urlaub. Wer was braucht: Ihr findet mich auf Alola!

Wertung: 9.2 Pixel

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