Borderlands: The Pre Sequel (PS3) im Test

von Stefan Hohenwarter 08.11.2014

2K Games schickt uns mit Borderlands: The Pre Sequel wortwörtlich auf den Mond. Ob den EntwicklerInnen der Spagat zwischen Neuerungen wie zum Beispiel dem neuen Schauplatz und dem Beibehalten altbekannter Features wie zum Beispiel den Bazillionen Waffen gelungen ist, erfahrt ihr in meinem Test.

„Pre Sequel“?!

Der Hintergrund zum Spielnamen: Die Geschichte spielt zwischen dem ersten Borderlands bzw. dessen finalem DLC „The Secret Armory of General Knoxx“ und dem zweiten Teil. Aus diesem Grund dachten sich die Entwickler, dass der Name „Pre Sequel“ die Positionierung des Spiele im Borderlands-Universum am Besten beschreibt. Im Mittelpunkt der Geschehnisse steht der charismatische Handsome Jack, der noch nicht zum größenwahnsinnigen Chef von Hyperion und Despoten aufgestiegen ist, sondern im Exil in der Mondbasis eben jener Firma sein Dasein fristet. Wilhelm, Nisha, Athena und Claptrap – allesamt bis dato nur NPCs in den bisherigen Spielen – helfen ihm, dieser Haft zu entkommen. Auch wenn er anfangs als guter Kerl rüberkommt, zeigt sich im Spielverlauf langsam, dass Handsome Jack doch der Bösewicht ist, der gern mal die Augäpfel seiner Widersacher mit einem Löffel aus deren Köpfen kratzt.

Die Klassen

Da wäre zum einen Athena, die sich im „General Knoxx“-DLC noch als Assassinin für die Crimson Lance betätigte. Ihr Action-Skill hat ein leichtes Captain-America-Feeling, trägt sie doch einen Schild, der Schaden absorbieren und im Anschluss geworfen werden kann, wobei er den doppelten Schaden, den er geschluckt hat, verursacht.

Nisha ist in Borderlands 2 Handsome Jacks Freundin und Sheriff von Lynchwood. Ihre Showdown-Fähigkeit lässt sich am besten als eine Art Aimbot beschreiben, denn wenn er aktiviert ist, kann sie eigentlich gar nicht danebenschießen. Wilhelm, der in Borderlands 2 ebenfalls Handsome Jacks kybernetischen Bodyguard spielt, allerdings mittlerweile zum Cyborg mutiert ist, hat in Borderlands: The Pre-Sequel nicht nur noch seinen Menschenkörper, sondern auch zwei Drohnen, die ihm und seinen MitstreiterInnen tatkräftig zur Seite stehen.

Das Highlight wohl aller Borderlands-Fans – ist die letzte Klasse: Claptrap, der Fragtrap. Jup: richtig gelesen. Der nervtötende kleine Roboter verfügt in Borderlands: The Pre-Sequel über den wohl verrücktesten und zugleich einfallsreichsten Skill, den sogenannten Vaulthunter.EXE. Damit analysiert er die momentane Kampfsituation und leitet dann passend dazu einen Abwehrmechanismus ein. Das kann von mit diversen Elementarschäden versehenen Kugeln bis hin zu einem raketenbewehrten Minion und vielen weiteren lustigen Fähigkeiten alles sein. Gerade dieser Random-Factor macht Claptrap zur kreativsten und wohl auch witzigsten spielbaren Charakterklasse.

Borderlands2Classes

Sonst alles beim Alten?

In Sachen Spielprinzip bleibt alles beim Alten, und es gilt wieder, massig abgefahrene Baddies, Hyperion-Personal und andere Mondfauna aus den Latschen zu ballern und dabei ganz lässig Bazillionen Waffen und Loot einzusacken. Das Ganze macht ihr mit den vier komplett neuen Klassen, was im Vergleich zum Vorgänger schon einmal eine Verbesserung darstellt, da sich die Charaktere aus Borderlands 2 eher wie leicht abgeänderte Versionen der Ur-Vault-Hunter anfühlten.

Weitere Neuerungen sind die Laserwaffengattung und auch der Eisschaden, den manche Knarren verursachen. Außerdem herrscht auf dem Mond Schwerelosigkeit, und so ist es möglich, sich mit einem Doppelsprung in die Höhe zu schleudern, nur um dann mit einer gewaltigen Arschbombe – die mittels Aufrüstungen um Elementarschaden erweitert werden kann – auf den Köpfen der Gegner zu landen und sie so in die Knie zu zwingen.

Zum Abschluss fassen Sir Hammerlock und Mr. Torgue alle Neuerungen mit einer ordentlichen Portion Borderlands-Charme zusammen:

Zusammenfassung

2K verlässt sich großteils auf die Stärken des Franchise-Rezepts, würzt Borderlands: The Pre Sequel aber mit einer Brise neuer Kräuter und Zutaten. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Dank der neuen Klassen, der leichteren Gravitation, den Arschbomen und der neuen Waffenfeatures (Laser & Eisschaden) wird im Gameplay-Topf ordentlich umgerührt. Zudem nehmen wir das neue Borderlands-Gericht nicht auf Pandora, sondern dem Mond zu uns.

Den Köchen von 2K Australia, die für dieses Zwischengericht verantwortlich sind, ist der Spagat zwischen einer Neuinterpretation des bekannten Erfolgrezepts und dem Beibehalten der Grundzutaten meiner Meinung nach voll geglückt. Allerdings muss ich sagen, dass Colonel T. Zarpedon, der Antagonist und Commander der Lost Legion, in Sachen Charisma nicht ansatzweise an Handsome Jack herankommt und noch immer einige altbekannte Bugs vorhanden sind. Dennoch: Borderlands: The Pre Sequel ist noch verrückter als die Vorgänger und mehr als nur ein Pausenfüller für die Zeit bis Borderlands 3 in den Regalen steht.

Wertung: 8.5 Pixel

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