Couchmaster Cycon im Test – Zocken wie ein König

von Matthias Jamnig 02.03.2017

Das natürliche Habitat des Homo Computatoriis, im Volksmund auch PC-Gamer genannt, beschränkte sich lange Zeit aufgrund der Beschaffenheit seiner Gerätschaften auf den heimischen Schreibtisch. Die Grenzen dieses oft funktionalen aber selten gemütlichen Biotops werden nun durchbrochen – vom Couchmaster Cycon.

Couchmaster Cycon

Lange Zeit blieb die Couch den Konsolen-Verweigerern als Locus Ludens verschlossen – zu sperrig die Eingabegeräte, zu störend der Kabelsalat. Doch nun könnt ihr den sirenenartigen Lockrufen des zentralen Wohnzimmer-Mobiliars endlich nachgeben. Der Couchmaster Cycon bringt euch und eure PC-Peripherie auf den gemütlichen Diwan – so zumindest das Versprechen der ProduktdesingerInnen von nerdytech. Ich habe das handgearbeitete System einem empirischen Feldversuch unterzogen und die Ergebnisse versprechen eine (r)evolutionäre Lebensraumerweiterung für den eingangs erwähnten Homo Computatoriis.

Erster Eindruck: Optik & Haptik

Nachdem das gute Stück aus seinem Karton- und Plastikgefängnis befreit ist, hinterlassen die beiden Polster einen sehr wertigen ersten Eindruck. Der Bezug greift sich sehr gut an und die Füllung scheint die Gratwanderung zwischen bequem und funktionell sehr gut beschreiten zu können. Das Board des Couchmaster Cycon müsssen die beiden gepolsterten Seitenteile immerhin stabil halten. Dabei sollte das Leder-Duo aber nicht einen gewissen Komfort vermissen lassen. Das Board bleibt auf den ersten Blick etwas hinter der Erwartung zurück – Es scheint in Sachen Wertigkeit nicht mit den Polstern mithalten zu können.

Die Größe passt hingegen perfekt und auch ergonomisch lässt das in meinem Fall schwarze Brett keine Wünsche offen – dazu aber später mehr. Eine genauere Inspektion des Boards lässt erste Zweifel dann doch großteils wieder verschwinden. Es wackelt nichts, alle Ecken, Kanten und Verbindungsteile schließen bündig ab und auch die abschraubbaren Abdeckungen des Innenraums wirken solide. Aber dennoch hätte ich mir für den Preis etwas mehr erwartet – bin aber durchaus zufrieden.

Neben den drei Hauptelementen finden sich im Gesamtpaket noch ein wirklich brauchbares Mousepad (passend in schwarz), ein fünf Meter langes USB-Kabel und ein Täschchen für nicht allzu groß geratene Mäuse. Dieses Täschchen ist aber eher eine nette Draufgabe – der dazugehörige Klettverschluss, den man am Board ankleben muss, nimmt dem ganzen ein wenig an Klasse. Einen gewissen praktischen Nutzen kann man dem Kleinod aber trotzdem nicht absprechen – wie gesagt, zu groß darf die Maus nicht sein.

Die Installation

Nach einer ersten Inspektion gehts natürlich an die Installation des Couchmaster Cycon. Eine beiliegende Beschreibung lässt vermuten, dass sich der Meister aller Polstermöbel zügig zusammenbauen und in Betrieb nehmen lässt. Dem ist auch tatsächlich so. Da die drei Hauptelemente nicht miteinander verbunden sind, bleibt eigentlich nur Maus und Keyboard anzuschließen, mit dem integrierten USB-Kabel zu verbinden und fertig. Dass die Abdeckungen an der Unterseite dafür mit einem kleinen Schraubenzieher aufgeschraubt werden müssen, lässt mich mit etwas gemischten Gefühlen zurück. Zum einen garantieren die vielen kleinen Schrauben eine gewisse Stabilität, zum anderen wäre eine etwas flottere Variante auch nicht schlecht gewesen.

