Astro A10 im Test – Preis Top, Komfort Flop

von Matthias Jamnig 21.08.2017

Mit dem Astro A10 Gaming-Headset wagt sich der Premiumhersteller erstmals in das Haifischbecken names “Preisliche Mittelklasse”. Etwas über 60 Euro kostet das in Kürze erscheinende Peripherie-Gerät, das mit nahezu allen Plattformen kompatibel sein wird. Ich habe mir die die Xbox One-Variante über den Kopf gestülpt. Die neue Astro-Mittelklasse hinterließ dabei einen bleibenden Eindruck – in vielerlei Hinsicht.

Astro A10

Erster Eindruck & Technik

Von der Verpackung berfreit präsentiert sich das Astro A10 als wertiges und gut verarbeitetes Headset. Optisch ist das kantige Design nicht ganz mein Fall, aber über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten. Die Velours-Kopfhörerbezüge fühlen sich in jedem Fall gut an und auch die Kopfauflage ist – wenn auch etwas zu sparsam – gepolstert. Das Mikrofon ist fix verbaut. Es lässt sich also nur hoch- und runterklappen, nicht aber versenken oder abnehmen. Die Gesamtkonstruktion macht einen sehr stabilen Eindruck, ohne dabei Flexibilität einzubüßen. Man kann das Astro A10 recht großzügig verbiegen, ohne dass dabei der Eindruck entstehen würde, es könnte dadurch Schaden nehmen.

Der Xbox-One-Adapter passt ebenfalls reibungslos in den entsprechenden Controller. Das Kabel ist schnell verbunden und auch die Tastenbelegung entspricht dem Original-Headset-Adapter für die Xbox One. Der Tastenanschlag ist etwas lauter, als es beim Original der Fall ist, und das Kabel lässt sich auch nicht entfernen – der Adapter ist fix mit diesem verbaut. Natürlich solltet ihr das Astro A10 auch mit dem Original-Adapter verwenden können. Das Headset wird mit einem entsprechenden Kabel ausgeliefert und auch diese Option funktioniert tadellos. Ihr könnt das Gerät auch so wie geliefert ohne Probleme an den PC anschließen.

Dem ein wenig durchwachsenen ersten Eindruck steht das folgende technische Innenleben zur Seite. In Sachen Technik muss sich das Astro A10 erwartungsgemäß nicht verstecken.

Technische Details

  • Frequenzgang: 20 Hz – 20 kHz
  • Verzerrung: < 3% at 1 kHz
  • Characteristic SPL: 104 dB +/- 3 dDB bei 1 kHz
  • Mikrofon: Unidirektional 6,0-mm-Mikrofon
  • Nennimpedanz: DC-Impedanz 32 ohms
  • Stirnband Druck: 4,5 N
  • Gewicht ohne Kabel: 346 Gramm
  • Anschluss: 5-polige 3,5-mm-Buchse
  • Drivers: 40-mm-Neodym

Hart umkämpftes Preissegment & mangelnder Komfort

Mit dem Astro A10 wagt sich das für Premium-Headsets bekannte Unternehmen in ein hart umkämpftes Preissegment. Und um sich in diesem Haifischbecken durchsetzen zu können, braucht es meines Erachtens drei Faktoren: Sound, Komfort und Langlebigkeit. Wobei ich bei Sound noch einmal zwischen In- und Output unterscheiden möchte. Rollen wir also das Feld von hinten auf: die Langlebigkeit. In diesem Aspekt überzeugt das Astro A10 auf ganzer Linie. Die Kombination aus wertiger Verarbeitung, robusten Materialen und soliden Materialschnittstellen erweist sich als überaus widerstandsfähig. Astro präsentiert mit dem A10 zweifelsfrei einen langjährigen Weggefährten – wenn man den Velours-Bezug entsprechend pflegt.

Der Faktor Zwei ist hingegen die Schwäche des Astro A10. Denn Menschen mit größeren Ohren oder einem voluminöseren Kopf werden feststellen, dass dieses Gaming-Headset bei längeren Sitzungen einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Und das meine ich in diesem Fall leider nicht im positiven Sinne. Der kleine Bügelpolster bietet nur begrenzt Schutz vor einer schmerzhaften Druckstellen-Erfahrung. Und die Ohrmuscheln sind leider etwas klein geraten. Trotz guter Verarbeitung und ebenso guter Materialien liegt hier ein klares Design-Defizit vor.

Zwischen Faktor Eins und Zwei liegt schlussendlich der Sound. Etwas zu basslastig für Musik und Film erweist sich die Klanggestaltung des Astro A10 als perfekter Gaming-Begleiter. Der Output lässt sich somit als durchaus gut benoten, solange man das Headset seinem ureigenen Zweck zuführt: dem Gaming. Für Musik- und Filmgenuss eignet sich die neue Astro-Mittelklasse aber wie gesagt nur bedingt. Die größte Stärke zeigt uns der Neuling aber im Input. Hier kann ich keine Mängel diagnostizieren. Die Stimme kommt glasklar und ohne jegliche Verzerrung an – Astro spielt hier gewiss seine ganze Klasse und Erfahrung aus.

Mein Fazit zum Astro A10

Das Astro A10 bleibt zugegebenermaßen etwas hinter meinen Erwartungen zurück. Größte Schwäche ist mit Sicherheit der Komfort. Während kleinere Köpfe mit entsprechend kleineren Ohren bedenkenlos zugreifen können, sollten Großköpfige mit ausgewachsenen Losern die Finger von diesem Headset lassen. Material und technisches Innenleben hingegen geben nur wenig Grund zur Kritik. In Sachen Sound-Output hat man in diesem Preissegment zwar schon besseres erlebt, Materialwahl, Mikrofon und Verarbeitung können aber durchaus punkten. Das Astro A10 ist also nicht nur preislich die neue Mittelklasse des Premiumherstellers sondern auch in seiner Gesamtheit.

Wertung: 7.5 Pixel

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