Die Tribute von Panem Double Feature (DVD) im Test

von Stefan Hohenwarter 12.11.2014

Am 20. November dieses Jahr geht Katniss Everdeens Revolutionskampf in Die Tribute von Panem – Mocking Jay Teil 1 in die nächste Runde. Solltet ihr euch mit dem Die Tribute von Panem Double Feature auf den neuen Kinofilm so richtig einstimmen wollen, solltet ihr euch meinen Testbericht nicht entgehen lassen.

DieTributeVonPanemDVD

Facts

  • Genre: Action, Sci-Fi/Fantasy, Drama
  • Vertrieb: StudioCanal
  • Regie: Gary Ross (The Hunger Games) & Francis Lawrence (Catching Fire)
  • Release: 6. November 2014

Lasst die Kassen klingeln!

Neben der Twilight-Saga und der Harry Potter-Buchreihe zählt Suzanne Collins Trilogie Die Tribute von Panem wohl zu den größten Teenager-Buchhits unserer Zeit. Mit der ersten Verfilmung Die Tribute von Panem – The Hunger Games inszenierte Regisseur Gary Ross ein mitreißendes Abenteuer. Mit dem Filmdebüt von Die Tribute von Panem wurde nicht nur bei den BewohnerInnen der zwölf Bezirke ein Revolutionsfunke entzündet, sondern auch ein richtiger Hype beim Filmpublikum ausgelöst. Das spiegelt sich eindrucksvoll an der Kinokassenbilanz wider: Der Film spielte bei einem Budget von rund 80 Millionen US-Dollar das rund Neunfache ein. Die Fortsetzung Catching Fire stellte die Erfolge vom ersten Teil sogar in den Schatten und spülte bei einem Budget von rund 130 bis 140 Millionen über 850 Millionen US-Dollar in die Kassen.

Worum geht’s?

In einer nicht allzu fernen Zukunft ist aus dem zerstörten Nordamerika der Staat Panem entstanden, in dem das totalitäre Kapitol das bemitleidenswerte und ums Überleben kämpfende Volk mit eiserner Hand „regiert”. Um die Massen unter Kontrolle zu halten und die eigene Macht zu demonstrieren, veranstaltet das Regime alle Jahre wieder die grausamen Hungerspiele. Jeder der zwölf Distrikte (Bezirke) muss dafür zwei GladiatorInnen (je ein Mädchen und einen Jungen) entsenden, um an dem modernen Überlebensturnier teilzunehmen. Doch sie kämpfen nicht gemeinsam, sondern für sich – nur ein/e TeilnehmerIn kann sich über den Triumph freuen.

Im ersten Teil von Die Tribute von Panem waren Katniss und Peeta die SiegerInnen und sorgten mit ihrer Weigerung, sich gegenseitig zu töten, damit nur ein/e GewinnerIn gekrönt werden kann, für Aufruhr. Dieses Auflehnen gegen das Kapitol hatte Folgen für den gesamten Staat Panem, denn das Volk schöpfte nun die Hoffnung, dass man gegen das totalitäre Regime ankämpfen kann.

Nach den Spielen ist vor den Spielen. Das Kapitol fühlt sich im zweiten Teil der Trilogie in die Ecke gedrängt, und selbst die Präsentation der siegreichen GladiatorInnen Katniss und Peeta kann die Meute nicht besänftigen. So fasst Präsident Snow, der langsam um seine Macht und Stellung bangt, den Entschluss, ein noch brutaleres Spektakel zu inszenieren: Hungerspiele, bei denen nur SiegerInnen vergangener Tage teilnehmen. Wird es den beiden Teenagern aus Distrikt 12 gelingen, den Arenakampf erneut siegreich zu beenden?

Bild und Sound

Die Tribute von Panem lassen sich in Sachen Präsentation und Inszenierung nicht lumpen. Die Regisseure Gary Ross (The Hunger Games) und Francis Lawrence (Catching Fire) haben ganze Arbeit geleistet und die Buchverfilmungen zu wahren Kassenschlagern gemacht. Selbes gilt auch für die SchauspielerInnen – allen voran Jennifer Lawrence in der Rolle von Katniss Everdeen. Man spürt regelrecht Katniss’ innere Zerrissenheit: Sie möchte einerseits einfach überleben, sich andererseits aber auch dem barbarischen System kämpferisch entgegenstellen. Endlich einmal erleben wir eine Protagonistin, die nicht dem Archetypus der weinerlichen, völlig überforderten Heldin, aber auch nicht jenem der kampfwütigen und knallharten Tussi entspricht.

Abgerundet wird das Ganze mit einer erstklassigen Synchronisation sowie einer optimalen Musik-Untermalung.

Zusammenfassung

Ich habe die Buchvorlagen nicht gelesen und erlaube mir deshalb kein Urteil darüber, ob es Gary Ross und Francis Lawrence gelungen ist, die Geschichte von Suzanne Collins gut auf die Leinwand bzw. den Fernseher zu bringen. Ich habe mich ohne Vorkenntnis auf Die Tribute von Panem – The Hunger Games eingelassen, und der Film hat mich sofort gepackt. Als er vorüber war, wusste ich, dass ich unbedingt die Fortsetzung sehen muss. Doch war ich auch skeptisch, ob das Niveau des sehr guten ersten Teils überhaupt nochmals erreicht werden kann. Nach der ersten halben Stunde von Catching Fire dachte ich mir nur: „schon wieder?“ Als dann jedoch der Abspann über den Bildschirm flimmerte, waren meine Zweifel wie weggeblasen. Catching Fire hat den Funken, der beim Vorgänger auf mich übergesprungen ist, voll entfacht, und ich kann es kaum erwarten, bis der erste Teil der Fortsetzungen am 20. November dieses Jahres in den Kinos anläuft.

Abseits der mitreißenden, gesellschaftskritischen Story punktet das Double Feature mit einer fantastischen Inszenierung sowie Filmausstattung, toller Schauspielerleistung und erstklassigen Ton- und Bildwerten. Leider sind „nur“ dieselben Extras wie auf den bereits veröffentlichten DVD-Versionen der ersten beiden Teile enthalten und der Preis ist für meine Begriffe etwas zu hoch angesetzt. Dennoch: Wer bislang noch nicht die Gelegenheit hatte, in die Welt von Die Tribute von Panem abzutauchen, sollte das spätestens jetzt nachholen.

Wertung: 8.5 Pixel

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