Seis drum. Nach einem kurzen Schrauben-Stelldichein sind die zum Testzwecke ausgegrabenen Gerätschaften – nämlich eine SteelSeries Rival 100 und ein SteelSeries Apex Raw – starklar verbaut. Board zur Seite schieben, Platz nehmen, Polster richten, Board platzieren und schon kanns losgehen.

Ab auf die Couch

Zugegeben, ich bot beim ersten “Einstieg” in den Couchmaster Cycon einen wahrscheinlich wenig elganten Anblick. Aber wenn man sich einmal alles zurechtgerückt hat und erstmals den Blick Richtung Fernseher richtet, ist das schon ein cooles Gefühl. Irgendwo zwischen Captain Kirk und King Arthur. Die Balance zwischen Funktionaliät, Bequemlichkeit und doch auch irgendwie ein bisschen Nerd-Chic haben die NerdytechnikerInnen sehr gut getroffen. Die Konstruktion ist stabil aber dennoch gemütlich. Und auch nach längeren Sitzungen bleiben die Handgelenke aufgrund der ergonomischen Bausweise geschmeidig und es sitzt sich komfortabel.

Couchmaster Cycon

Der Weg zur Toilette gestaltet sich erneut ein wenig unästhetisch – aber das ist ein Preis, den ich gerne bereit bin zu zahlen, um zu zocken wie ein König. Die Seitentasche eignet sich übrigens hervorragend für Getränkedosen oder einen mittelgroßen Snack. Am Board selbst ist neben Keyboard und Maus hingegen nur wenig Platz für zusätzliche Dinge.

Mit Gadgets erweiterbar

Aber auch dabei kann geholfen werden, denn der Couchmaster Cycon lässt sich tatsächlich um einige Gadgets erweitern. So gibt es dazupassend einen Aschenbecher, einen Tablet- und einen Smartphone-Halter, die sich jeweils am Board festmachen lassen. Denkbar wäre darüber hinaus auch eine leichte Bürolampe oder ähnliches – zu schwer sollten die Extras aber nicht sein.

Couchmaster Cycon Gadgets

Quelle: nerdytec.com

Alternative Nutzung

Wie bereits beschrieben ist die Installation der Kabel keine Sache auf zwei Minuten. Demnach wird man es sich gut überlegen, ob man die einmal angeschlossenen Geräte wieder ausbaut. Aber wenn man sich an ein bisschen Schrauben und Friemeln nicht stört, dann bietet der Couchmaster Cycon durchaus vielfältige Verwendungsmöglichkeiten. So findet ein mittelgroßer Laptop ebenso darauf Platz wie meine DSA-Bücher. Wenn die Platzbedürfnisse nicht zu groß sind, lässt sich das System durchaus als Mini-Schreibtisch zum Lernen oder Arbeiten verwenden.

Mein Fazit zum Couchmaster Cycon

Es sind nur kleine Haare in der Suppe, es ist nur Nörgeln auf hohem Niveau, wenn ich sage, dass es vielleicht eine bessere Lösung als Schrauben gibt. Oder wenn ich mich über mühsame Kletterpartien beschwere. Am Ende des Tages ist der Couchmaster Cycon jeden Cent wert – auch wenn ihm ein paar Cent weniger gut zu Gesicht stehen würden.

Eine kleine Empfehlung meinerseits: Abmessungen beachten vor dem Kauf. Das System ist schon relativ mächtig und man muss den Platz dafür haben. Darüber hinaus sollte der TV nicht zu weit von der Couch wegstehen. Was bei Konsole und Fernsehen noch gut funktioniert, mag für die sinnstiftende Bedienung eines PC schon etwas zu weit weg sein. Aber um nun die Eingangsmetapher mit dem Homo Computatoriis abzuschließen: Der Couchmaster Cycon eröffnet ebendiesem oder ebendieser ein bisher großteils verschlossenes Biotop. Er bietet einer ganzen Gattung von SpielerInnen einen neuen Locus Ludens und macht das darüber hinaus auch noch sehr gut. Meine beiden empirisch überzeugten Nerd-Daumen hoch für den Meister des Diwans.

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17.März.2017 um 20:27
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